Schon lange habe ich nichts von mir beziehungsweise von den Alwinen-Bienen erzählt. Vieles wiederholt sich im Laufe der Zeit und das ist auch gut so! Denn das heißt ja, dass ich nach und nach etwas mehr Routine bekomme beim Imkern. Trotzdem gibt es auch immer wieder neue Herausforderungen, insbesondere bei meinem kleinen neuen Ableger. Ich habe ja berichtet, dass alles sich positiv entwickelt hat, nur hatte ich den Eindruck, das Völkchen hat sich nicht so vital entwickelt wie es sollte. Zwar hat es den Sommer und Herbst über brav gebrütet, die Bienen flogen ein und aus – aber die neuen Waben, die ich zur Erweiterung in den Kasten gehängt habe, blieben unbevölkert, und insgesamt wuchs das Volk auch nicht so recht. „Schwächling“ nennen das die Fachbücher, und dass die meist nicht übern Winter kommen. So guckte ich immer etwas sorgenvoll in die Waben hinein. Natürlich wurde kein Honig entnommen, die Bienen bekamen aber zusätzlich Winterfutter, also Zuckersirup. Der wird in einer Schale direkt in den Bienenstock gestellt, von den Bienen weggeschlürft und dann in die Zellen eingelagert. Soweit so gut – aber dann…
Atacke aus dem Nichts
An einem Spätnachmittag blieb ich nach dem Füttern noch ein Weilchen
gemütlich neben dem Kasten sitzen und schaute auf das Hin und Her der letzten wenigen Arbeiterinnen. Aber plötzlich wurden es immer mehr, wie konnte das sein? Es kamen auch viel mehr Bienen an als abflogen, und diese flogen auch nicht gleich ins Flugloch sondern umkreisten den Kasten und setzten sich zu Dutzenden auf Flugloch und außen an den Kasten. Sie machten auch einen ziemlich erregten Eindruck und „lärmten“ in allen Tonlagen von summen. Da war es mit meiner Ruhe auch vorbei. Es wurde mir klar: dies ist ein Fall von Räuberei! Denn die sanftmütigen Bienen zeigen dann ihre Raubtierseite. Im Herbst, wenn es weniger Nahrungsangebot gibt, schaut man sich doch gern mal um, ob es nicht was bei anderen Völkern zu holen gibt – vorausgesetzt, die sind schwächer und wehrloser als man selbst. Insbesondere frisches Futter riechen die Bienen weithin, darum darf man nie Waben oder Futter offen draußen stehen lassen. Aber selbst durch den Gitterboden meines Völkchens hatte sich der süße Duft verbreitet und andere Bienen angelockt. Und mit einer unglaublichen Geschwindigkeit haben sie sich Bescheid gesagt und sind buchstäblich herangerauscht. Natürlich hatte ich keine Kamera dabei, um dieses makabre Schauspiel festzuhalten…
Dann stellt sich die Frage: Was tun?? Erst mal leider NICHTS!
Wie es weiterging, erzähle ich in der nächsten Folge des Bienen-Krimis!