Archiv des Autors: Alwine

Hochhaus im Kleingarten?

 

Bienenstock

Hab mich extra klein gemacht, damit es eindrucksvoll aussieht!

Nein, kein Bauskandal, sondern nur ein Erweiterungsbau bei den Bienen. Wir haben unseren Bienenkasten aufgestockt. Denn jetzt brummt der Laden dermaßen, dass die kinderreiche Bienenfamilie unbedingt mehr Platz braucht. Und wir möchten ja dieses Jahr auch Honig ernten! Dazu das neue Stockwerk oben drauf: Hier soll möglichst nur Nektar eingelagert werden. Wir haben dort leere Rähmchen mit einer Wachsplatte eingesetzt, den die Bienen zu Zellen ausbauen und befüllen. Damit die Königin nicht dort oben auch Eier legt, kommt in ein paar Tagen (wenn die Arbeiterinnen die neue Etage angenommen haben) ein Trenngitter zwischen oben und unten. Mal sehen, was die Mädels von der Idee halten. Was sie ja noch nicht wissen, dass wir sie später um die Früchte ihrer Arbeit bringen wollen…

Massaker im Bienenstock

Wabenstücke mit Drohenbrut

So sehen die Drohnenwaben aus: Sie haben runde Deckel.

Heute haben wir wirklich gewütet: Wir haben Drohnenwaben ausgeschnitten. Das ist keine wirklich schöne Arbeit – aber notwendig und sinnvoll. Das sagen jedenfalls alle erfahrenen Imker, und die müssen es ja wissen! Weiterlesen

Voller Flug voraus!

Zwei Wochen verreist – da war ich doch gespannt, wie es unsem Bienenvolk inzwischen ergangen ist. Zumal wir ja vorher aufregende Wochen hinter uns hatten. Es ist eine prima Sache, zu zweit zu imkern, denn in der jetzt beginnenden wichtigen Zeit des Bienenstocks sollte man die Bienen nicht zu lange allein lassen. Am Sonntag haben wir also gemeinsam nachgeschaut. Zunächst einmal: es ist gut was los am Flugloch. So soll es sein! Nun ist definitiv klar, dass sich unser Bienenvolk mit Volldampf entwickelt.

Bienen am Flugloch

Viel Betrieb vorm Haus (c) Paul Schütte

Arbeitsteilung auf hohem Niveau

Gar nicht so leicht, Bienen im vollen Anflug zu fotografieren, vor allem von ganz nah (hier ist das neue Macro-Objektiv von Paul in Aktion). Zumindest sieht man, wie eilig sie es haben, ihre kostbare Fracht einzutragen. Drinnen übergeben sie den Nektar an die „Stockbienen“, also die jüngeren Arbeiterinnen. Weiterlesen

Die Angst vorm Bienenstich

P1010014_bearbDas erste, was manche Leute sagen, wenn ich vom Imkern erzähle, ist: Und wenn mich die Bienen stechen?! Klar, so ein Stich tut weh. Aber schlimm ist er wirklich nicht. Jedenfalls weniger schmerzhaft als ein Wespenstich. Und der erste Schmerz geht schnell vorbei. Gefährlich ist es nur, wenn jemand allergisch reagiert: dann kann es zu heftigen Schwellungen oder sogar Schockreaktionen kommen. Das ist allerdings höchst selten der Fall. Imker behaupten sogar, das Bienengift wäre gesund. Na gut, deshalb würde ich mich trotzdem nicht freiwillig stechen lassen…

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Die Königin ist tot – es lebe die Königin!

Königin auf Wabe

Nur ein geübtes Auge erkennt sie ohne Punkt

Hurra, „die Neue“ ist in Amt und Würden! Tatsächlich haben wir heute gemeinsam mit unserem erfahrenen Imker in unser Bienenvolk geguckt und siehe da: Es war alles da, was zu dieser Jahreszeit das Imkerherz erfreut: frisch gelegte Eier, kleine und größere Brut, verdeckelte Zellen, in denen sich die Bienen entwickeln – und natürlich die Königin. Das alte Volk akzeptiert sie hoffentlich weiterhin, und sie wird vorläufig noch von ihrem Begleitvolk beschützt. Auf dem Bild seht ihr sie mit dem gelben Fleck auf dem Rücken. Der stört sie nicht besonders, erleichtert uns aber das Auffinden in all dem Gewusel. Auch schön zu sehen, dass zwei Bienen sich um sie kümmern – sie wird nie allein gelassen, sondern ständig gefüttert und gepflegt. Sie ist nun mal die Wichtigste im ganzen Haus: Ohne sie kein Nachwuchs und damit das sichere Ende des Volkes. Sie verlässt nur EINMAL im Leben den Bienenstock, als jung geschlüpfte Königin, fliegt zu den Plätzen, an denen sich die Drohnen sammeln, hat deftigen Sex (im Flug! Mit mehreren Jungs  nacheinander! Die sterben dabei!), kommt dann zurück und legt ab da pausenlos Eier, bis zu 2.000 am Tag!

Jedenfalls: Wir waren sooo erleichtert! Offenbar waren wir zu nervös und ungeduldig beim letzten Mal und haben nicht richtig aufgepasst.

Dann kam aber noch ein großes Stück Arbeit auf uns zu…. Weiterlesen

Oh je…

P1010170_bearb_klein… die Sturmtage haben unsere Nachschau im Bienenstock weiter verzögert. Also konnten wir erst jetzt einen Blick ins Innere werfen. Und leider sah es nicht gut aus: Zwar war die Zeitung zernagt, also der Weg frei für alle Bienen. Es sah auch nicht nach einem „Massaker“ aus, es gab nur wenige tote Bienen. Aber wie auf dem Foto zu sehen, schauen wir uns die Augen aus nach der Königin und ihren Spuren in Form von frisch gelegter Brut. Wir haben nichts gefunden und sind sehr irritiert. Hat es nicht geklappt mit der Annäherung? War in dem kleinen neuen Völkchen überhaupt eine lebendige Königin vorhanden? Haben wir was übersehen? Unser Imkerpate wird in den nächsten Tagen mit uns gemeinsam noch mal gucken. Und dann? Wir wissen nicht, wie wir unser „verwaistet“ Völkchen dann retten können.

Geduldsprobe

Leider wissen wir immer noch nicht, ob die neue Königin das Regiment übernommen hat – erst war es zu nass und zu kalt, dann kriegten wir keinen gemeinsamen Termin mit unserem erfahrenen Imker hin, den wir bei heiklen Sachen gern dazu bitten – also müssen wir noch etwas Geduld haben. zeitungsschnipselImmerhin bin ich doch heute zur Parzelle gefahren und um den Bienenstock herumgeschlichen, habe den Gitterboden herausgezogen und da lagen die Schnipsel der Zeitung, durch die sich die Bienen gebissen haben, um zueinander zu kommen.  Weiterlesen

Völkerverständigung

zusammenfuehrung_zeitungspaSo sieht also jetzt unser Bienenkasten aus: dreistöckig mit der Zeitung dazwischen. Und da drin soll sich jetzt die große Völkerverständigung abspielen. Ob es klappt?? Bald wissen wir mehr!

polleneintragImmerhin wird eifrig ein- und ausgeflogen und fast alle Bienen kommen mit dicken  gelben „Pollenhöschen“ an. Wie sie das mit dem Pollen machen,  erkläre ich später noch in einem extra-Beitrag. Den Pollen jedenfalls braucht das Volk bei der Fütterung der Brut und für sich selbst.

Neue Königin im Anmarsch

Tatsächlich haben wir Glück gehabt: Ein Bremer Imkerfreund hatte ein kleines Völkchen (einen „Ableger“) mit einer befruchteten Königin für uns. Sie sitzt mit einigen Waben und Bienen in einem Mini-Bienenstock und wir haben sie zu unserem verwaisten Völk  gesetzt.  Jetzt wird es aber trotzdem spannend: Man kann die Neue samt ihren Pflegebienen nicht einfach reinsetzen, da würden sie sofort als Fremdkörper angegriffen werden. Also müssen sich die beiden Völker erst „beschnuppern“ – im wahrsten Sinne: die Zusammengehörigkeit zu einem Volk wird über Hormone gesteuert, die die Königin aussendet und die alle Bienen wahrnehmen. Dieser „Duft“ muss sich nun auf alle Bienen im Stock verbreiten und akzeptiert werden. Darum arbeiten die ImkerInnen hier mit einem simplen Trick: ein Blatt Zeitungspapier lässt den Duft durch, hält aber beide Seiten solange auseinander, bis sie sich ausreichend riechen können. Nun heißt es noch ein paar Tage abwarten, am Ende der Woche wissen wir mehr…!!

(Was ist mit unserer Königin passiert? Habe einen Kommentar dazu verfasst.)

Katastrophenalarm!

Eigentlich wollten wir heute in unser Völkchen reingucken um zu sehen, dass alles prima läuft. Also das wäre: Viele Bienen, die über die Waben laufen, eine Königin mittendrin und frisch gelegte Eier oder schon kleine Brut, aus der sich dann bald die jungen Bienen entwickeln würden.

Blick in eine Wabe mit Bienen

Weiselnäpfchen

Wabe mit Weiselzellen

Wabe mit Weiselzellen

 

 

 

 

 

 

Aber stattdessen: ein ganz nervöses Brummen empfing uns beim Öffnen des Bienenstocks, keine frische Brut und zusätzlich einige große Zellen, die die Bienen dann anlegen, wenn sie sich eine neue Königin heranziehen wollen oder müssen. Auf den Fotos seht ihr diese runden dicken „Weiselzellen“, wenn ihr genau guckt – ist wie ein Suchbild!
Aus diesen Zeichen gab es für uns nur eine Botschaft: es ist keine Königin mehr da! Weiterlesen