Archiv der Kategorie: Bienenleben

Ein letzter Blick…

Waben mit Bienen

es sieht gesund aus

Und der zeigt: Nun ist endgültig Ruhe im Karton, oder besser: im Kasten. Die Bienen sind in ihrer wohlverdienten Winterruhe, sitzen eng beieinander und fressen ihr Futter – wenn auch kaum Honig (den haben wir ja geklaut), aber immerhin Zuckersirup, der sie hoffentlich sicher über den Winter bringt. Das hängt von vielen Faktoren ab, in erster Linie davon, wie stark das Volk noch von der Varroa-Milbe befallen ist. Darum haben wir sie letzte Woche noch ein Mal mit Oxalsäure behandelt. Das ist für die Bienen nicht schön, aber für die Milben noch schlechter: sie sterben und fallen ab, so dass die Völker nach dem Winter kaum Milben haben, die ihre zukünftige Brut schädigen kann. Nach unseren Informationen haben schon im Spätherbst einige ImkerInnen in Bremen herbe Verluste ihrer Völker erlitten. Aber auch vom Wetter hängt ab, ob ein Volk überlebt oder nicht. Dabei ist es gar nicht so gut, wenn es mild und warm ist, denn die Bienen fangen bei rund 10 Grad an auszufliegen. Dann finden sie aber nichts an Blüten, verbrauchen viel Energie und schwächen sich und den ganzen Bienenstock. Wenn es hingegen knackig kalt ist, ziehen sie sich ganz eng zusammen und wärmen sich gegenseitig. Und dann ist eben: RUHE IM KARTON!

Biene mit einem Bein in der Luft

Bis bald!

Die Imkerin geht jetzt auch in die Winterferien, aber sie kann Wärme und Sonne jetzt gut gebrauchen…

Die Alwinen wünschen euch eine gemütliche vergnügliche und auf jeden Fall zufriedene Weihnachtszeit! Und im neuen Bienenjahr melden wir uns wieder.

Volkszählung

Wabe mit Bienen

Wie viele mögen es sein??

Wie habe ich mich ereifert gegen diese Datenerhebung – ihr erinnert euch an die 80er Jahre?! Und nun führe ich selbst eine durch! Wie es zu diesem Sinneswandel gekommen ist, könnt ihr euch beim Lesen eines Bienenblogs natürlich denken…

Es ist nicht unwichtig, wie viele Bienen in einem Volk in den Winter gehen, denn wenn ein Volk zu klein ist, hat es keine guten Chancen, den Winter zu überstehen. Unser älteres Volk hat rund 6.000 Mitglieder, das neue ein bisschen weniger. Wir hoffen, dass sie kräftig genug sind.

In den letzten Wochen haben wir viel gefüttert: ca. 15 kg Zuckersirup und –teig hat unser altes Volk weggeschlürft und eingelagert. Das ist fast die Menge, die wir ihnen an Honig weggenommen haben. Damit müssen sie nun bis ins Frühjahr auskommen.

Weißer Boden mit diversem Bienenmüll

Dies alles findet man unten im Bienenkasten

Zählen mussten wir auch den Befall mit der Varroa-Milbe. Dieser kleine gemeine Mitbewohner im Bienenstock kann ganze Völker dahinraffen, denn die Milben vermehren sich in der Brut, saugen an ihnen und schädigen die verpuppten jungen Bienen während ihrer Entwicklung.

Wir haben die Völker mit Ameisensäure dagegen behandelt .

Stark vergrößerte Milbe

Stark vergrößerte Milbe

Die verdünnte Ameisensäure wird auf einem Schwammtuch für zwei Tage in den Bienenstock gelegt, und dann fallen die Milben aus den Arbeiterinnen und den Jungbienen, die schlüpfen. Wir waren platt, dass es dutzende waren! Wir mussten die Behandlung noch zweimal wiederholen, um die Milbenzahl zu reduzieren, bevor die Bienen in die Winterruhe gehen.

Jetzt ist die Brut weitgehend geschlüpft und die Bienen ziehen sich zu einer „Wintertraube“ zusammen. Immerhin müssen sie auch im kältesten Winter ihre Königin und sich selbst auf über 20 Grad warm halten.

Bienen ziehen sich in den Waben zusammen

Allmählich rücken sie zusammen

Wie machen sie das?? Wie wir – sie zittern sich warm! Sie reiben ihre Beine aneinander und erzeugen Reibungswärme.  Hoffentlich schaffen sie es! Nun können wir nicht mehr viel dazu beitragen, außer sie soweit wie möglich in Ruhe lassen…

Und was machen die armen ImkerInnen im Winter?? Na ja, es gibt immer was zu tun. Manches davon ist eine ziemliche Schweinerei! Davon mehr beim nächsten Mal…

Raubtierfütterung

Kapuzinerblüte mit Biene

Ein letzter Sommergruß

Nachdem wir ja kräftig Honig abgesahnt haben, müssen jetzt dafür sorgen, dass unsere Bienen trotzdem nicht hungern oder gar verhungern. Sie fliegen zwar weiterhin eifrig aus und ein, aber es gibt nicht mehr allzu viel blühende Nahrungsquellen ringsum. Die Imker nennen das „Läppertracht“, also wo nicht mehr viel bei rumkommt. Kurz und gut: höchste Zeit zum Füttern! Wir sind sogar schon etwas spät dran, denn die Bienenvölker sollen bis in den Spätherbst noch wachsen, um gut durch den Winter zu kommen. Die Königin legt aber nur Eier, wenn sie spürt dass genügend Futter vorhanden ist.

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Klebrige Angelegenheit

Schlimmer als Zuckerwatte auf dem Freimarkt!
Wir haben dieses Jahr erstmalig mit Zuckerteig-Futter angefangen, weil wir dachten, das sei einfacher – welch fataler Irrtum! Der Teig ist eine unglaublich zähe und derart klebrige Masse, dass schon beim Auspacken alles klebt und pappt. Ich hatte Mühe, meine Kamera sauber zu halten.

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Irgendwo da drunter ist der Teig…

Die Bienen allerdings sind ziemlich begeistert von dem Zeug, wie ihr sehen könnt! Das Futter – in diesem Fall mitsamt dem Teller – muss direkt in den Bienenstock, sonst könnten fremde Bienen angelockt werden.

Sie nehmen die Zuckermasse mit ihren kleinen Saugrüsseln auf und verarbeiten sie wie Nektar: Sie wird in die Zellen gepackt, auf den richtigen Wassergehalt gebracht und dann verdeckelt. So hält sich das Futter über den Winter und wird nach und nach aufgefressen. Wichtig ist: Bis es kalt wird und die Bienen ganz zu Hause bleiben, muss das gesamte Futter eingelagert sein, sonst können sie es nicht mehr verarbeiten.

Wabven mit Zuckerteig

So gehts am schnellsten!

Damit sie besser und schneller dran kommen, haben wir einen Teil des Futterteigs direkt auf die Waben gelegt.

Wie viel darf´s denn sein?
Das ist nicht so ganz einfach zu wissen. Im Moment füttern wir „drauflos“ – wenns alle ist, gibt es Nachschub. Aber in ein paar Wochen müssen wir es genauer bestimmen. Generell hängt die Menge an Futter von der Größe des Volks ab. Aber wie viel Bienen sind denn drin in unseren Bienenstöcken?? Dazu erzähle ich euch beim nächsten Mal.

Der nächste Winter kommt bestimmt

Garten im SchneeIch weiß, dieser Satz ist gemein – wer will daran schon denken, bei sommerlichen Temperaturen, die endlich mal da sind! Die Bienen müssen es aber. Denn wer wüsste es besser als solche Wesen, die von Wind und Wetter abhängen und  die keinen Knopf zum Anstellen der Zentralheizung und keinen Supermarkt um die Ecke haben. So merken auch unsere Alwinen schon, dass es draußen nicht mehr viel zu holen gibt.  Weiterlesen

Schlaraffenland vor der Tür

 

Lavendelstrauch

Mitten in der Stadt

Jetzt ist es wieder soweit: Vor der Tür meiner Nachbarin ist der Lavendel in voller Blüte. Zwar müssen sich die PassantInnen auf dem Gehweg ein bisschen schmal machen, um an der ausladenden Pracht vorbeizukommen, aber das tun alle gern. Denn beim Vorbeigehen – und noch eine Weile danach – umweht uns der betörende Duft nach Sommer, Urlaub in der Provence und natürlich: Lavendelhonig. Aber am meisten freuen sich die Insekten… Weiterlesen

Aus eins mach zwei

Aufeinanderstehende Zargen

Erst mal gab es viel Durcheinander im Bienenstock

Letzten Dienstag war es wieder aufregend für uns Jung-ImkerInnen: Wir wollten unser Volk teilen und einen Ableger bilden. Wir hatten ja seit Wochen an dem neuen Kasten geplant und gebastelt, und nun war der Moment da! Und eine Überraschung gab es noch dazu…

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Viel Arbeit am Bienenstand

Wabe mit Bienen

Emsiges Treiben auf der Wabe

In diesen Frühjahrsmonaten ist die Hauptsaison für die ImkerInnen – jetzt gibt es viel zu tun. Und so waren die letzten Tage auch für mich aufregend: Am Freitag habe ich zum ersten Mal allein unser Volk durchgesehen. Nicht ganz auf mich gestellt, denn unser Imkerpate stand mir zur Seite, hat mich aber überwiegend allein hantieren lassen und mir nur jeweils gute Ratschläge gegeben. Da der Bienenstock ja inzwischen aus drei Stockwerken (Zargen) besteht, musste ich viele Waben herausziehen und begutachten: Wo ist die Königin? Hat sie Eier gelegt? Gibt es Brut in allen Stadien? Sind die heranwachsenden Laven gesund? Ist Honig und Pollen da? Herrscht Platzmangel? Dann besteht die Gefahr, dass ein Schwarm, also ein Teil des Bienenvolks mitsamt der Königin abfliegt. Die „Schwarmneigung“ erkennt man vor allem an großen Zellen für neue Königinnen, die die Bienen vorsorglich bauen, damit das Restvolk weiter existieren kann. Darauf musste ich besonders achten, denn wer will schon gern, dass die Hälfte der Bienen auf Nimmerwiedersehen auszieht!

Alles sah prima aus. Die Königin hat sich offenbar gut eingelebt und macht ihren Job so gut, dass unser Bienenvolk ordentlich zugelegt hat: es sind viele neue Bienen da und besetzen den ganzen Bienenstock. Dann haben wir zwischen die Zargen ein Absperrgitter gelegt, durch das nur die Arbeiterinnen hindurchschlüpfen können, nicht aber die größere Königin. Dadurch gibt es jetzt eine Zarge mit der Kinderstube, wo die Königin Eier legt, und zwei, in denen Honig eingelagert wird. Dort wollen wir ja keine Larven haben, wenn Honig geschleudert wird. Pollen und Nektar wird natürlich auch nahe bei der Brut eingelagert, denn die muss ja ernährt werden.

Imker am Tisch mit Rähmchen

Die Baumeister bei der Planung

Außerdem ist unser Volk jetzt so stark, dass wir einen „Ableger“ bilden können, also aus unserem Volk zwei machen. Dazu haben wir uns einen neuen Bienenkasten gebaut. Der wurde natürlich erstmal lang und breit diskutiert und geplant. Die neue Behausung wird keine Zargen mehr haben, sondern nur noch einen großen Raum. Vorteil: das Hoch- und Runterheben der schweren Kisten zur Kontrolle entfällt. Denn so eine Zarge mit vollen Waben kann mal an die 20 kg wiegen!

Jetzt macht die Imkerei so richtig Spaß: Gesunde emsige Bienen, bald ein zweites Volk und vielleicht…. bald auch den ersten Honig!!! Drückt die Daumen, ihr bekommt auf jeden Fall eine Kostprobe 🙂

 

Voller Flug voraus!

Zwei Wochen verreist – da war ich doch gespannt, wie es unsem Bienenvolk inzwischen ergangen ist. Zumal wir ja vorher aufregende Wochen hinter uns hatten. Es ist eine prima Sache, zu zweit zu imkern, denn in der jetzt beginnenden wichtigen Zeit des Bienenstocks sollte man die Bienen nicht zu lange allein lassen. Am Sonntag haben wir also gemeinsam nachgeschaut. Zunächst einmal: es ist gut was los am Flugloch. So soll es sein! Nun ist definitiv klar, dass sich unser Bienenvolk mit Volldampf entwickelt.

Bienen am Flugloch

Viel Betrieb vorm Haus (c) Paul Schütte

Arbeitsteilung auf hohem Niveau

Gar nicht so leicht, Bienen im vollen Anflug zu fotografieren, vor allem von ganz nah (hier ist das neue Macro-Objektiv von Paul in Aktion). Zumindest sieht man, wie eilig sie es haben, ihre kostbare Fracht einzutragen. Drinnen übergeben sie den Nektar an die „Stockbienen“, also die jüngeren Arbeiterinnen. Weiterlesen