Am Sonntag ist es wieder so weit: Alle, die es noch nicht per Briefwahl getan haben, über 18 Jahre alt sind sowie einen deutschen Pass haben, dürfen am Sonntag zur Wahlurne gehen und ihre Erst- und Zweitstimme abgeben. Damit ihr euch leichter entscheiden könnt, wen ihr in den Bundestag wählen wollt, haben wir uns etwas Besonderes überlegt: Wir haben fünf Bremer Politikerinnen der fünf größten Parteien fünf knappe Fragen gestellt.
Voraussichtlich weniger als ein Drittel Frauen* im Bundestag
Am Sonntag könnt ihr mit eurer Erststimme eine* Direktkandidat*in wählen. Eure Zweitstimme geht an die jeweilige Partei und somit an die jeweilige Parteiliste. In Bremen kommt dieses Jahr außerdem der Volksentscheid hinzu. Bei diesem könnt ihr entscheiden, ob die Wahlperiode in Bremen von vier auf fünf Jahre verlängert werden soll. So weit, so einfach. Wirklich kritisch ist bei dieser Wahl, dass der Frauenanteil im Bundestag von 37 Prozent auf voraussichtlich 32 Prozent sinken wird. Das liegt auch daran, dass wahrscheinlich zwei sehr männliche Parteien, die FDP sowie die AFD, in den Bundestag einziehen werden.
Der Blick auf den nächsten Bundestag ist ernüchternd. Die FDP dürfte erneut ins Parlament einziehen, vermutlich zum ersten Mal die AfD. Beides Parteien mit einem überaus hohen Männeranteil und männlich dominierten KandidatInnenlisten, so die taz.
5 Frauen – 5 Fragen
Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben wir die Bremer Politikerinnen für euch mal etwas genauer unter die Lupe genommen. Wir haben fünf Frauen fünf kurze Fragen gestellt. Mit dabei sind Elisabeth Motschmann von der CDU, Sarah Janina Ryglewski von der SPD, Kirsten Kappert-Gonther von den Grünen, Doris Achelwilm von der Linken sowie Lencke Steiner von der FPD. Sie alle eint der jeweilige erste Listenplatz ihrer Partei im Wahlkreis Bremen I. Außerdem stehen alle außer Doris Achelwilm als Bremer Direktkandidatinnen zur Wahl. Uns hat vor allem interessiert, was diese verschiedenen Politikerinnen ausmacht, was genau sie unter Frauen*- und Gleichstellungspolitik verstehen und warum wir gerade ihnen und ihren Parteien unsere Stimmen geben sollten.
Frauen*, lasst uns wählen gehen!
In dieser Woche erwartet euch somit täglich ein Artikel über eine der fünf Bremer Politikerinnen sowie weitere spannende Artikel zur Bundestagswahl 2017. Dabei wollen wir die Parteien vor allem auf ihre frauen*- und gleichstellungspolitischen Standpunkte hin prüfen. Viele frauen*politische Themen kommen in der Politik immer noch viel zu kurz, ob es die prekäre Situation der Hebammen ist, die Altersarmut gerade von Rentner*innen oder die Unterbezahlung von typischen Frauen*berufen. Das Erstarken von rechten Parteien wird die Situation von Frauen* nicht verbessern, ganz im Gegenteil. Das voraussichtliche Absinken des Frauen*anteils im Deutschen Bundestag unterstreicht dies nur noch einmal deutlich. Nun ist es an uns, etwas zu ändern! Deshalb rufen auch wir, fast 100 Jahre nachdem wir das Frauen*wahlrecht erlangt haben, euch zur Wahl auf: Frauen*, lasst uns wählen gehen!
Britta Grossert
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