Seit dem 04. September wird im Café K im Roten Kreuz Krankenhaus die Ausstellung „Reflexionen“ gezeigt. Die Besuchenden sollen angeregt werden, Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Bildern herzustellen.
„Reflexionen“ zeigt Werke aus 50 Jahren
In der Ausstellung finden sich Werke unterschiedlicher Stilrichtungen und Medien. Zu sehen ist Malerei, Fotografie und Assemblage, also Collagen mit eingearbeiteten Gegenständen. Die Kunstwerke stammen aus über fünfzig Jahren. Die Bilder werden in Gruppierungen präsentiert. Sortiert sind sie nach Motiv. Es gibt unter anderem Gruppen zu den Themen Porträt, Intimität, Humor, Film und Landschaft. Die vielfältigen Darstellungsformen sorgen für interessante Kontraste.
So hängt beispielsweise das Gemälde „Wüste Stätte“ von 1953 neben bearbeiteten digitalen Fotografien von Horst Müller. Auf den Fotos ist Bremer Architektur zu sehen. Erst beim genaueren Hinsehen erkennen Betrachtende, dass die Fotografien nicht einfach nur die Realität abbilden: auf den Bildern schweben die bekannten Gebäude in der Luft.
Die Bilder stammen aus dem Magazin der Städtischen Galerie Bremen. „Reflexionen“ ist die dritte Kooperation der Galerie mit dem Café K. Gemeinsam wollen sie Künstler*innen aus der Umgebung unterstützen und das Kulturangebot Bremens erweitern.
Tom Gefken von der Städtischen Galerie ist Kurator der Ausstellung. Er hat Werke ausgewählt, die ihn persönlich angesprochen haben. Ihm war es wichtig, auch Fotografien zu zeigen. Gemälde würden sofort als Kunst erkannt, bei Fotos sei das oft anders.
Eigene Assoziationen finden
Bei der Ausstellungseröffnung am 04. September lud er die Gäste dazu ein, eigene Assoziationen zu den Bildgruppierungen zu finden. Es gäbe „keine Richtwerte in die man denken muss.“ Reflexionen – daher der Titel – konnten Besuchende auf einem Fragebogen notieren. Interessante Beobachtungen sollen ausgedruckt und neben die Werke gehängt werden und die Ausstellung so um eine Bedeutungsebene erweitern.
Kulturjournalist Rainer Beßling hielt bei der Eröffnung eine Laudatio. Die Ausstellung fordere geradezu zum mehrfachen Besuch auf. Spannend fände er, dass die Bilder in der „Grenzsituation einer Klinik“ gezeigt würden.
Die Location ist aber keineswegs beklemmend. Ein Gros der Bilder wird im hell beleuchteten Korridor gezeigt. Die restlichen Werke sind direkt im Café verteilt, wo Patient*innen und Gäste sie bei einer Tasse Kaffee besichtigen können.
Die Ausstellung ist noch bis zum 22. Januar 2017 im Café K im Roten Kreuz Krankenhaus, St.-Pauli-Deich 24, zu sehen. Werktags hat das Café von 7 bis 18:30 geöffnet, an Wochenenden und Feiertagen gelten die gleichen Zeiten mit einer Pause von 9:30 bis 14:30, in der die Ausstellung nicht besichtigt werden kann. Der Eintritt ist frei.
Hannah Lena Puschnig
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