„Die Frauen der APO – Die weibliche Seite von 68“ Eine Ehrung und Verbeugung vor den einstmals revolutionären und wilden 68er*innen. Die Ausstellung läuft seit dem 23. Januar in der Bremischen Bürgerschaft.
Fünfzehn Jahre Forschung liegen in den Bildern dieser Ausstellung: Ruth E. Westerwelle reiste durch die Welt um ihre Sujets vor die Kamera zu bekommen. Gretchen Dutschke hat sie zum Beispiel in den USA gefunden und Beate Klarsfeld in Paris. Die 68er-Bewegung bedeutete eine Zäsur in der Geschichte der Bundesrepublik. Dazu heißt es in der Vorankündigung der Bürgerschaft: „Die 68er-Bewegung bedeutete eine Zäsur in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Kultur des Gehorsams veränderte sich, ebenso die Moralvorstellungen und die Inhalte der Bildungspolitik. Hinlänglich bekannt sind die Männer der 68er. Aber es waren auch viele Frauen, die die außerparlamentarische Opposition prägten… Entstanden sind Porträts außergewöhnlicher Menschen, die gelebte zeitgenössische Geschichte widerspiegeln. Es werden sowohl Frauen aus dem innersten Zirkel gezeigt (wie etwa der Kommune 1 oder dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund) als auch bürgerliche Frauen, die die 68er Bewegung zu einem selbst bestimmten Leben nutzten.“ Die Ausstellung wurde zuerst im Jahre 2002 gezeigt: Manche der Porträtierten sind inzwischen verstorben und „Die Frauen der APO“ bleibt als Hommage an sie.
Wie kam Ruth E. Westerwelle dazu, diese Bilder zu machen? In ihrer „Dolce Vita “ schreibt sie über ihr eigenes Leben und beantwortet diese Frage selber:
„Aufgewachsen in den 50er Jahren auf einem Hühnerhof inmitten einer westdeutschen Großstadt. Die 60er waren Lehrjahre: das Leben und der Tod, die Revolution und die Fotografie und vieles andere mehr… In den 70ern ein paar Jahre ‚on the road‘, Aufbau des alternativen Buchvertriebs ‚pro media‘, Gründung zweier Verlage (Verlag Jakobsohn, u.a. Papalagi, Verlag Schwarze Katz, u.a. Lunaception), Kunstausflüge zu den damals Jungen Wilden und den alten Kreuzbergern. In den 80ern zurück zur Fotografie, politische Arbeit, u.a. Initiative für das ‚Nachttaxi für Frauen‘ ins Leben gerufen. Für die Ökonomie, Taxe in Berlin gefahren. Viele Jahre als Fotografin unterwegs. Lebt heute in einer Kirche in Kreuzberg und gibt ihr Wissen im Berliner FotoSalon weiter.“
Die Ausstellung läuft vom 23. Januar bis 27. Februar 2015. Die „Vernissage“, wenn man sie noch so nennen kann, findet allerdings erst am Montag, den 02. Februar um 18:00 Uhr statt. Hierzu wird es ein interessantes Gespräch geben, denn die Fotografin ist selber anwesend und wird im Gespräch mit den Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen Prof. Dr. Susanne Schunter-Kleemann und Dr. Angelina Sörgel die „spannende 68er-Ära noch einmal aufleben lassen“.
Öffnungszeiten: Mo – Fr, 10:00 – 17:00 Uhr, geschlossen an Plenartagen
Ort: Haus der Bremischen Bürgerschaft, Am Markt 20
Glenys Gill / Redaktion
janni meint
Die Vernissage findet am 02. Februar um 18:00 Uhr statt!
Inge Dotschkis-Hillejan, Frauenberatung Verden meint
Frauen der APO
Liebe Frauen, leider fehlt die Uhrzeit der Vernissage dieser Ausstellung.
Könnt Ihr die Daten einmal kurz mailen.
Danke.
Inge Dotschkis-Hillejan