Isadora Duncan (1877-1927)
Zum Start der neuen Woche möchte ich euch wieder eine berühmte Tänzerin aus vergangener Zeit vorstellen: die US-amerikanische Tänzerin Isadora Duncan. Diese Frau revolutionierte die Tanzszene ihrer Zeit durch damals ungewöhnliche minimalistische Bekleidung und ihren fließenden Tanzbewegungen. Für Isadora galt der Körper als Manifestation des Geistes, der Tanz als dessen Ausdruck. Ihre Auftritte lebten von Improvisation und Leichtigkeit. Für ihre Zuschauer verkörperte sie Energie und körperliche Gesundheit. Viele erinnert sie an Tänzer*innen des antiken Griechenlands.
Isadora entwickelte einen eigenen Tanzstil. Denn von klassischem Ballett hielt sie nicht viel. Ihr naturalistischer Stil zeigt sich besonders in ihren fließenden Armbewegungen. Ihr Tanz gilt als nuancierte Interpretation der Musik. Allerdings fühlte sich Isadora beim Tanzen von der Musik oft eingeschränkt.
Als Frau war es Isadora wichtig, im Tanzen den weiblichen Körper authentisch darzustellen. Sie wollte ihren Körper möglichst unverhüllt zeigen, entgegen ihrer Zeitgenossin Loie Fuller. Diese war meist in lange Tücher verhüllt.
„The expression of the modern school of ballet (….) is an expression of degeneration, of living death. All the movements of our modern ballet School are sterile movements because they are unnatural. But look – under the skirts, under the tricots are dancing deformed muscles. Look still farther – underneath the muscles are deformed bones.“ (Isadora Duncan: The Dance of the Future).
Neben dem Tanzen waren Isadora Frauenthemen besonders wichtig. Schon früh protestierte sie gegen die Ehe. Grund dafür war die Trennung ihrer Eltern und die ärmlichen Verhältnisse, in der sie mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern aufwuchs.
Zusammen mit ihrer Schwester Elizabeth gründete Isadora 1904 eine Internat-Tanzschule in Berlin. Dort wurden Kinder kostenlos ganz im Sinne Isadoras Vorstellung von Tanz ausgebildet. Dabei durften Körper, Seele und Geist der Schülerinnen nicht zu kurz kommen.
Maren Göttke
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