Am Montag, 15 August 2016, wurde der Vorplatz am Bremer Hauptbahnhof auf Einladung der Suppenengel mal etwas anders genutzt: Mehrere hundert Menschen kamen hier im Laufe des Nachmittags bei Kaffee, Kuchen und später auch Gekochtem zusammen. Die Sonne schien und es gab Live-Musik. Hört sich an, wie ein ganz „normales“ Fest? Ganz so alltäglich war das Bild, das sich hier bot, aber nicht: Geflüchtete kochten mit einem Sternekoch, Reservist*innen verteilten Kuchen, Passant*innen, Obdachlose und Reisende kamen an Holztischen und -bänken zusammen. Veranstalter dieser ungewöhnlichen Aktion waren die Vereine „Suppenengel“ und „Serve the City„.
Ehrung für die Suppenengel
Während des Festes erhielten die Bremer Suppenengel den Preis „Deutschland – Land der Ideen“ für ihr neuestes Projekt: Sie kochen gemeinsam mit Geflüchteten Rezepte aus ihrer Heimat nach. Das Projekt bestand gegen 1000 andere Kandidaten.
Seit fast 20 Jahren bieten die Bremer Suppenengel Obdachlosen viermal in der Woche eine warme Mahlzeit an. Mit ihren Lastenfahrrädern stehen die Freiwilligen mittags am Bahnhofsvorplatz und am Herdentor. Die Gründerin der Suppenengel, Zia Gabriele Hüttinger, hatten wir euch schon mal vorgestellt im Rahmen der Frau der Woche.
„Das gemeinsame Essen ist eine Gelegenheit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen“
Das Motto von „Brücken bauen“ ging auch in diesem Jahr wieder auf. Das an das Konzept des Community-Dinners angelehnte Fest fand nun schon zum fünften Mal statt. An den Tischen versammelten sich ganz unterschiedliche Menschen und kamen ins Gespräch. So saßen zum Beispiel eine Sozialarbeiterin, zwei Obdachlose und ein Mann aus Syrien gemeinsam an einem Tisch und tranken Kaffee. Nebenan trafen sich drei Seniorinnen. Sie waren schon zum zweiten Mal mit dabei und freuten sich über die Gelegenheit „mal rauszukommen“. Für gute Stimmung sorgte nicht nur der Sonnenschein und der leckere Butterkuchen, sondern auch die musikalische Untermalung von Indie-Alternative Musiker Troy Petty.
Rieke Bubert und Hannah Lena Puschnig
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