Am Samstag, den 3. September 2022 von 16-24 Uhr feiert das Künstlerhaus Bremen 30 Jahre Jubiläum. Kommt gucken, es gibt Kunst am Deich: Performances, Musik, Aktionen und Party.
Das Künstlerhaus Bremen ist ein autonomer Ort für Kunstakteur*innen mit (Frei-)Räumen für die Kunstproduktion und -präsentation in einer solidarischen Gemeinschaft. Unter einem Dach vereint es 17 Ateliers, eine Galerie, ein Gastatelier, eine Druck- und eine Holzwerkstatt, Studios für Grafik, Design, Ton und Film, die Bremer Künstler*innenverbände BBK (Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler) und GEDOK (Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden e. V.) sowie ein Restaurant. Am 3. September lädt die Gemeinschaft im Künstlerhaus Bremen ab 16 Uhr zum Jubiläum mit Performances, Musik, Aktionen, Bar und Party ein. Das Jubiläumsfest spiegelt die interdisziplinäre Atmosphäre des Hauses wider – und macht die vielfältigen künstlerischen Positionen und Momente der Begegnung, die das Haus bietet, für alle Interessierten erlebbar.
Das Festprogramm gestalten aktuelle und ehemalige Mitglieder aus dem Künstlerhaus Bremen gemeinsam. So hinterfragt beispielsweise die Künstlerin Karin Demuth (D.O.C.H.) mit ihrer Performance Strap On Künstlerhaus den im Verein stark diskutierten Vereinsnamen „Künstlerhaus“ im generischen Maskulinum und spielt Hula-Hoop tanzend mit sprachlichen Bildern: Welches Bild entsteht beim Wort „Künstler“ im Kopf? Weitere partizipative Aktionen und musikalische Beiträge runden das Fest ab und laden die Besucher*innen zum Kennenlernen, Feiern und Verweilen ein.
Programmübersicht
Performances & Aktionen
Ab 16:00 Uhr (open end): TAPE IT!, Barbara Rosengarth. Eine interaktive Installation der Künstlerin mit bedrucktem Tape. Besucher*innen sind herzlich eingeladen, sich aktiv klebend und gestaltend zu beteiligen.
Ab 16:00 Uhr (open end): Plakataktion: Sichtbarkeit für Künstlerinnen, Künstlerinnenverband Bremen, GEDOK & Aktionsbündnis fair share!. Im Kunstbetrieb besteht nach wie vor ein gravierender Gender Pay- und Gender Show Gap. Die GEDOK Bremen arbeitet dazu, wie es um die Sichtbarkeit von Künstlerinnen in Bremen steht.
16:30 Uhr: Strap on Künstlerhaus, Karin Demuth (D.O.C.H.) mit freundlicher Unterstützung von Ravi Kuma. Sprache erzeugt Bilder. Die Künstlerin visualisiert Hula-Hoop tanzend ihr Künstlerinnendasein im männlich konnotierten Kunstbetrieb.
17:30 Uhr: unBoxing, Evita Emersleben & Manfred Kirschner. Die Performance der pazifistischen Künstler*innen transzendiert den Boxkampf auf die Ebene einer gewaltfreien, sozialkritischen Aktion in Form einer Farce.
18:00 Uhr: ZufallsDIALOGE: Freundschaft, Macht, Tod, Hassan Sheidaei & Beata Frenzel zu Gast im Restaurant am Deich.Performance: Zufällige Begegnungen im Restaurant mit sehr persönlichen Antworten auf große Lebensfragen.
Musik & Sound
18:30 Uhr: Abstract Sounds, Norman Neumann. Ein abstrakt musikalischer Beitrag über Vierflächner, Chorus und die Sonne. Über unser elektrifiziertes und digitalisiertes mechanisches Zeitalter, Arno Gruen und die Möglichkeit, dass wir alle bald (für einen Moment) Millionäre sein könnten.
19:30 Uhr: Ludwig – Songs mit Gitarre „Das ganze Beautyprogramm“, Martin Wilmes. Ludwig singt. Vom Hetzen, Stolpern und Leben. Ludwig fragt. Nach Mückenspray und Schweinekram. Ludwig verzweifelt. An Handyshops und Stacheldraht. Ludwig schreibt. Lieder. Meist in Moll. Ludwig. Songs mit Gitarre.
21:00 Uhr: Wort+Stimme2dance, Branka Čolić – Paul Michael von Ganski (poetry&poetryrecords&posthouse).
22:30 Uhr: Party / House & Boogie, Eva Garthe (Theater Bremen CLUB).
Rund um das Jubiläum
Den Rahmen des Jubiläums bildet die aktuelle Gruppenausstellung The Palliative Turn bis zum 3. Oktober 2022. Diese umfasst außerdem ein Veranstaltungsprogramm und ein zur Finissage erscheinendes Magazin. Künstler*innen, Designer*innen, eine Kinesiologin, ein Philosoph, ein Comedian, eine Trauer- und Sterbebegleiterin und ein Klimaforscher sind in einen Austausch zur palliativen Wende in und mit der Kunst getreten. Die Gesellschaft für die Palliative Wende (Association for the Palliative Turn, APT) wurde 2020 gegründet und ist eine ergebnisoffene Kollaboration. Mit einer experimentellen, spekulativen und humorvollen Herangehensweise wendet die APT die Konzepte und Methoden der Palliativmedizin auf die aktuellen Krisen der Zivilisation an. Sie betrachtet die Periode vor dem systemischen Kollaps als eine Zeit der Einsicht, des Wachstums und der tiefen Freude an allem, was noch ist. Die APT schlägt keine Lösungen vor, sondern eine Akzeptanz der Endlichkeit des Lebens und der Grenzen der verbleibenden Möglichkeiten.
Den Höhepunkt des Programms bildet eine Ausstellung zur eigenen Geschichte des Hauses und deren Dokumentation, die ab dem 14. Oktober bis zum 20. November in der Galerie zu sehen sein wird. Künstler*innen aus dem Haus setzen sich mit dem Archiv und der Vergangenheit des Künstlerhauses auseinander. Anna Bart, Carolin Klapp, Hannes Middelberg, Norman Neumann und Henrik Nieratschker beziehen sich in ihrer Auseinandersetzung auf die im Archiv schlummernde, in fotografischen und auditiven Dokumenten festgehaltene Vereinsgeschichte. In künstlerischen Formaten gehen sie Fragen zum Ort, seiner Geschichte und den politischen, künstlerischen und gesellschaftlichen Prozessen nach.
Wer am 3. September nicht dabei ist, kann am 17. und 18. September zum Tag der Offenen Ateliers Bremen Neustadt einen Einblick in die Ateliers und Werkstätten bekommen. Über 10 Künstler*innen des Hauses öffnen die Türen ihrer Ateliers und präsentieren ihre aktuellen Arbeiten; die gestalterischen Betriebe zeigen ihr Schaffen in den Werkstätten und Studios.
Redaktion frauenseiten/ Pressemitteilung Künstlerhaus Bremen
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