Es ist soweit. Heute ist der 17 März und zwar… Equal Pay Day! „Auf Augenhöhe verhandeln- WIR SIND BEREIT“ ist dieses Jahr das Motto für den Equal Pay Day. Man könnte vermuten, dass Deutschland bereits ziemlich weit fortgeschritten ist, wenn es sich um die Gleichstellung der Geschlechter handelt.
Jedoch sagen die Zahlen was anderes. Die Lohnlücke in Deutschland liegt seit 2016 bei 21 Prozent. Was genau steckt hinter dem Gender Pay Gap?
„Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren nur langsam verringert, im Land Bremen liegt sie seit jeher über dem bundesdeutschen Durchschnitt und ist im Vergleich zum Vorjahr sogar wieder gestiegen. Die Gründe hierfür liegen vor allem in der unveränderten Wirkmacht traditioneller Rollenbilder: Sie bahnen Berufswege, schränken durch gesellschaftliche Verhaltensnormen Entscheidungsfreiheit ein und bewerten Sorge-Arbeit geringer als beispielsweise technische Berufe. Um der Lohnlücke, und damit auch Einkommens- und Rentenlücke, nachhaltig zu begegnen, brauchen wir eine gleichberechtigte Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit, eine Aufwertung von Sorgearbeit und eine Gesellschaft, die sich neuen Partnerschafts-, Lebens- und Arbeitsmodellen öffnet.“ Clara Friedrich, Leiterin der ZGF Bremerhaven
Es scheitert direkt beim Vorstellungsgespräch…
Wer kennt es nicht? Man freut sich für die Freundin, die bei dem Vorstellungsgespräch von einem großartigen Unternehmen eingeladen wurde. Nun bei der Frage, wie es mit dem Gehalt aussieht, kommt keine Antwort oder man spürt eine kleine Enttäuschung an ihrem Blick. Viele Frauen finden es unangenehm, beim Bewerbungsgespräch über das Gehalt zu fragen oder zu verhandeln. Diese Aussage stimmt aber nicht komplett. Denn eine Studie der Universität Texas hat gezeigt, dass Frauen als Stellvertreterinnen für andere Frauen besser verhandeln können und somit die gleichen positiven Ergebnisse wie Männer erzielen können.
Gehaltsgespräche meistern
Das Wichtigste bei einem Gehaltsgespräch ist, seinen Selbstwert einzuschätzen und somit ein angemessenes Gehalt vorzuschlagen. Am besten wäre es, mit einem 10% erhöhten Gehalt zu verhandeln, um mehr Spielraum zu gewinnen. Das Gehalt spiegelt die Erfahrungen und Qualifizierungen einer Person wider. Wer diese Kompetenzen mit sich bringt, darf sich nicht unterschätzen oder mit niedrigem Lohn zufriedengeben. Das Konzept gilt, ab dem Zeitpunkt wo man eingestellt wird, ebenso. Man sollte der Führungskraft ständig neue eigene Pläne präsentieren und von den Erfolgen berichten. Somit kann man jederzeit um das Gehalt verhandeln, um das zu kriegen, was man verdient.
Mythos über den Gender Pay Gap
Wenn man den Leuten sagt, dass Frauen auf der Arbeit weniger als Männer verdienen, kriegt man meistens die Antwort, dass die Lohnlücke minimal ist und kein gravierendes Problem ist. Man denkt, dass Frauen nicht karriereorientiert sind, weil sie sich um den Haushalt kümmern und die Kinder versorgen. Weitere Argumente lauten, dass sich Frauen freiwillig für das Familienleben entscheiden, während die Männer das Heldenbild übernehmen. Nach dem Klischee-Bild ist der Mann der Starke, der das Geld nach Hause bringt, während die Frau am besten zu Hause bleibt, um die Kinder großzuziehen.
Geschlechtliche Lohngefälle? Hier die Lösungen
Heutzutage sind Frauen so gut ausgebildet wie noch nie. Dieser Fakt bestimmt eine der stärksten Veränderungen in unserer Gesellschaft. Aus diesem Grund sind die ganzen Vorurteile gegen die Frauen nicht belegbar. Eine Frau, die eine Familie gründet, muss nicht direkt nach dem ersten Kind den Job verlassen. Meistens entscheidet sich die Frau für einen Teilzeitjob, was zu weniger Rente führt und schließlich zu Altersarmut. Oftmals wählen die Frauen einen Teilzeitjob, weil es Schwierigkeiten mit den Uhrzeiten der Kinderbetreuung gibt. Denn wenn man länger arbeitet, kann man sein Kind vom Kindergarten oder von der Schule nicht abholen. Eine Lösung dazu wäre eine Ganztagbetreuung für die Kinder im Kindergarten, damit beide Elternteile arbeiten können.
In Deutschland beträgt die Elternzeit 36 Monate, die sich Frau und Mann problemlos gleichmäßig aufteilen können. Der Mann könnte eventuell seinen Job flexibler gestalten und Homeoffice betreiben. Denn man sollte nach Ergebnis bezahlen und nicht nach Anwesenheit im Büro. Ganz wichtig ist, ein gleichberechtigtes partnerschaftliches Verhältnis zu entwickeln. Das Haus gehört nicht ganz allein der Frau, sondern auch dem Mann, der genauso bei der Hausarbeit mitmachen kann.
Schluss mit den Vorurteilen… mutige Frauen an die Macht!
Vorurteile schüchtern die Menschen ein und setzen Hindernisse, die keinen Grund haben, zu existieren. Frauen können genauso karriereorientiert sein, wie auch Männer. Sie können finanziell die Familie versorgen, genauso wie es auch die Männer tun. Alle Geschlechter haben die gleichen Fähigkeiten, man muss nur den Mut und das Selbstbewusstsein haben, die durchzusetzen. Am Equal Pay Day wird mit zahlreichen Fakten und Neuigkeiten über die Lohnlücke offen gesprochen. Dieser Tag verkörpert die Lohnlücke der Geschlechter und eine geschlechtliche Lohnlücke muss durch uns alle mobilisiert werden.
Mach mit und hebe deine Stimme, damit Stereotypen endlich verschwinden und die Gesellschaft sich ändert!
Vivian Manushi
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