Eine breite Palette aktueller Themen bestimmte die Agenda der Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrates. Sie reichte von der Debatte über das Einfrieren von Eizellen über die Erziehendenrente, die Reform des Gesetzes gegen Vergewaltigung, die aktuelle Flüchtlingspolitik bis hin zum Transatlantischen Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP). Mit Sachkenntnis, in großer Einmütigkeit und guter Atmosphäre wurde die politische Grundlage für das kommende Geschäftsjahr der Frauenlobby beschlossen.Die wichtigsten Beschlüsse: „Social Freezing“darf nicht als Instrument der Karriereplanung propagiert werden Die Möglichkeit, Eizellen einzufrieren, um die Geburt eines Kindes für einen späteren Zeitpunkt zu planen, wird seit einigen Wochen auch in Deutschland intensiv diskutiert. Der Deutsche Frauenrat hat dazu nun Stellung bezogen: „Die Propagierung der Inanspruchnahme dieser Technologie durch ArbeitgeberInnen stellen Unternehmensinteressen über die Bedürfnisse von Frauen. Probleme der Arbeitslosigkeit, Existenzsicherung und prekärer Arbeitsverhältnisse werden dadurch weiter biologisiert, individualisiert, technisiert und unsichtbar gemacht. Das Einfrieren von Eizellen darf nicht zu einem gesellschaftlich propagierten Instrument der Karriereplanung werden“, heißt es in der Resolution. Vielmehr seien Politik und Wirtschaft weiterhin gefordert, bedarfsgerechte Rahmenbedingungen wie flächendeckende, hochwertige Betreuungsangebote und flexible Arbeitszeitmodelle zu schaffen, um Frauen und Männern gleichermaßen die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie zu ermöglichen. Freihandel um jeden Preis? – Nicht mit uns! Mit Blick auf das Transatlantische Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP) fordert der Deutsche Frauenrat alle AkteurInnen, Gremien und Institutionen auf, die Verhandlungen ruhen zu lassen. Stattdessen muss in einem transparenten und öffentlichen Prozess an einer Neuformulierung der Ziele und Grundlagen gearbeitet werden, die u.a. die gültige Arbeits- und Sozialgesetzgebung, den VerbraucherInnen- und Datenschutz, die Lebensmittelsicherheit und die Tierschutzstandards in Europa garantiert, des Weiteren den universellen Zugang zu Diensten der öffentlichen Daseinsversorgung und die fortschrittliche europäische Gesetzgebung zum Schutz der Umwelt und des Klimas. Die Frauenlobby will den weiteren Prozess der TTIP-Verhandlungen insbesondere mit Blick auf die Auswirkungen dieses Abkommens auf die Lebenswirklichkeit von Frauen kritisch begleiten. Gesetzlich bindendes einheitliches Textilsiegel Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz modernisieren Einheitliche Bewertung der Punkte für die Erziehendenrente auf Westniveau Nein heißt nein! Änderung des Strafgesetzbuchs zu Vergewaltigung und Nötigung Menschenhandel verhindern Gegen eine Festung Europa Positionspapier: Haushalt ist „richtige“ Arbeit Einzelne Beschlüsse: Resolution „Social Freezing“ darf nicht als Instrument der Karriereplanung propagiert werden Positionspapier Haushalt ist „richtige“ Arbeit – warum haushaltsnahe Dienstleistungen reformiert werden müssen |
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