Wieder einmal gibt es auf FemBio eine tolle Biographie über eine tolle Frau. Diesmal: Doris Dörrie
„Der blaue Rock ist zu blau und der rote Pullover ist zu rot“, sagt Lotta, „ich will das Prinzessinnenkleid anziehen.“ In ihrem ersten Kinderbuch (1998) – übrigens zauberhaft bebildert von Julia Kaergel – läßt Doris Dörrie Mutter und Tochter in prächtigen Kleidern mit einer Krone auf dem Kopf mit der Straßenbahn zur Arbeit und in den Kindergarten fahren. Diese Szene kann als exemplarisch für Dörries Philosophie gelten: spielen, sich verkleiden, querdenken, Grenzen überschreiten, Ernstes in Leichtfüßiges verwandeln, eigenwillige Wege suchen, unterwegs sein …
Doris Dörrie trampte in der Sowjetunion, fuhr durch Südamerika, war häufig in Asien unterwegs („Rucksack habe ich immer abgelehnt“). Es sind auch Reisen zu sich selbst, die dann in ihren Filmen und Büchern wiederkehren. […]
1989 gründet Dörrie mit FreundInnen die Cobra Filmproduktions GmbH, die ihre nächsten Filme herstellt. Seit 1987 schreibt sie auch, unter anderem Kurzgeschichten, die mehrfach ausgezeichnet werden. Filme und Bücher ergänzen sich nun. So wird aus dem Drama Happy der Film Nackt ( 2002), aus den Kurzgeschichten Für immer und ewig der Film Keiner liebt mich (1993).
Während der Dreharbeiten zu Bin ich schön? (1996) stirbt ihr Mann, der Kameramann Helge Weindler. Erst sechs Jahre später ist Doris Dörrie in der Lage, diesen Verlust in ihrem Roman Das blaue Kleid zu formulieren. Es ist kein Trauer-, sondern ein Trostbuch geworden: Witz und Fantasie führen aus dem Labyrinth. Die Trauerzeremonie auf Bali geht trotz Platzregen unbeirrt weiter … […]
Die ganze Biografie findet ihr auf der Seite von FemBio. Viel Spaß beim Lesen!
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