Glühwürmchen
Dunkel Flure, dunkel Wälder,
dunkel Seen, dunkel Felder,
flitzt ein strahlend Leuchtelicht,
ohne Halt und ohne Sicht.
Zwischen Freunden und Bekannten,
die vom Firmament Gesandten.
Vom Wind gewogen treibt es hin,
sucht nach dem einen, seinem Sinn.
Trudelt, wie Wellen in die Brandung,
nicht bequemt zu einer Landung.
In die Dämmerung hinein,
hin zum hellen, grellen Schein.
Von dunkelblau zu gleißend weiß.
Von bitter kalt zu irre heiß.
Kein Ton, kein Geräusch, ganz ganz leis.
In eine Welt voll Farben,
vergessen all die Narben.
Am funkelnd Horizontenrand,
das kleine Glühwürmchen versank.
Die Nacht
Das dunkle Wesen schleicht,
legt sich in die Ecken seicht.
Kriecht durch Täler, um die Ecken,
über Städte, unter Hecken.
Die Dörfer im Schwarz versunken,
klopft es an von unten.
Die Erde bröckelt und bricht,
die Menschen sehen’s nicht.
Die ganze Nacht lang,
der kleine Vogel sang.
Leute schauen aus Fenstern hinaus,
auf einen wahren Augenschmaus.
Blumen blühen, die Sonne scheint.
Alle wissen, es ist soweit:
Das war die Nacht,
die Nacht, in der
der Frühling erwacht.
Träume
Träume wie Seifenblasen,
durch alle Zeiten rasen.
Sich im Winde jagen,
zerbrechlich, flexibel, Fragen?
In allen Farben changierend,
die Fantasie regierend.
Sich im Winde wiegend,
die Anziehungskraft besiegend.
Träume, mal sanft wie Nebelschwaden,
mit Energie aufladen,
das Meer kommt in den Schlaf gespült,
so, dass es die Nerven kühlt.
Träume voller Angst und Wut,
tun dem Kopf nicht gut.
Doch erleichtern das Erwachen,
und ein herzliches Lachen.
Träume, des Herzens Melodie
man verliert sie nie.
So kann man schweben
den Herzschlag leben.
Träume, der Seelenspiegel
gekugelt wie ein Igel,
ganz ruhig liegen,
sich in die Decke schmiegen.
Träume, mein Weg zu einem weißen Blatt,
zu dem man die Farben in sich hat.
Nele Woehlert
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