Schöne Lichteffekte schmückten in der Walpurgisnacht das LichtLuftbad in Bremen Süd. Ein Kessel hing über den Feuerflammen und eine Hexe zerstreute ihre Zaubermischung aus den erlesensten Kräutern über den fruchtbaren Boden. „Was wir uns Wünschen, das sind Wir“, sprach sie dabei aus. Hob die Hände in die Luft und fing dann an zu singen.
So begann am 30. April ab 20 Uhr die Feier der traditionellen Walpurgisnacht im LichtLuftbad. Viele Kinder waren dort in Hexenkostümen anzutreffen, aber auch viele Erwachsene, die sich in dem Spirituellen wiederfanden. Jede*r schaute neugierig zu und trank vom Elixier, welches die Hexe in ihrem Kessel verrührte. Ein Lagerfeuer und viele Lichteffekte verschönerten das Ambiente draußen auf der Wiese. Für schlechtes Wetter war vorgesorgt. So lud das offene Zelt samt Sitzgelegenheiten zu einer netten Gesprächsrunde ein. Sicherlich wurde auch gegrillt und das eine oder andere Bier angestoßen.
Folglich beendete die Hexe ihr Ritual gegen neun Uhr. Jede*r hatte innerlich seine tiefsten Wünsche ausgesprochen, vom Zaubertrank probiert, sich an das Feuer getraut und strahlte bereits Zufriedenheit aus. Und dann geschah es: Fabelhafte Wesen in rosa und Gold und Glitzer betraten die Bühne. Sie trugen Hüte und Perücken die sie insgesamt so aussehen ließen, als wären sie Feen und Zauberer. Sie fingen an zu trommeln und im Handumdrehen lockten sie die Zuschauer bis an den Rand der Bühne um mitzufiebern. Jeder ließ sich gehen und bewegte sich locker und dann, mit jedem Trommelschlag, immer schneller zu den Rhythmen die sie schlugen. Ein Seelentraum!
Und dann ging es auf einmal von Deutschland bis nach Brasilien und weiter nach Armenien…
Confusão! Das Gewirr. Ein brasilianischer Name den sich die Samba Percussion Band aus Bremen ausgesucht hat. Zu Recht, denn mit ihren außergewöhnlichen Kostümen und ihrer vielfältig pulsierenden Musik aus den Bereichen Brasilfunk, Maracatu, Samba Raegge und Afoxe sind sie mehr als ein Wirbel. Sie treiben ihre Zuhörer*innen in eine andere Welt. Eine Welt, die mehrere Kulturen in einem Windstoß miteinander verbindet. Ich möchte schon fast sagen, dass ich mich in einem der Filme von Fatih Akin wiedergefunden habe, als ich die Augen geschlossen hatte. Mich, und viele andere, führte die zum Teil selbstkomponierte Musik bis nach Armenien und wieder zurück.
Nach insgesamt zwei Stunden und einer kleinen Erholungspause zwischendurch zog sich die Band nun zurück, um sich wie angekündigt zu verkleiden. In dieser Auszeit verließ ich die Veranstaltung lauthals lachend, überglücklich und mit einem hohen Puls. Man sagt, dass man gehen soll, wenn es am besten ist. Somit ging der Abend für mich zu Ende. Wer aber nach dieser fantastischen Show geblieben ist hat noch die Witch-Bitches und außerordentliche Stelzenart erleben dürfen. Zusätzlich bot sich die Möglichkeit mit dem bereits bezahlten Eintritt die traditionelle Feier im Lagerhaus fortzuführen und dort klassisch aber glücklich in den Mai zu tanzen.
Damla Ekin
Angelika meint
danke für den schönen Artikel! Genauso habe ich es auch erlebt.