Am 1. März 2019 wird der Equal Care Day wieder einmal übergangen, denn der 29. Februar bleibt unsichtbar wie der Großteil der Care-Arbeit – viel zu häufig passiert sie im Verborgenen, weitgehend unbemerkt und geringgeschätzt, was im starken Widerspruch zu ihrer eigentlichen Bedeutung und Notwendigkeit steht! Der 1. März 2019 ist der Beginn einer Kampagne, die mit einem Aktionswochenende am 28./29. Februar 2020 in Bonn ihren hoffentlich nur vorläufigen Höhepunkt erreichen wird.
Equal Care Day am 29. Februar – „unsichtbare Arbeit“ wertschätzen am unsichtbaren Tag
2015 entstand die Idee, und am 29. Februar 2016 wurde er zum ersten Mal organisiert und durchgeführt, der ‚Equal Care Day – Aktionstag für mehr Wertschätzung und eine faire Verteilung der Sorgearbeit‘. Der überraschende Erfolg und die positive mediale und politische Resonanz, vor allem aber das anhaltende Interesse und die wiederholte Berichterstattung jeweils zum 1. März 2017 und 2018 haben die Organisator*innen ermutigt, die Idee weiter zu verfolgen und größer zu denken.
Aktuell planen die Organisator*innen in Kooperation mit der Stadt Bonn und sind in zahlreichen Gesprächen mit Bühnen und Veranstalter*innen, mit Unternehmen und öffentlichen Institutionen, die gemeinsam mit der Initiative zwei Tage mit Bar Camp, wissenschaftlicher Tagung und kulturellem Begleitprogramm organisieren. Die Care-Arbeit und all die Menschen, die sich in diesem Bereich engagieren und verausgaben, sollen gefeiert werden feiern. Ihnen soll die Aufmerksamkeit geschenkt werden, die sie verdient haben und über die Auswirkungen informiert werden. Parallel dazu wächst das Bündnis. Europaweit besteht Interesse bei Organisationen und gemeinnützigen Initiativen. So kann der Equal Care Day auch an anderen Orten gefeiert werden.
Das gemeinsame Ziel
…ist es, Care-Arbeit in all ihren beruflichen und privaten Facetten sichtbar zu machen, auf die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit und die daraus resultierenden sozialen wie individuellen Verwerfungen hinzuweisen und insgesamt dazu beizutragen, dass Care-Arbeit endlich die gebührende Wertschätzung erfährt … finanziell und sozial! Das Bündnis wird gemeinsam Forderungen und Lösungsvorschläge für Politik und Verbände erarbeiten, und Kinder mitbedenken, denn sie lernen und übernehmen schon in frühester Kindheit, was viel später mit viel politischem und finanziellem Aufwand rückgängig gemacht werden soll. Beispielsweise bekommen Jungen im Durchschnitt mehr Taschengeld (#PayGap) und Mädchen müssen sich mehr in den familiären Haushalt einbringen, insbesondere wenn es darum geht, jüngere Geschwister zu betreuen (#CareGap). Jungen wird in der Werbung, in Medien und Spielwarenangebot suggeriert, dass die Bereiche Haushalt (Spielküchen), Care (Puppen) und Selbstsorge nichts für sie sind, nicht für sie gemacht, nicht für sie gedacht, während Mädchen darauf reduziert werden und ihrerseits ausgegrenzt werden aus den Bereichen Technik und Abenteuer.
Informationen zum Aktionsbündnis sind auf equalcareday.de zu finden.
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