Am 25.11.2024 findet auch in Bremen wie jedes Jahr der Tag gegen patriarchale Gewalt statt- Was hat es damit eigentlich auf sich?
Seit 1981 gibt es internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, wobei dieser 1999 von der UN offiziell anerkannt wurde. Hintergrund dafür ist die Ermordung am 25. November 1960 der drei Schwestern Mirabal, welche in der Dominikanischen Republik im Auftrag des Diktators Trujillo vom militärischen Geheimdienst ermordet wurden. Seitdem soll dieser Tag weltweit an Opfer der patriarchalen Gewalt erinnern.
Patriarchale Gewalt- Was bedeutet das?
Es handelt sich hierbei um eine systematische Form von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, welche aus dem Patriachat heraus entsteht- und diese ist, fast überall zu finden. Denn sie umfasst sowohl physische und psychische Gewalt als auch sexuelle Gewalt, die Frauen aufgrund ihres Geschlechts erfahren. Sie beginnt aber auch schon in genau dieser Einteilung in nicht binäre Geschlechterbilder und den damit verbundenen Normen. Betroffen sind also sowohl Frauen und Mädchen als auch marginalisierte Gruppen wie Frauen, Lesben, inter* Personen, nichtbinäre Personen, Trans*- und Agender-Personen sowie Queers- kurz gesagt: alle Personen, welche in ihrer Identität oder sexuellen Orientierung von cis-männlichen Normen abweichen.
Diese Gewalt wird in vielfältigen Formen ausgeübt und geht in alle Lebensbereiche hinein- privat, öffentlich und institutionell- und ist eine globale Form der Unterdrückung.
Gewalt in Deutschland nimmt zu
Die neusten Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) zeigen: Gewalt gegen Frauen in Deutschland hat zugenommen. Im Jahr 2023 wurden 938 Femizide gemeldet – Tötungsdelikte an Frauen und Mädchen auf Grund ihres Geschlechts. So sind 80,6 % der Opfer von Partnerschaftsgewalt sind Frauen.
Aber auch die sexualisierte Gewalt steigt an: 52.330 Fälle von Sexualstraftaten wurden verzeichnet, ein Zuwachs von 6,2 % gegenüber 2022. Noch gravierender sind die Zahlen zu häuslicher Gewalt: 180.715 Frauen wurden Opfer – 5,6 % mehr als im Vorjahr. Parallel dazu wächst auch die Bedrohung im digitalen Raum: 17.193 Frauen wurden Opfer von digitaler Gewalt – ein Anstieg von 25 %.
Diese Zahlen zeigen, dass es sich um ein strukturelles Problem handelt, welches in alle Bereiche unseres Lebens geht- von den eigenen vier Wänden bis in den digitalen Raum.
Gemeinsam auf die Straße für eine Welt gegen Gewalt
Aus diesem Grund wollen auch wir am kommenden Sonntag mit euch in Bremen auf die Straße gehen und uns gemeinsam gegen patriarchale Gewalt stellen und uns für eine Welt ohne Gewalt und Unterdrückung einsetzen!
Hier könnt ihr in Bremen demonstrieren: Lest die Übersicht der Aktionen in unserem Blogbeitrag.
Am Sonntag von 14-18 Uhr lädt der Platz „Waller Mitte“ in Bremen zum Aktionstag unter dem Motto „Gedenken, verbünden, wütend sein! Zusammen gegen patriarchale Gewalt“ ein. Es wird ein vielfältiges Programm mit Redebeiträgen, Workshops, Infoständen und Aktionen geben, um auf die verschiedenen Aspekte patriarchaler Gewalt aufmerksam zu machen und gemeinsam Solidarität zu zeigen. Trefft uns dort an unserem Infostand.
Paulina Liebeck
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