Die 28. Fachtagung des Netzwerks Frauen/ Mädchen und Gesundheit Niedersachen am 03. September 2015 in Hannover widmet sich ganz der Diskussion über den Trend weiblicher Körperoptimierung mit der Frage: „Ist der Schönheitswahn zu stoppen?“
Schönheit und Jugend spielte noch nie eine so tragende Rolle wie in unserer heutigen profitorientierten Gesellschaft. Schönheit wird oftmals mit Attributen wie Erfolg, Wohlstand und Selbstbestimmung in Verbindung gebracht. Wie in dem Märchen Schneewittchen konkurrieren viele Mädchen und Frauen mit anderen um ihre Attraktivität. Ständig werden neue Schönheitsideale in den Medien präsentiert. Der Druck zum Perfektionismus wird immer stärker, während die eigene Persönlichkeit zunehmend in den Hintergrund zu rücken scheint. Der Körper und das Aussehen werden immer mehr zur Ware, die angeboten wird.
Schöne neue Welt?
In Zeiten von Diätenwahn, Körperoptimierung, Schönheitsoperationen, Fitness-Apps und Germanys next Topmodel, stellt sich die zunehmend die Frage wo die Grenzen liegen, zwischen der Freude an der Bewegung einerseits und der Disziplinierung und dem Perfektionismus andererseits. Auch geht es darum herauszufinden, worum es bei dem Kult von Körper und Aussehen wirklich geht. Sind die Einzelnen Marionetten im Karussell der Profitmaximierung anderer?
Schönheitsideale und das Streben nach Perfektionismus
Wie viel Individualität steckt eigentlich noch in den Schönheitsvorstellungen, oder ist alles nur fremdbestimmt? Dieser Frage wird auf der 28. Fachtagung des Netzwerkes Frauen/ Mädchen und Gesundheit in Hannover nachgegangen. Dr. Mithu Melanie Sanyal, Kulturwissenschaftlerin, Journalistin und Autorin aus Düsseldorf wird zum Thema „Schönheit und Körper – eine Geschichte der (Selbst)Optimierung“ sprechen. Zudem beleuchtet Dr. Martina Herget, Breitensportreferentin im Deutschen Bodybuilding- und Fitnessverband e.V., die gesundheitlichen Auswirkungen von Bodybuilding und Nahrungsergänzungsmittel. Im Vortrag von Dr. phil. Stefanie Duttweiler vom Institut für Sportwissenschaften, Goethe Universität Frankfurt/Main geht es um „Gesundheitsdiktatur Fitness-Apps“. Dr. Stevie Schmiedel, Geschäftsführerin Pinkstinks e.V., Hamburg stellt praktische Mädchenarbeit gegen den Schönheitswahn vor. Auf der Tagung sollen folgende Themen diskutiert werden:
- Wer oder Was bestimmt das Schönheitsideal von Frauen?
- Was treibt Frauen auf den absurden Weg zur Normierung und Körperinszenierung?
- Was bedeutet dieser Trend für die Mädchen- und Frauenarbeit?
Das Netzwerk Frauen, Mädchen und Gesundheit Niedersachsen wird von der Landesvereinigung für Gesundheit & Akademie für Sozialmedizin e. V., dem pro familia Landesverband Niedersachsen e. V., dem SoVD Landesverband Niedersachsen und dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung getragen.
Weitere Informationen zu der Veranstaltung und die Teilnahmeanmeldung finden Sie unter http://www.gesundheit-nds.de/index.php/veranstaltungen/467-spieglein-an-der-wand und im angehängten Flyer.
Flyer_Spieglein_03_09_2015_web
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