Das Ntombi Langa Radio ist ein Projekt, welches über das Internet, aber primär übers Radio Frauen in der Subsahara Afrikas erreichen möchte. Hauptziele sind Aufklärung, Empowerment und Unterstützung der Frauen, die dort leben oder hier in Bremen sind.
Die Mitbegründerin Nomazulu Thata, die sich schon lange durch das Schreiben von Artikeln für Frauen und Mädchen aus Simbabwe einsetzt, arbeitet als Genderaktivistin und Autorin. Außerdem hat sie ein Master-Diplom als Ingenieurin für Metallurgie und unterrichtete Chemie. Nun ist ihr Plan, die Zielgruppe für ihre anderen Projekte zu erweitern und diese zugänglicher zu machen.
Warum Radio?
Die Idee ein Radioprojekt zu starten ist vor allem entstanden, weil das Internet in der Verbreitung von Informationen in ländlichen Regionen einen begrenzenden Faktor darstellt. Auch der Zugang zu Printmedien ist vielerorts eingeschränkt. Ein Radio besitzen Schätzungen zufolge jedoch neun von zehn Haushalten, so Nomaluzu Thata.
Inhalt und Programm
Die Inhalte sollen sich vor allem um Themen wie Menschenrechte, Gleichberechtigung, Genitalverstümmelung, Gewalt, Kinderehen und Selbstbestimmung von Frauen drehen. Das Projekt möchte zudem über Flucht und deren Risikien informieren und ein realistisches Bild vom Leben in Europa und Bremen zeichnen. In der Vergangenheit zeigte sich, dass Radiosendungen zu den Themen HIV/AIDS einen maßgeblichen Einfluss auf die gesundheitliche Aufklärung hatten, weshalb das Radio auch als Kommunikationsmedium für Erkrankungen wie Covid-19 und Malaria genutzt werden soll. Die Schwerpunktthemen sind außerdem in erster Linie politisch und sozial relevant.
Neben Nachrichten soll es auch Interviews, Debatten, Talkshows, Podcasts und Musik geben. Das ganze Audioprogramm soll in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch, Kiswahili und Zulu hörbar sein.
In einem Interview mit Ferdaouss Adda vom Theater Bremen sprach Nomazulu Thata darüber, dass es zunächst darum gehe, die Probleme zu identifizieren und die Frauen im Süden Afrikas miteinander zu verbinden. So sollen Lösungen direkt vor Ort entstehen und eine Plattform geschaffen werden, die in erster Linie zur Selbsthilfe für mehr Sicherheit anregen soll.
So geht es weiter
Noch dieses Jahr sollen drei in Bremen lebende, geflüchtete Frauen journalistisch fortgebildet werden, um die Arbeiten des Senders übernehmen zu können und das Programm aktiv zu gestalten. Sie sollen lernen, wie Podcasts programmiert werden, und auch für beratende Telefongespräche wird es Weiterbildungsangebote geben. Die Schulungen werden in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Bremer Medienhäusern verwirklicht und ebnen den Weg für einen praktischen Zugang zum Radiojournalismus.
Finanzierung und Unterstützungsmöglichkeiten
Finanziert wird das Ntombi Langa Radio momentan über die Sponsoren Aktion Selbstbesteuerung e. V (asb) und die Hilfsorganisation Solidarität International. Neben einigen Kooperationspartnern wird auch auf Crowdfunding gebaut. Ein Antrag auf öffentliche Finanzierung soll außerdem ermöglichen, den Journalistinnen eine bezahlte Vollzeitstelle anzubieten. Wenn ihr das Projekt finanziell unterstützen möchtet, findet ihr hier einen PayPal-Link zum spenden.
Philomena
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