Der Bremer Frauenausschuss e. V. – Landesfrauenrat Bremen (bfa) gehört zu den Projekten und Institutionen der Nachkriegszeit, die sich im Laufe der Zeit immer wieder den neuen Herausforderungen stellen. Zu den Zielen der Gründerinnen gehörten in Erinnerung an den zweiten Weltkrieg der Widerstand gegen sämtliche Formen der Indoktrination sowie die Gleichstellung von Frau und Mann auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Heute ist der bfa Dachverband von 38 Frauenverbänden in Bremen und repräsentiert über 210.000 Frauen. Der Landesfrauenrat Bremen ist überparteilich und überkonfessionell.
Die zentralen Forderungen: Frauen fördern
In einem Interview mit der Vorsitzenden Andrea Buchelt antwortete sie auf die Frage, welche Ziele sie nun verfolge, es gälte, die Demokratie wieder zu einer täglich gelebten Form des Miteinanders zu machen. Vielen seien die Möglichkeiten, die jenseits von Bundes- und Landtagswahlen zur politischen Einflussnahme bestünden, nicht mehr bekannt. Hier bestünde die Aufgabe des bfa darin, demokratische Verfahren konsequent in der eigenen Organisation umzusetzen und auch wieder in die Gesellschaft zu tragen. In Zeiten von Hass und Hetze nicht nur im Netz und wachsendem Antifeminismus sei es unabdingbar, miteinander ins Gespräch zu kommen. Dafür müsse sich die Kommunikation nach innen sowie nach außen verbessern.
Damit Frauen vermehrt am politischen Diskurs teilnähmen, müsse zudem die Information zu Themen, die die gesellschaftliche Zukunft bestimmen, verstärkt werden. Stichwort „Künstliche Intelligenz“. Viele Berufe, in denen größtenteils Frauen beschäftigt seien, würden zukünftig mit technologischen Neuerungen ausgestattet oder entfielen ganz. Hier gälte es an die frühen Stärken des bfa anzuknüpfen, der in der Nachkriegszeit in der Frauen- und Familienbildung engagiert war. Neue Formen der Informationsvermittlung und Kooperationen mit geeigneten Bildungsträgern müssten entwickelt werden.
„Es ist ein demokratisches Forum“
„Wir Frauen müssen den demokratischen Prozess leben“, betont die Vorsitzende. Es gehe darum, in dem vorpolitischen Raum Wünsche und Forderungen in Form von Kompromissen auszufechten. „Demokratie ist, wenn man ringen muss um ein Gemeinsames“.
Zudem sei es entscheidend, politische Meinungsbildung wirklich zu verstehen. Die Tatsache, dass jede Bürgerin mit ihren Anliegen direkt zu den entsprechenden Verbänden und darüber zum bfa gehen kann, scheine aus dem Bewusstsein verschwunden zu sein. „Wir können tagtäglich in die Politik eingreifen, wenn wir wollen“. Der Bremer Frauenausschuss stelle eine Brücke zwischen der gelebten Realität und dem politischen Alltag dar. Über Anträge und direkten Kontakt zu Politiker*innen würden Themen und Anliegen in den politischen Meinungsbildungsprozess eingespeist.
Der Bremer Frauenausschuss – Landesfrauenrat Bremen spielt also eine elementare Rolle in der Repräsentation der Frauen im Land Bremen. Es gilt, dies in der Zukunft noch zu stärken. Wir unterstützen diese Initiative und wünschen alles Gute sowie eine erfolgreiche Zusammenarbeit!
Sarah A.
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