Oder wie wir im Ruhrgebiet sagen würden: „Hasse schomma wat von Feminismus im Pott gehört?“
Wer denkt, die Ruhrgebietler*innen verbringen ihre Zeit nur im Stau auf der Autobahn, im Kleingartenverein oder im Fußballstadion, liegt falsch.
Die Unterstützer*innen von Feminismus im Pott zum Beispiel kämpfen mit Blog-Beiträgen, Veranstaltungen und selbst gestalteten Postkarten im Ruhrpott für eine gleichberechtigtere Gesellschaft.
Denn Sexismus gibt es nicht nur im Norden.
Ich, als echtes Pott-Kind, möchte euch heute diese besondere Organisation aus meiner Heimat vorstellen.
Das Pot(t)pourri des Feminismus
Zwei Studentinnen gründeten 2014 das Blogprojekt „Feminismus im Pott“. Sie wollten feministische Theorie und Praxis auch außerhalb des Hörsaals
kennenlernen, ganz nach dem Motto: „Lesen ist ja schön und gut, aber lass auch mal was machen!?“. Aus dem Projekt entstand eine Plattform, auf der das feministische Pot(t)pourri an Engagement und Kreativität des Ruhrgebiets zu finden ist. Ob eingesessene Gruppen und Vereine, lokale Initiativen und Projekte, Aktivist*innen, Künstler*innen oder Kreativwirtschaft – Feminismus im Pott nutzt das Potential des Ruhrgebiets und verarbeitet es in einem Blog.
Im Pott spricht man Tacheles
Geradeaus ist bei uns keine Richtungsangabe, sondern unsere Eigenschaft, nicht um den heißen Brei herum zu reden. Im Ruhrgebiet, sagt man was man denkt.
Kein Wunder, dass der Blog stark von Dialogen und Diskussionen über feministische und emanzipatorische Themen geprägt ist. Wenn ehrliche Meinungen aufeinanderprallen, dann kann dies schon mal zu hitzigen Debatten führen. Wofür andere eine Social Media Abwehr aufstellen, bietet Feminismus im Pott eine Plattform:
Die Zugänge zum Thema Feminismus sind unterschiedlich, die Meinungen in der Redaktion wie in den Kommentarspalten gehen in der Diskussion gerne mal auseinander. Aber das ist es, was wir wollen, was uns interessiert: Feminismen und vielfältige Positionen, die auch mal irritieren können und außerhalb unserer Meinungs-Bubble liegen.
– Feminismus im Pott, 04.09.2018
Bei Feminismus im Pott sollen alle ihre Meinung frei äußern können und Stimmen finden Gehör, die sonst verstummt geblieben wären. Trotz all der Ehrlichkeit, soll der Blog Perspektiven und Stimmen zusammenbringen und keine Plattform für Beleidigungen oder Diskriminierungen bieten. Unsachliche Kommentare werden weder im Dialog, noch in der Diskussion geduldet.
Jez ma Schluss mit dem Palawer, gibt schließlich wat zu tun!
Feminismus im Pott besteht aus einem Redaktionsteam, das auf einen breiten Unterstützer*innenkreis setzt. Denn es gibt viel zu tun: Feminismus im Pott sorgt nämlich nicht nur dafür, dass es in Zukunft „Kumpel*in und Malocher*in“ heißt, sondern organisiert Veranstaltungen, füttert soziale Netzwerke mit feministischen Inhalten oder gestaltet fleißig, individuelle Postkarten und Sticker.
https://www.instagram.com/p/BgqieYehVPC/?hl=de&taken-by=fem_im_pott
Sie setzen auf lebendige Strukturen und sind darum offen für jeden Beitrag oder jede Kritik.
Das, was wir machen, machen wir, weil wir Bock drauf haben, das heißt wir verdienen damit keine Kohle. Bloggen, twittern, Veranstaltungen organisieren braucht Zeit und das kann auch manchmal etwas dauern. Wenn ihr uns unterstützen wollt, seid ihr immer herzlich willkommen.
– Feminismus im Pott, 04.09.2018
Wer im Pott groß wird, lernt ihn zu lieben, mit all den hässlichen Ecken und Kanten. Darum liegt mir meine Heimat, genau wie der Feminismus, sehr am Herzen.
Feminismus im Pott vereint beides, weshalb ich euch diesen Blog unbedingt vorstellen wollte.
„We should all be feminists“, egal ob an der Küste, im Pott oder in den Bergen!
Josephine Struckmeier
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