Liebste Formation Blond,
diesen Brief wollten wir euch schon länger schreiben. Endlich trauen wir uns, unsere Worte auf’s Papier zu bringen. Zunächst wollten wir Danke sagen. Danke für diese gemeinsame Nacht Anfang des Jahres in Bremen in der Veranstaltungsstätte Modernes. Diese eine Nacht, für uns magisch und inspirierend. Wir hoffen, euch erging es genauso. Auch wenn wir für euch nur einige Köpfe im bunt gemischten Kopfsalat einer großen Menge waren, eventuell ist euch der Beat unserer schlagenden Herzen aufgefallen.
Bereits morgens startete die Aufregung ins Bodenlose, die quälende Frage „Was ziehen wir an?“ stand nicht im Raum, denn wir waren sicher, dass euch unsere äußere Erscheinung egal sein würde. Ihr würdet einfach glücklich und froh über unsere Anwesenheit sein, uns mit dem Herzen sehen, nicht mit den Augen. Eure Erscheinung war uns jedoch von vornerein nicht egal. Auf eure herrliche Show hatten wir uns schließlich schon viele Monate gefreut. Unsere Augen würden geradewegs aus dem Kopf in die Hände fallen, wenn wir eure Outfits zu Gesicht bekommen. Die Knieschützer umgeschnallt, wir waren bereit zum Anhimmeln.
Zu Beginn unserer gemeinsamen Verabredung haben wir einen Ort gesucht, der passt, einen Ort, an welchem wir uns wohlfühlen. Direkt hinter dem Mischpult, hier hatten wir eure Bühne gut im Blick, noch waren unsere Augen vorhanden und an Ort und Stelle mit uns verankert. Serpentin hat uns verführt, wir müssen es zugeben. Ihre Energie brachte uns zum Vibrieren, eine Einladung mit ihr zu singen, mit ihr zu tanzen – auch mit ihr zu gehen? Wohl nur in unseren Gedanken. Wir sind kleben geblieben, im wahrsten Sinne, denn endlich betratet ihr betörend die Bühne.
Eure Stimmen hallten durch die Veranstaltungsstätte, knallten ab am gläsernen Dach, zu uns zurück und in alle anwesenden Ohren. Jede Person habt ihr als interaktive Mitmach-Bande in euren Bann gezogen und schnell spürten wir, dass wir nicht die Einzigen sein würden. Das ist ok, die Eifersuchtsballade haben wir vor der Tür gelassen. Gemeinschaftlich spürten wir die Liebe für euch, stark und anwesend. Beim nächsten Mal werfen wir den Pokéball, starten einen Versuch, dieses Gefühl einzufangen.
Songs, die alle kennen, Songs, die nur einige kennen und auch Songs, die manche eventuell gar nicht kennen. In der ersten Sekunde der Show begann eure Metamorphose, die Verwandlung dreier Künstler*innen. Dick eingepackt, einer satten Raupe ähnelnd, kugelrund und wunderschön. Song für Song habt ihr eure Pracht Schicht für Schicht mehr gezeigt, um am Ende voller Tüll und lichterloh vor uns zu stehen.
Wenn wir nicht schon vorher verliebt gewesen wären, sind wir es spätestens jetzt.
Zufrieden rauchten wir draußen eine Zigarette danach.
In ewiger Liebe,
eure frauenseiten.bremen <3
Anneke
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