Ein besonderer Tag für viele Mädchen – so auch für meine beiden syrischen Patenkinder Nalin und Solin: GirlsDay! Die Straßenverkehrsgenossenschaft SVG und die Bundesagentur für Arbeit hatten mit einem attraktiven Angebot gelockt: LKW fahren! Die beiden Mädchen hatten die letzten beiden Plätze ergattert und so standen wir am 26. April morgens mit weiteren 30 Mädchen ein wenig verfroren und erwartungsvoll auf dem Betriebsgelände der SVG.
In kleinen Gruppen ging es nun zur Sache: Auf zur Mini-Fahrschule! Zunächst im PKW. Zwei entspannte und geduldige Fahrlehrer (die selbst mit viel Spaß dabei waren) drehten jeweils mit einer Gruppe ein paar Runden auf dem Platz, immer mit einem Mädchen am Steuer. Deren Job war ausschließlich das Lenken – an die Pedalen kamen sie größtenteils sowieso noch nicht. Aber auch Herrin über das Lenkrad zu sein, war für alle eine große Sache.
Strahlend und begeistert kamen sie jeweils aus dem Auto.
Und dann kam der LKW an die Reihe! Ein echter 80-Tonner, in dem die Mädchen fast verschwanden – selbst ich guckte mir respektvoll den Riesen-Brummer an. Ausnahmslos alle Mädchen kletterten auf den Fahrersitz hinter das große Lenkrad, mit Herzklopfen, aber unerschrocken, wie sie hinterher berichteten. Und gefühlt mindestens 10 cm gewachsen.
Vermutlich wird kaum eines der Mädchen später Berufskraftfahrerin werden – aber das ist gar nicht der Punkt. Es war allen „Fahrschülerinnen“ anzusehen, dass sie fanden: Das kann ich auch, wenn ich will! Und mit so einem Erlebnis hat der GirlsDay seine wichtigste Funktion erfüllt. Türen öffnen mit der Botschaft: Trau dich, dann kannst du viele Berufe erobern.
Der schönste Satz des Tages von einem Mädchen: „Kriegen wir am Ende einen Führerschein?“
Nach dem Fahrtraining gab es noch eine Erste-Hilfe-Einheit und ein Quiz sowie einen Imbiss und ein kleines Give-away-Päckchen am Schluss. Mit Sicherheit für alle Mädchen ein eindrucksvoller ermutigender Tag. Ein so liebevoll vorbereiteter GirlsDay ist wirklich eine feine Sache. Herzlichen Dank an die VeranstalterInnen, die einige Arbeitszeit reingesteckt haben!
Christel Schütte
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