Das Wort hat laut Duden mehrere Bedeutungen: zum einen bezeichnet es eine Kostümierung oder Verkleidung, zum anderen Verstellung und Heuchelei.
Besonders in der Karnevalszeit sind Kostümierungen zu sehen. Menschen stellen durch besondere Kleidung etwas dar, das sie im sogenannten normalen Leben nicht sind.
Macht das auch was mit ihrer inneren Einstellung? Ich meine ja und denke, dass es gut ist, auch im Alltag mehrere Kostüme im Schrank zu haben.
Uniformen in der Arbeitswelt
In der Arbeitswelt ist es nicht nur üblich, sondern auch sinnvoll, dass bestimmte Berufsgruppen durch eine Uniform sofort erkennbar sind. Allen voran PolizistInnen, aber auch RichterInnen, SchaffnerInnen, HandwerkerInnen, ÄrztInnen usw. Und auch auf Beerdigungen ist es hierzulande üblich, schwarze Kleidung zu tragen als Ausdruck von Trauer.
Rollen im Privatleben
Aber ebenso im Privatleben, ohne erkennbare Kostüme, nehmen wir unterschiedliche Rollen ein, die mit einer inneren Form von Maskerade einhergehen, je nachdem, was wir für andere ausstrahlen wollen. Auf lockeren Feiern verhalten sich die Menschen oft anders, als sie es im vertrauten Kreis tun, häufig oberflächlich und amüsant. Das ist auch gesellschaftlich so erwünscht. Bei offiziellen bzw. feierlichen Anlässen ist es Usus, Abendgarderobe zu tragen und sich den geltenden Rahmenbedingungen anzupassen. Das muss dann nicht immer authentisch sein.
Sinnvolle Maskerade
Manchmal kann es gut sein, die eigenen wahren Gefühle nicht zu zeigen, zum Beispiel wenn Eltern ihren Kindern in einer bedrohlichen Situation Sicherheit geben wollen, obwohl ihnen selber vielleicht mulmig zumute ist. Im Arbeitsleben kann es ebenfalls sinnvoll sein, Vorgesetzten nicht voll authentisch gegenüber aufzutreten. Und gelegentlich ist es wohl auch klüger, sich nicht in voller „Größe“ zu zeigen, sofern die Situation es erfordert.
Dann ist es gut, wenn im emotionalen „Schrank“ mehrere Kostüme zur Verfügung stehen und daneben ein gutes Gespür vorhanden ist für die passende Maskerade. Nicht nur Kleider machen Leute, auch das Auftreten und die Worte schaffen Eindrücke vom Gegenüber und das wiederum hat Einfluss auf die MaskenträgerInnen. Ob dann hierbei von Heuchelei oder Verstellung gesprochen werden kann, mag ich nicht beurteilen.
susanne
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