Wir sehen sie viel im Internet. Sie ist ein neuer Weg um die Umwelt zu schonen und weniger Müll
zu produzieren – die Menstruationstasse. Mit etlichen Vorteilen und keinen Nachteilen. Stimmt das denn wirklich? Die Tassen werden auch Cups, Kappen oder Glocken genannt.
Ist sie denn wirklich praktischer?
Ja. Natürlich ist es trotzdem gut, noch ein Paar Tampons dabei zu haben. Doch bei einer Tasse entfällt das Kramen in der Tasche, das Nachkaufen und die Sorge, nicht schnell genug zu wechseln und „auszulaufen“.
Eingewöhnung
Ganz ehrlich: ich habe mehr als nur zwei bis drei Monate gebraucht um mich an die Menstruationstasse zu gewöhnen. Doch für mich hat es sich gelohnt, denn mittlerweile ist das Tragen einer Tasse für mich angenehmer.
Beim ersten Mal war ich mir auch nicht sicher, ob sie richtig sitzt ist und ich habe sie immer ausleeren wollen – was noch lange nicht nötig war, denn sie kann viel mehr Blut halten als ein Tampon. Schmerzen hatte ich nie. Anfangs war es ein unangenehmes Gefühl, aber das lag daran, dass es ungewohnt war und ich keine Übung hatte. Etwa nach einem halben Jahr habe ich mich vollständig an die Menstruationstasse gewöhnt.
Auswahl des Modells
Es gibt unterschiedlich große Cups. Oft gibt es allerdings nur die Auswahl zwischen klein und groß. Jungen Frauen beziehungsweise Frauen, die kein Kind geboren haben, wird empfohlen die kleinere Größe zu nehmen. Doch die Größeren können mehr Blut halten. Solltest du eine stärkere Blutung haben, könnte das größere Modell daher für dich geeigneter sein. Es gibt noch mehr Kriterien wie zum Beispiel die Anatomie.
Erhältlich sind Menstruationstassen im Internet schon ab 11 Euro und mittlerweile findet man sie auch in Drogerien und in manchen Supermärkten.
Öffentliche Toilette und jetzt?
Aus der Kabine raus und am Waschbecken alles auswaschen scheint keine Alternative zu sein. Das macht man doch nicht, ist ja peinlich und dann muss man ja auch noch wieder rein um die Menstruationstasse wiedereinzusetzen. Eigentlich sollten wir daran arbeiten, sowas als normal anzusehen, aber darum geht es hier nicht.
Bevor du in die Kabine gehst, solltest du dir die Hände waschen. Du kannst eine zweite Tasse zum Wechseln mitnehmen. Der Tipp, den ich von einer Freundin bekommen habe lautet: Feuchttücher! Die gibt es auch zum Mitnehmen. Einmal auswischen und schon ist alles wieder sauber. Eine Flasche Wasser mitzunehmen oder auf Toilettenpapier zurückzugreifen geht natürlich auch. Die Toilettenkabine muss so nicht verlassen werden.
Solltet ihr Blutflecken auf der Kleidung, Handtüchern oder anderen Textilien haben, lassen diese sich gut mit kaltem Wasser rauswaschen.
Pflege der Menstruationstasse
In der Regel brauchst du nur eine Tasse – es sei denn du möchtest eine zum Wechseln haben – da man diese immer wieder reinigen kann. Das geht auch ganz einfach: Nach oder vor jeder Menstruation mit heißem Wasser abkochen. Fertig! Wer will, kann auch alles mit einem speziellen Desinfektionsmittel für Menstruationstassen behandeln. Bei richtiger Verwendung versprechen die Herstellfirmen eine Lebensdauer von 10 Jahren.
Hygienisch?
Durch das Abkochen werden alle Keime abgetötet. Während des Ausspülens kommen keine körperfremden Keime an das Produkt. Also ist das Verwenden einer Menstruationstasse hygienisch einwandfrei. Die Tasse kann länger als Tampons, bis zu 12 Stunden am Stück, im Körper sein. Auch beim längeren Tragen besteht keine höhere Gefahr für das toxische Schocksyndrom (TSS).
„Im Vergleich zu Tampons scheint die Menstruationstasse weniger Rückstände in der Scheide zu hinterlassen. Es wird auch vermutet, dass mit ihr sogar weniger Infektionen auftreten, da die Scheidenhaut nicht so stark gereizt wird und sich die Scheidenflora weniger verändert“ -Dr. Maren Goeckenjan in der Apotheken Umschau
Im Endeffekt muss Jede selber wissen, ob eine Menstruationstasse für sie in Frage kommt. Doch einen Versuch ist es Wert, denn eigentlich kann nichts Schlimmes passieren. Bist du dir trotzdem unsicher, dann frag doch einfach deine*n Gynäkologen /Gynäkologin.
Alina Diefenbach
Schreibe einen Kommentar