Auf der Sitzung am 12. Mai wählten die delegierten Frauen der erschienen Mitgliedsverbände einen neuen Vorstand für den Bremer Frauenausschuss. Sowohl die bisherige Vorsitzende Annegret Ahlers wie auch die Finanzverantwortliche Sabine Wolf können aufgrund der Satzungsbeschränkung für die Amtszeit nicht weiter dem Vorstand angehören. Sie wurden mit großem Beifall verabschiedet.
Neuer Vorsitz
Neue Vorsitzende ist Perdita Engeler vom ZONTA Club Bremen, die dafür plädierte, die Arbeit des bfa wie auch der Einzelverbände im digitalen Raum transparenter zu machen. Dies kann besonders in Hinsicht auf die Durchsetzung der Anträge, die alljährlich beschlossen werden, von großer Bedeutung werden. Nach wie vor halten es nicht alle Behörden oder politische Parteien für notwendig, sich mit den an sie gerichteten Fragen und Handlungsaufforderungen wirklich auseinander zu setzen.
Stellvertretende Vorsitzende wurde Ingeborg Mehser von der Evangelischen Frauenarbeit in Bremen e.V., die schon vorher Beisitzerin war. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die Arbeitsmarktpolitik, sowohl vor Ort aber auch weltweit im Rahmen ihres Engagements für die Kampagne für saubere Kleidung.
Erstmals gelang es auch, eine junge Frau mit Migrationshintergrund als Beisitzerin zu gewinnen. Die Lehramtsstudentin Hamdiye Aydemir vom Frauenrat Sêvê Bremen (ehemals: Kurdische Fraueninitiative Bremen) will sich für die Einbeziehung der Probleme von Flüchtlingsfrauen in die Arbeit des bfa engagieren.
Weitere Besitzerinnen sind Margareta Steinrücke von der Arbeitnehmerkammer Bremen, die bisherige stellvertretende Vorsitzende und engagierte Gewerkschafterin, Kerstin Eckardt von der Frauen Union der CDU Bremen, Monika Börding Geschäftsführerin von Pro Familia Bremen.
Ein neuer Kurs
Im Mittelpunkt der Diskussion zu den Anträgen stand zunächst die Frage, inwieweit auch allgemeinpolitische Anträge, die keinen explizit frauenspezifisches Anliegen thematisieren, abgestimmt werden sollen. Trotz der Einwände, dass dies bedeuten könne, sich zukünftig möglicherweise mit allen gesellschaftlichen Fragen und Problemen befassen zu müssen, wurde diesem Anliegen zugestimmt – auch mit dem Verweis darauf, dass es keine politische oder gesellschaftliche Frage gäbe, die nicht auch Auswirkungen auf Frauen habe.
Die Versammelten beschlossen, dass der bfa sich für die Wiedereinführung des Reformationstages als Feiertag einsetzen soll – jedoch nicht ohne den Verweis darauf, ob es nicht sinnvoller wäre, für den Internationalen Frauentag als einen Feiertag zu plädieren. Mehrere Anträge forderten die Ausweitung digitaler Arbeitsmöglichkeiten für alleinstehende Frauen mit Kindern, wie auf jeder Jahresversammlung wurden wiederum verbesserte Kinderbetreuungsmöglichkeiten und mehr Deutschkurse für geflüchtete Frauen gefordert.
Ein Thema, das immer noch nicht gelöst wurde ist die mangelhafte finanzielle Ausstattung des bfa, der im Bremer Haushalt keinen festen Etat hat und auf Spenden und gelegentliche Zuwendungen angewiesen ist. Ohne eine solche Verbesserung der Situation wird die verstärkte Einbindung des Arbeit des bfa in den digitalen Raum nur schwer umsetzbar sein.
Edith Laudowicz
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