Am 31.1 und 1.2. wird das Performancestück „Trouble“ von Katrin Hylla wieder aufgenommen. Wir sprachen mit Katrin Hylla über „Trouble“.

Kurz und knackig: Was erwartet die Zuschauer*innen in »Trouble«?
Fünf tolle Performer*innen, ein bisschen Spektakel, mindestens ein schlechter Zaubertrick, ein paar Momente zum Weichwerden und ganz viel Zuckerwatte.
Auf der Bühne stehen fünf Performer*innen ganz unterschiedlichen Alters – zwischen 10 und 43 Jahren. Wie ist diese Gruppe zustande gekommen und warum war es Dir wichtig, mit einem Ensemble mit einer relativ großen Altersspanne zu arbeiten?
Wir Erwachsene sprechen viel von Krisen und Kriegen und vergessen manchmal, dass die Generation der jetzt 10-jährigen auch darüber nachdenkt. Und, wie wir bei den Proben gemerkt haben, manchmal auch an der Heftigkeit der Polykrisen verzweifelt. Deswegen wollte ich in »Trouble« diesen Sorgen Raum geben, mit Kindern und Erwachsenen arbeiten um einerseits zu zeigen, wo wir gemeinsam ran müssen, aber auch um zu merken, wo wir uns gegenseitig intergenerational unterstützen können. Über einen Bremer Kinderchor haben wir Inuma und Klara gefunden, Mari kannten wir schon aus dem Projekt »Die Kinderpolizei« . Es ist ein großes Glück, dass die drei sich mit uns durch die ganzen Krisen gewühlt haben!
Du erarbeitest Deine Stücke oft mit nicht professionellen Darsteller*innen. Was macht diese Arbeitsweise für Dich so besonders? Welche Chancen und Herausforderungen entstehen dabei?
Die Arbeitsweise selbst unterscheidet sich gar nicht so doll, wenn ich mit professionell ausgebildeten oder nicht ausgebildeten Darstellerinnen arbeite. Ich setze nicht auf Virtuosität in der Darstellung – obwohl, die Performer*innen von Trouble verhalten sich alle hochprofessionell und haben ein super Gefühl für Timing etc. Mir geht es trotzdem eigentlich mehr darum, dass das Entwickeln und Erfinden einer Performance, deren Bilder und Inhalte etwas mit der eigenen Lebenrealität, eigenen Erfahrungen und Empfindungen zu tun haben kann. Wenn du als Performer*in nach der Premiere dann merkst, dass es den Zuschauer*innen teilweise ähnlich geht, dann passiert etwas Besonderes, dann bist du plötzlich nicht mehr so alleine mit diesen Gefühlen und Erfahrungen. Dieses gemeinschaftliche Erleben und Fühlen tröstet und stärkt. Das ist mir wichtig. Herausfordernd ist für mich als Regisseurin, für diese sehr persönlichen Erzählungen, eine Atmosphäre herzustellen, in der die Menschen auf der Bühne sich frei fühlen und trotzdem in einem geschützen Rahmen sind.

In dem Stück geht es um Krisen – solche mit globaler Bedeutung, aber auch individuelle. Wieviel Persönliches von allen Mitwirkenden steckt eigentlich in »Trouble«?
Wir haben bis auf wenige Texte von Kae Tempest und Donna Haraway sehr viel miteinander gesprochen, über persönliche und globale Krisen. Das Material haben wir aufgenommen, transkribiert, untereinander weitergegeben, weiterbearbeitet. Das sind also alles Texte von uns und somit ist das sehr persönlich!

Wer sollte »Trouble« unbedingt schauen?
Wenn du in den letzten Tagen und Wochen nach den Nachrichten mehr als einmal die Decke über den Kopf ziehen wolltest, bist du bei Trouble richtig!
Auf einen Blick:
Mitwirkende:
Performance: Kristin Gerwien, Chris Herzog, Klara Jaeger, Mari Rahner, Inuma Niklaus
Konzept und Regie: Katrin Hylla
Raumkonzept & Kostüme: Arnita Jaunsubrena
Bühnenbildadaption, Installation: Anja Fußbach
Musik: Ole Wulfers und Phoebe Killdeer
Dramaturgie: Simone Ehlen
Licht: Josephine Mielke
Video: Gabriela Valdespino
Regieassistenz: Anne Storm
Assistenz Bühne: Kateřina Bártková
Technische Leitung: Nell Heuer
Produktionsleitung: Henriette Koch
Renate Strümpel
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