Werbung braucht immer noch mehr Vielfalt und weniger Stereotype. Die Protestorganisation Pinkstinks setzt sich seit vier Jahren dafür in Werbung und bei Kinderspielzeugen ein. Die neuste Aktion ist eine Petition an Unilever, genauer gesagt an die Werbung ihrer Marken.
#unstereotype
Im Sommer diesen Jahres hat die Hamburger Werbeagentur mitgeteilt, sie wolle keine sexistische Werbung mehr produzieren. Der Hashtag #unstereotype und die damit zusammenhängende Aussage wurde von Sexismuskritiker*innen natürlich sehr begrüßt. Das Unternehmen hat versprochen, darauf zu achten, was die Frau in der Werbung für eine Rolle spielt, wie sie optisch erscheint und was sie für eine Persönlichkeit zeigt. Das Konzept nennt sich R.A.P, denn es steht für Role, Appearance und Personality, die beachtet werden sollen. Die Marketingabteilungen sollten geschult werden, damit Frauen sich besser repräsentiert fühlen. Denn Unilever hat errechnet, dass sich 40 Prozent der befragten Konsumentinnen in den Geschlechterrollen der Werbung nicht wiederfinden.
Unilevers nicht eingehaltenes Versprechen
Doch leider ist bisher von Unilevers Versprechung kaum etwas zu sehen. Auf die Verkündung von Unilever bei den Cannes-Filmfestspielen folgte ein Axe-Werbespot, der nicht stereotype Männerrollen zeigte. Aber seitdem gab es auch eine Werbung von Rama, die wieder typische Geschlechterrollen von Mann und (Haus-)Frau zeigen. Nach langjähriger Lobbyarbeit für ein Gesetz gegen Sexismus in der Werbung und großem Lob an Unilever im Sommer 2016 hat Pinkstinks jetzt eine Petition als Kritik eröffnet. Unilever wird an ihr Versprechen erinnert und ein Plakat zu #unstereotype vorgeschlagen. Das Plakat zeigt Darstellungen moderne Geschlechterrollen: Ein Mann, der sich schminkt, eine Bauarbeiterin oder ein Pärchen, wo die Frau größer als der Mann ist. In der Pressemitteilung bieten Pinkstinks dem Unternehmen Unilever diese Werbeplakate offiziell an.
Moderne Werbung ist nicht schwer
Die Petition kann unterschrieben werden, um zu zeigen, dass man die Plakate bundesweit mit Unilever-Logo sehen möchte. Die Plakate sind durch ehrenamtliche Arbeit von Fotograf Markus Ebele, Lichtverleih, Studio, Models, Visagist*innen und Postproduktion entstanden. Ob Unilever das Plakat dank der Petition annimmt, als Vorbild und Inspiration sieht oder sich aber zumindest an sein Versprechen erinnert, werden wir sehen. Immerhin ist es Pinkstinks gelungen eine wichtige Aussage mit einer professionellen Aktion auszudrücken: Moderne Geschlechterrollenbilder in Werbung sind einfach umzusetzen.
Ihr könnt die Petition unterschreiben und zu den mindestens 900 Unterstützer*innen gehören. Außerdem könnt ihr die Sticker und Plakate bestellen.
Tabea Georgi
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