Unser großartiges Special Aktivista – frau.macht.politik ist nun zu Ende gegangen. Zu Ende? Nein! denn alle Artikel bleiben zugänglich, damit Ihr Euch über Weihnachten nicht langweilt. Außerdem hat Time Magazine zum ersten Mal ein „Kind des Jahres“ gewählt – und sie ist weder weiß noch männlich. Und die Bremer Grünen haben auf dem Parteitag ihr Frauenstatut um nicht-binäre Personen erweitert. Jetzt müsst Ihr selber weiterlesen….
„Time Magazine“ wählt zum ersten Mal ein „Kind des Jahres“
Was sollen wir Euch sagen: sie heißt Gitanjali Rao, ist 15 Jahre alt, hat unter anderem ein mobiles Gerät entwickelt, um Bleirückstände in Trinkwasser nachzuweisen und sagt „Alles in der Schule macht Spaß„.
Regisseurinnen müssen nicht erst gesucht werden: #wirwarenimmerda
Letzte Woche wurde von Pary El-Qalqili und Biene Pilavci ein offener Brief ins Leben gerufen, der sich gegen die ARTE-Ausschreibung „Regisseurinnen gesucht“ richtet. Bei der Ausschreibung handelt es sich um einen Dokumentarfilm-Wettbewerb, in welchem Regisseurinnen über 18 Jahren gegeneinander antreten sollen. Die Initiator*innen kritisieren in ihrem Brief, dass Regisseurinnen seit Jahrzehnten in der Branche vernachlässigt werden und die Lösung in Form der Ausschreibung Probleme hervorruft. Sie kritisieren, dass die Dokumentarfilme auf Eigenkosten produziert werden müssen. Zudem ist nicht absehbar, ob das mögliche Preisgeld überhaupt die Produktionskosten decken wird, geschweige denn einen Gewinn für die Regisseurin einbringt. Aus diesen Gründen sehen die Initiator*innen die Ausschreibung eher als Ausbeutung der Regisseurinnen, im Gegensatz zu einer Hilfe. Der offene Brief kann online unterzeichnet werden. Geworben wird hierfür in den sozialen Medien mit dem Hashtag #wirwarenimmerda.
Tag des Ehrenamts – Danke!
Am Samstag den 5. Dezember war der von den Vereinten Nationen eingeführte Internationale Tag des Ehrenamts. Weltweit wird dabei der Einsatz aller freiwillig Engagierten gefeiert, die zum Teil unter „beträchtlichen persönlichen Opfern“ der Gemeinschaft dienen. Auch in Deutschland engagieren sich 31 Millionen Menschen freiwillig, Tendenz steigend. Davon übrigens auch die Mitarbeiterinnen der frauenseiten.bremen.
Doch welche Herausforderungen bringt die Corona-Pandemie für das Ehrenamt mit sich? Die Süddeutsche Zeitung schreibt, dass die Situation für Wohnungslose sich verschlimmert hat, gleichzeitig erschwert(e) der Lockdown die Arbeit der Ehrenamtlichen. Auch andere Formen des Engagements, wie Lernförderungen und Besuchsdienste können gerade nicht stattfinden. Außerdem sind viele Helfer*innen ausgefallen, da sie selbst zur Riskogruppe gehören. Dadurch haben aber auch viele Jüngere angefangen, sich zu engagieren, zum Beispiel in der Einkaufshilfe. All das zeigt, wie viele Leistungen in Deutschland vom Ehrenamt & Engagement abhängen, was auch kritisch betrachtet werden kann. Mehr dazu hier und hier. Aber erstmal ein großes Dankeschön an alle, die sich engagieren!
Elliot Pages Comingout als Transgender
Am 01. Dezember gab sich der kanadische Schauspieler und Filmproduzent Elliot Page in einem Statement als Transgender bekannt. Dabei wählte er die Pronomen he/they aus und änderte seinen Namen von Ellen Page zu Elliot Page. Der Schauspieler wurde unter anderem bekannt durch seine Auftritte in den Rollen von Juno im gleichnamigen Film und Vanya in der Serie „Umbrella Academy“.
— Elliot Page (@TheElliotPage) December 1, 2020
Wie Mädchenfreundlich sind die verschiedenen Länder Afrikas?
Das Afrikanische Forum zur Kinderpolitik (ACPF) hat seinen neuen Bericht über die Einstellung gegenüber Mädchen in den afrikanischen Ländern veröffentlicht. Die ACPF erstellte auch eine Ranking-Liste, den „Girl-Friendliness Index“, der 52 afrikanische Länder in ihrer Gesetzgebung und Gender-Politik bewertet. Sie rücken „die einmalige und prekäre Lage von Mädchen in den Blickpunkt: Denn in vielen afrikanischen Gesellschaften sind die sozialen Normen, Praktiken und Einstellungen schwer gegen das Überleben und die Entwicklung von Mädchen gewichtet.“ Zusammenfassung in Englisch.
Familienministerin Giffey befürchtet Anstieg der Gewalt
In der Zeit der Kontaktbeschränkungen im Frühjahr seien die Anrufe beim Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen „hochgegangen um etwa 25 Prozent gegenüber 2019, auffällig war es an den Osterfeiertagen“ sagte sie. Jetzt warnt sie vor einem erneuten Anstieg über die Weihnachtsfeiertage. Wenn Ihr eine eventuelle Gewaltgefährdung bei Familienmitgliedern oder Freundinnen vermutet, dann bietet ihnen die Möglichkeit an, jederzeit anrufen oder einen Treffen außerhalb ihrer Wohnung vereinbaren zu können.
Die ökonomische Lage: Frauen in Ost und West im Vergleich
Obwohl Frauen in Ostdeutschland nach der Wende mehr von Jobverlust betroffen waren als Männer, geht es ihnen laut einer neuen Studie 30 Jahre nach der Wiedervereinigung wirtschaftlich besser als Frauen in Westdeutschland. Sowohl der Gender Pay Gap als auch der Gender Pension Gap ist im Osten geringer. Woran das liegt, könnt Ihr in einer Zusammenfassung hier lesen.
Bremen News
Auf dem digitalen Parteitag der Bremer Grünen am 5.12.2020 wurde der Leitantrag Feministisch aus der Krise in leicht veränderter Form angenommen. Frauenplätze stehen jetzt auch nicht-binären Personen offen. Damit weicht der Bremer Landesverband vom Bundesfrauenstatut ab – und fordert die Bundesgrünen auf, diesem Vorstoß zu folgen.
In eigener Sache: Das Wort des Jahres
Wir haben es Euch ja bereits im Mai vorausgesagt: das Wort des Jahres wird mit Corona zu tun haben. Nun ist es „Corona-Pandemie“ geworden. Die beiden Wörter hatten wir auch auf unserer Liste. Aber: eigentlich eine etwas langweilige Wahl. Wir hatten damals noch andere Vorschläge zur Auswahl. Unsere Kommentatorin Ulrike Hauffe war für „systemrelevant“. Hätten wir auch gut gefunden…
Sarah H., Glenys, Irene
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