Heute ist offizieller Karnevalsbeginn – aber danach ist uns nach den Ereignissen der vergangenen Woche nicht gerade zumute: Amerika ist nicht bereit für eine Schwarze Frau im Weißen Haus und ob nach dem Ampel-Aus in Deutschland noch frauenfreundliche Gesetzesvorhaben zu Ende gebracht werden können, ist fraglich….
Der Kampf um Frauenrechte geht weiter
„Wir werden diesen Kampf an der Wahlurne fortführen, in den Gerichten und im öffentlichen Raum.“ sagte Kamala Harris in ihrer sogenannten „Concession Speech„. Zsuzsanna Lippai schrieb: „The first Trump administration has issued dozens of regulations that have threatened women’s progress. His Supreme Court appointments helped overturn Roe v. Wade in the Dobbs decision, and his administration implemented some of the most restrictive policies on global reproductive health and rights. In his 2024 campaign, Trump frequently used sexist, crude language and has aligned himself with men who demean women and worry when wives don’t vote like their husbands.“ Sie betonte aber: „In Dark Times, We Shine Light: Women’s Stories Won’t Be Silenced“
… und in Deutschland?
Was die Regierungskrise und das Aus der Ampel für Frauen*, Demokrat*innen, für queere Familien, Rentner*innen und Mieter*innen bedeutet, könnt ihr in diesem Kommentar lesen. Zusammengefasst: die Aussichten sind „mehr als düster“.
Antifeministischer Konformismus
… ist das Ziel der AfD in der Wissenschaftspolitik, sagt der Soziologe Klaus Dörre, Professor an der Universität Jena, im Interview. Genderforschung soll abgeschafft, Geschlechterungerechtigkeiten und Geschlechterungleichheiten sollen also nicht mehr systematisch reflektiert werden. Über die Konseuqenzen und was noch geplant ist Näheres hier.
Brasilien hat jetzt ein Gesetz gegen Femizid
Die brasilianische Senatorin Margareth Buzetti hat ein Gesetz verfasst, dass für den Tatbestand Femizid jetzt bis zu 40 Jahren Gefängnis vorsieht. Das Gesetz wurde im Oktober 2024 feierlich von President Luiz Inácio Lula da Silva unterschrieben und definiert Femizid als separates Vergehen mit höheren Strafen als bisher. Wer Verbrechen gegen Frauen begangen hat darf nicht mehr ein öffentliches Amt bekleiden oder sich zur Wahl aufstellen lassen. Wir wünschen das den USA.
Forschungspreis für Frauen- und Geschlechterforschung
Prof. Dr. Céline Miani und Dr. Jara Streuer wurden mit dem Rita Süssmuth-Forschungspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die Gesundheitswissenschaftlerin Céline Miani von der Universität Bielefeld widmet sich in ihrer Forschung den geschlechtsbezogenen gesundheitlichen Ungleichheiten und Gewalterfahrungen von Patientinnen in der Geburtshilfe und der gynäkologischen Versorgung. Sie bekam den mit 70.000 Euro dotierten „Forschung plus“-Preis. Strafrechtlerin Jara Streuer von der Universität Münster erhielt die Ehrung in der mit 35.000 Euro dotierten Nachwuchs-Kategorie „Impulse“. Sie befasst sich mit der völkerstrafrechtlichen Bedeutung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Relevant für die zugrundeliegenden Legal Gender Studies ist beispielsweise, inwiefern Menschen aufgrund ihres Geschlechts Opfer von struktureller Gewalt werden. 👏
LGBTQ*-Dachverband schließt jüdischen Verband aus
Die extrem rechten Mitglieder der israelischen Regierung Benjamin Netanjahus zeigen sich zum Teil offen queerfeindlich. Viele queere Jüdinnen*Juden fanden einen sicheren Raum bei der NGO (Nichtregierungsorganisation) Aguda. Nun hat die ILGA World, der globale Dachverband von queeren Organisationen, den israelischen Verband Aguda suspendiert. Näheres hier.
Wehe, wenn das Kopftuch beim Fußball verrutscht
Zahra Ghanbari spielt Fußball in der höchsten iranischen Frauenliga, ist Kapitänin der Nationalmannschaft und war in der vergangenen Saison Torschützenkönigin. Vor Wochen hatte sie im letzten Spiel der Gruppenphase der asiatischen Champions League gegen BGC Bundit Asia aus Thailand den entscheidenden Treffer erzielt und ihr Team ins Viertelfinale gebracht. Beim Jubel über den Sieg verrrutschte ihr der Hidschab, aber sie feierte unverschleiert weiter ihr Tor. Beim nächsten Spiel wurde sie nicht aufgestellt. Sie sei verletzt, hieß es. Glauben mochten das nur wenige. Nun spielt sie wieder. Näheres hier.
Body Positivity ist tot
…. jedenfalls in der Modewelt. Wenn man sich die neuen Kollektionen anschaut, ist dünn sein wieder das Ideal und der Trend geht zurück zu Size Zero. Stattdessen boomen Spritzen zum Abnehmen. Näheres hier.
Klimawandel führt zu mehr Fehlgeburten
Laut einem Bericht von 80 Wissenschaftler*innen aus 45 Ländern im Vorfeld der 29. UN-Klimakonferenz in Aserbaidschan beeinträchtigen Wetterextreme wie Hitze oder Starkregen, die durch den Klimawandel immer häufiger auftreten, die Gesundheit von schwangeren Frauen, Müttern und Neugeborenen. Auch häusliche Gewalt nimmt mit steigenden Temperaturen zu.
Gleichstellungscheck gefordert
Die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) fordert einen sofortigen Gleichstellungs-Check bei allen Gesetzen. Für Frauen haben Gesetze oft andere Auswirkungen als für Männer. Anlässlich der Vorstellung der Studie „Geschlechtergerechtigkeit im Aufenthaltsrecht?“ am 5.11.2024 durch die Bundesstiftung Gleichstellung fordern sie, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarten Gleichstellungs-Checks für alle Gesetze endlich verbindlich verankert und umgesetzt werden. In Deutschland gab und gibt es immer noch Gesetze, die Frauen schlechter stellen als Männer. Der Appell: Gesetze müssen die Realitäten aller Geschlechter berücksichtigen, dürfen die Gleichstellung von Frauen und Männern nicht behindern und die Auswirkungen von Gesetzen auf Frauen und Männer müssen vorab geprüft und regelmäßig untersucht werden. Die jetzige Minderheitsregierung bedeutet neue Chancen für das Gewalthilfegesetz und weitere wichtige gleichstellungspolitische Vorhaben. Die (BAG) fordert die Regierung auf, diese Chancen noch schnell zu ergreifen. „Das Gewalthilfegesetz hat dringendste Priorität und kann nicht zurückgestellt werden. Jetzt ist die Zeit, dieses Gesetz umzusetzen und gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder endlich ausreichend zu schützen und zu unterstützen!“ so Dr. Marie-Luise Löffler, Bundessprecherin der BAG.
Von Boom bis Z: Was bedeutet Endlichkeit für Dich?
Bei unserer neuesten Podcast-Folge sprechen wir mit Katja Lewina („Was ist schon für immer“) und Karin Grabenhorst. Was ist das beste Alter? ist eine unserer häufig wiederkehrenden Fragen im Podcast. „Immer jetzt“ sagt Katja Lewina ganz spontan!
Bremen News
Femizide in Bremerhaven stoppen. In Bremerhaven hat Gewalt in der Partnerschaft um 40 Prozent zugenommen. Auf einem Fachtag wurde beraten, wie weitere Femizide verhindert und Frauen vor Gewalt geschützt werden können.
Fördermaßnahme für Geschlechterdiversität in kleinen und mittleren Unternehmen gestartet. Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Kristina Vogt, gibt den Start der EFRE-Fördermaßnahme „Gender Diversity in KMU“ ab sofort bekannt. Diese Initiative unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Bremen und Bremerhaven dabei, Frauen gezielt für Fach- und Führungspositionen zu gewinnen und Diversity Management zu etablieren. Die Fördermaßnahme bietet Unternehmen die Möglichkeit, Fördermittel für Maßnahmen zu beantragen, die ihre Personalstrategien nachhaltiger und gerechter gestalten. Interessierte Unternehmen finden weitere Informationen auf der Website der BAB für Bremen und der BIS für Bremerhaven (www.bab-bremen.de).
Sexismus reloaded? Die Bildsprache der Künstlichen Intelligenz. Mit Künstlicher Intelligenz (KI) produzierte Bilder begegnen uns überall: in den Sozialen Netzwerken, in Werbekampagnen und in der Popkultur. Doch welche ästhetischen Normen transportieren die mit KI erzeugten Bilder? Und welche Geschlechterrollen und Stereotype reproduzieren sie und warum? Einen umfassenden Einblick in dieses Thema bietet die Kooperationsveranstaltung „Sexismus reloaded?“ Die Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) und die Landeszentrale für politische Bildung Bremen laden ein zu einem Vortrag und Diskussion mit drei Expertinnen am Mittwoch, 20. November 2024 um 18 Uhr in der ZGF, Faulenstr. 14-18, Bremen. Die Veranstaltung ist kostenlos.
35 Jahre „Frauenstadthaus – Frauenbetriebe unter einem Dach“. Bremer Frauen haben Erfolgsgeschichte geschrieben. Vor 35 Jahren ersteigerte die Frauenstadthaus GmbH ein heruntergekommenes, mit Brettern verschlagenes Haus im Stadtteil Östliche Vorstadt und entwickelte daraus das „Frauenstadthaus – Frauenbetriebe unter einem Dach“. Am 28. November jährt sich der Tag der Ersteigerung und damit der Startschuss für ein beispielhaftes Projekt, das bis über die Bremer Grenzen hinaus strahlte und noch bis heute als Leuchtturmprojekt gilt! Mehr dazu hier: 35 Jahre Frauenstadthaus und hier: 30 Jahre Frauenstadthaus im Weser Kurier.
Gründungswochen in Bremen & Bremerhaven – Macht euer Ding! Besucht die Gründungswoche Bremen & Bremerhaven und erlebt, was es heißt, zu gründen. Auf spannenden Veranstaltungen, Workshops und Vorträgen erfahrt ihr alles, was ihr zum Thema Gründen wissen müsst, knüpft neue Kontakte und werdet zum Teil einer stetig wachsenden Community. Die Starthaus-Initiative unterstützt euch dabei – mit umfassender Beratung, Erfahrung und jeder Menge Leidenschaft. Die Gründungswoche findet in diesem Jahr vom 18. bis 24. November 2024 statt.
Bremen ist jetzt offiziell Street Art City! Hier geht es zur Karte und zu den Bildern. 😊
Glenys & Irene
Schreibe einen Kommentar