Kommt das Nordische Modell nach Deutschland? Es wird noch viele heftige Auseinandersetzungen geben, denn alle wollen Gewalt in der Sexbranche und Menschenhandel beenden. Die Meinungen darüber, wie das geschehen soll gehen aber gewaltig auseinander.
Wir erklären euch heute auch noch das Sofa-Gate und lokalisieren die Stelle, wo 1.000.000 katholische Frauen den Hebel ansetzen wollen, um in ihrer Kirche Gleichberechtigung für homosexuelle Paare zu erreichen. Wir bringen Euch Podcasts, und die Geschichte einer kolumbianischen Journalistin, die nicht nachgibt.
Sofa-Gate
Beim Besuch der EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und des EU-Ratspräsidenten Charles Michel in der Türkei kam es zu einem Eklat. Während bei einem Empfang im Präsidentenpalast Michel – dem Mann – ein Stuhl direkt neben dem türkischen Staatschef Erdoğan angeboten wurde, musste von der Leyen – die Frau – weiter entfernt auf einem Sofa Platz nehmen, sozusagen am Katzentisch. Dieser protokollarische Affront wird inzwischen als „Sofa-Gate“ gehandelt. In Brüssel reagierte man mit Empörung. Michel wird kritisiert, weil er nicht protestiert hatte – und kann deswegen nach eigenen Aussagen nur noch schlecht schlafen. Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi kritisierte die Demütigung der Kommissionspräsidentin und nannte Erdoğan einen Diktator, worauf wiederum die Türkei protestierte. Die diplomatischen Verwicklungen gehen weiter…
Kolumbien vor Gericht: Journalistin Jineth Bedoya zieht den Staat zur Verantwortung
Der Fall „Bedoya gegen Kolumbien“ vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte hält derzeit Kolumbien in Atem. Es ist der erste Fall von sexueller Gewalt in Kolumbien, der vor dem höchsten Gericht der Region verhandelt wird – ein Hoffnungsschimmer für Millionen Frauen. Jineth Bedoya musste sich 20 Jahre lang durch sämtliche Instanzen in Kolumbien klagen, bevor ihr Fall von dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte in Costa Rica zugelassen wurde.
TERRE DES FEMMES und über 30 weitere Institutionen starten bundesweites „Bündnis Nordisches Modell“
„Wir brauchen endlich eine moderne Prostitutions-Politik in Deutschland!“ Das fordert das neu gegründete Bündnis Nordisches Modell, ein bundesweiter Zusammenschluss aus derzeit über 30 menschenrechtlichen Vereinen, Initiativen und Netzwerken – darunter auch Betroffene- und Aussteigerinnen-Organisationen – sowie zahlreichen aktiven Menschen aus der Zivilbevölkerung und der Politik. Das Bündnis hält die Regulierungsversuche in Deutschland für gescheitert: Prostitution sähe nur oberflächlich aus wie ein Gewerbe – tatsächlich sei es ein Gewaltsystem aus Menschenhandel und Ausbeutung. Mehr dazu. Der Berufsverband der Sexworker*innen sieht das naturgemäß anders.
Gerechte Gesundheitsversorgung erfordert Geschlechtersensibilität
Bündnis 90/Die Grünen haben im März einen Antrag im Bundestag eingebracht, in dem Maßnahmen für eine gendergerechte Gesundheitsversorgung gefordert werden. Warum die bisher nicht gegeben und das gefährlich für Frauen ist, erklärt die Gesundheitspolitikerin Dr. Kirsten Kappert-Gonther im Interview.
Eine Million stehen auf
Im Namen von rund einer Million Frauen, die in den deutschsprachigen katholischen Frauenverbänden organisiert sind, fordern die Vorsitzenden dieser Verbände aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz die Glaubenskongregation der katholischen Kirche dazu auf, homosexuelle Paare nicht weiter vom Segen der Kirche auszuschließen, d.h. das am 15. März 2021 neuerlich ausgesprochene Verbot einer Segnung aufzuheben. So steht es im Offenen Brief an die Glaubenskongregation der katholischen Kirche vom 31. März 2021.
„Wir liefen vor der Gewalt weg und jetzt fügen wir uns diese Gewalt selbst zu“
Rugiatu Turay engagiert sich in Sierra Leone gegen weibliche Genitalverstümmelung, ein Ritual, das die ältesten Frauen und die jüngsten Mädchen auf schreckliche Weise verbindet. Doch wie durchbricht man diesen traumatischen Teufelskreis? „Die Kultur ist nicht wichtiger als das Leben der Frauen“ sagt sie.
Mit dem neuen Adoptionshilfe-Gesetz…
…fällt ab dem 1.4.2021 die Beratungspflicht weg für lesbische Paare, deren Kind in ihre bestehende Ehe oder verfestigte Lebensgemeinschaft hineingeboren wird und bei denen die Partnerin der Geburtsmutter das Kind im Rahmen einer Stiefkindadoption adoptiert. Mehr zum Adoptionshilfegesetz.
Podcasts Podcasts Podcasts
Es ist Zeit für eine neue Folge von Rolle Rückwärts: Folge 7: „Ein Mann ist keine Geldanlage“ – sehr kurzweilig – mit Dr. Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Bremen.
Digital Media Women hat jetzt einen eigenen Podcast! In der ersten Folge erzählt Maren Heltsche über geschlechtergerechte Digitalisierung. Sie ist Programmiererin bei der Klimaschutzstiftung myclimate und im Deutschen Frauenrat Sonderbeauftragte des Vorstands für das Thema Digitalisierung.
„Frauen machen MINT“ ist der Name des neuen Podcasts vom Podcast-Team des Femtec Alumnae e.V. (FTA). Sie treffen MINT-Frauen aus Wissenschaft und Wirtschaft und bieten ihnen ein weiteres Sprachrohr. Seit dem 29. März 2021 gibt es alle zwei Wochen eine neue Podcastfolge auf den gängigen Plattformen (Spotify, Apple, Deezer).
Power to Transform möchte mit 2 Sendereihen einen kurzweiligen und inspirierenden Impuls zum Start in den Arbeitstag am Morgen oder zum Ausklang am Abend bieten: Power Morning, 2-wöchig am Dienstag Morgen, 8:20 Uhr und Transform Evening, 2-wöchig am Donnerstag Abend, 19:00 Uhr.
Bremen News
Über 350 hatten sich beworben…
Mit der Umstellung auf eine akademische Ausbildung hat die Hochschule Bremen als einer der ersten Standorte in Deutschland einen Studiengang für Hebammen auf der Grundlage des neuen Hebammengesetzes entwickelt und implementiert. Im Wintersemester 2020/21 haben sich 42 Studierende in den Studiengang eingeschrieben mit dem Ziel, einen Bachelorgrad in Hebammenwissenschaft zu erlangen. Weitere Professuren werden jetzt ausgeschrieben, um der starken Nachfrage entgegenzukommen. Schwierigkeiten ergeben sich im Zusammenhang mit der Umstellung aber für diejenigen Hebammen, die noch die „alte“ Ausbildung an der Fachschule abgeschlossen haben. Sie befürchten Nachteile.
Feminist Friday Delmenhorst
Das intersektionale feministische Kollektiv von Lokalfeminist*innen feministfridaydelmenhorst sammelt zusammen mit Slang-A-Rang für die Angehörigen eines Femizids in Delmenhorst, um die Hinterbliebenen bei der Bewältigung ihrer Trauer zu unterstützen. Ihr könnt via paypal spenden oder eine Überweisung an folgendes Konto senden:
Kontoinhaber*in:
Slam-a-Rang e.V.
IBAN: DE28 2806 7170 0105 6794 00
Verwendungszweck: Hilfe
Feminist Friday Delmenhorst möchte andere für das Thema Häusliche Gewalt sensibilisieren und darauf aufmerksam machen, Betroffenen Hilfe anzubieten. Femizide müssen gestoppt werden! Schon 123.530 Menschen haben die Campact-Petition an Justizministerin Christine Lambrecht und Familienministerin Franziska Giffey unterzeichnet. Bringen wir es auf 200.000.
Glenys, Irene, Sabine
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