Viel Bremisches gibt’s im heutigen Presse-Pott und Tipps für die EU-Wahlen
EU-Wahlen am 9. Juni
Inzwischen solltet ihr eure Wahlbenachrichtigungen für die Europawahlen am 9. Juni erhalten haben. Wer sich nicht sicher ist, welche der 35 zur Wahl stehenden Parteien die richtige ist: Der Wahl-O-Mat, das Online-Tool der Bundeszentrale für politische Bildung kann euch weiterhelfen. Hier geht’s zum Wahl-O-Mat. Er gibt keine Wahlempfehlung, aber kann euch bei eurer Entscheidung unterstützen. Allerdings: Der Deutsche Frauenrat meint: „Für Frauen ist die AfD nicht wählbar“.
EPSCO-Rat tagte in Brüssel am 6.5.2024
EPSCO bedeutet „Employment, Social Policy, Health and Consumer Affairs Council configuration“ – also: Der Rat zu „Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz“. Die Gleichstellungsminister*innen der Europäischen Union kamen hierbei erstmalig zu einer offiziellen Tagung zusammen, bei der ausschließlich Themen aus den Bereichen Geschlechtergleichstellung und LSBTIQ*-Gleichstellung und Antidiskriminierung auf der Tagesordnung standen. Dabei wurde die EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt beschlossen – ein wichtiger Schritt – da es bisher kein derartiges Rechtsinstrument auf EU-Ebene gab. Damit werden erstmals EU-weite Regelungen zur Strafbarkeit bestimmter Formen geschlechtsspezifischer Gewalt wie Online-Gewalt, Zwangsheirat oder Genitalverstümmelung geschaffen. Darüber hinaus schafft die Richtlinie einen besseren Zugang zu Justiz sowie einheitliche Standards für die Unterstützung und Betreuung der Opfer sowie Prävention, insbesondere von Vergewaltigungen.
Die Einzige
Deutschlands einzige Schwarze Spitzenkandidatin bei der Europawahl ist Nela Riehl. Die Hamburger Lehrerin kandidiert für Volt. Einsetzen will sie sich für Menschrechte und feministische Außenpolitik. Hier ein Porträt.
Forschungsbereich Sexdiversity
An der Universität Lübeck gibt es einen neuen Sonderforschungsbereich: „Sexdiversity„. Hier soll es gehen um die Erforschung der Vielfalt des biologischen Geschlechts – interdisziplinär und „frei von ideologischen Scheuklappen“, wie Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter, Leiter der Stelle und Professor für Theorie und Ethik in den Biowissenschaften erklärt.
27 Forschende aus Medizin, Biologie, Neuro-, Geistes- und Sozialwissenschaften werden die naturwissenschaftlichen und soziokulturellen Bedeutungen des Körpergeschlechts und dessen Auswirkungen untersuchen. Damit sind sie wahrscheinlich weltweit das erste Forschungsprojekt, das das biologische Geschlecht aus so umfassend untersucht.
Queer History Month in Hamburg
Eine besondere Führung in der Hamburger Kunsthalle zeigt: „Kunst war schon immer auch queer“. Sie ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen im Rahmen des Queer History Month, der noch bis zum 1. Juni geht.
Ärztetag diskutiert Paragraf 218
Nachdem die Regierungskommission zur Reproduktiven Slebstbestimmung empfahl, Schwangerschaftsabbrüche zu legalisieren, befasste sich nun auch der Ärztetag mit dieser Entwicklung. Dazu lagen unterschiedlichste Anträge vor. Die Meinungen gingen stark auseinander und reichten von der Forderung nach Beibehaltung des Paragrafen bis zur Entkriminalisierung von Abbrüchen. Näheres hier.
Gendern erhitzt die Gemüter…
… beschäftigt aber auch die Wissenschaft. Wer stört sich am Gendern (außer natürlich Markus Söder & Friends)? – und wer überhaupt nicht? Und warum? Wer nach einer sachlichen, unaufgeregten, wissenschaftlichen – und sehr unterhaltsamen – Antwort sucht, wendet sich am besten an MAITHINK X. Cheers!
Leihmutterschaft
Nur unter folgenden Bedingungen durfte die Reporterin an der Infoveranstaltung der US-Organisation Men Having Babies in Berlin teilnehmen: mit niemandem sprechen, keine Fotos, keine Videos machen. Warum diese Restriktionen? Es geht um Leihmutterschaft, die in Deutschland nicht nur umstritten, sondern verboten ist. Daher wirbt die Organisation bei schwulen Paaren dafür, in den USA eine Leihmutter zu suchen. Denn dort ist kommerzielle Leihmutterschaft unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Hier geht’s zum Bericht von der Veranstaltung.
Keine Hoffnung auf Equal Pay
… macht Wirtschaftsforscher Marcel Fratzscher. Auf absehbare Zeit werde es gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit nicht geben. Dabei gilt für ihn: „Die Erwerbstätigkeit von Frauen ist heute das größte ungehobene wirtschaftliche Potenzial.“
Gewalt nach der Trennung
Bisher gab es keine belastbaren Daten zu den Erfahrungen gewaltbetroffener Mütter von Nachtrennungsgewalt und institutioneller Gewalt. Jetzt liegt die erste bundesweite Umfrage von TERRE DES FEMMES zu „Nachtrennungsgewalt und institutionelle Gewalt bei Gewaltbetroffenheit in Umgangs- und Sorgerechtsangelegenheiten“ vor. Sie ergab, dass in Umgangs- und Sorgerechtsangelegenheiten Gewalterfahrungen von Müttern oft ausgeblendet oder nicht hinreichend berücksichtigt werden. Partnerschaftsgewalt, die von Müttern vorgetragen wird, wird in vielen Fällen sogar gegen diese ausgelegt. Ein häufiger Vorwurf seitens der Institutionen ist der der „Bindungsintoleranz“ – der Behauptung, dass die Mutter die Bindung zwischen Vater und Kind nicht zulassen kann.
Green Poems
Unter dem Titel „green poems“ starten das Umweltbundesamt und das Onlinemagazin www.LizzyNet.de einen bundesweiten Lyrik- und Poetrywettbewerb für Jugendliche und junge Erwachsene.
Gesucht werden leidenschaftliche Botschaften für Klima- und Umweltschutz von jungen Nachwuchsautor*innen von 10 bis 26 Jahre. Eingereicht werden können Beiträge in den Kategorien:
• Lyrik (z.B. Gedichte, Balladen, Poetry; Zeichenbegrenzung 5.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) und
• Mini-Gedichte (Lyrische Kurzformate wie z.B. Haikus oder Elfchen)
Die Beiträge können bis zum 31. Oktober 2024 (Einsendeschluss) per E-Mail an redaktion@lizzynet.de gesendet werden.
Bremen News
Last Minute! Antragsphase LIVEfonds endet am 15. Mai 2024: Musikerinnen aus Bremen und Bremerhaven aufgepasst! Ihr habt noch bis zum 15.5.24 – also nur noch 2 Tage – Zeit, eure Anträge für den LIVEfonds beim POPOFFICE in der Schildstr. 28, 28203 Bremen einzureichen (postalisch oder persönlich). Bis Mittwoch könnt ihr finanzielle Unterstützung für eure Auftritte außerhalb des Landes Bremen beantragen. Eurem Musikprojekt winkt über den LIVEfonds eine Förderung in Höhe bis zu 2.100 Euro und ihr müsst dafür nur ein (recht einfaches) Formular ausfüllen und handschriftlich unterschreiben.
Neues von Music HB Women* Wir sammeln Zahlen, Daten, Fakten! Wir wollen wissen, wie es mit der Geschlechterverteilung in der Bremischen Musiklandschaft aussieht – Wir wollen zählen! Valide Daten sind unerlässlich, um Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, der Politik und bei potenziellen Fördermittelgeber*innen zu erregen, grundständige Debatten anzustoßen und gezielte Handlungsmaßnahmen zu ermöglichen. Wir suchen Personen, die das Projekt unterstützen, z.B. als (studentische) Hilfskraft. Bei Interesse, Ideen und Fragen, meldet euch bei uns und/oder kommt am besten gleich zum „Netzwerktreffen @SummerSounds“ am 1. Juni.
Weiblicher MINT-Nachwuchs gefragter denn je: Das Bremerhavener Projekt „mint:pink“ ist ein Berufsorientierungsprogramm, um Schülerinnen für technische und naturwissenschaftliche Berufs- und Studienfelder zu begeistern und mögliche Berührungsängste abzubauen. Letzte Woche wurde an der HS Bremerhaven der Jahrgangsabschluss gefeiert mit einem Job-Speed-Dating mit weiblichen Fachkräften aus dem MINT-Bereich. „mint:pink“ findet auch im kommenden Schuljahr für interessierte Schülerinnen der neunten Klassenstufe statt. Auskunft erteilt das ZGF-Büro Bremerhaven, Cordula Keim: Tel. (0471) 596 13823
Informatikstudium nur für Frauen: Das gibt es jetzt seit 25 Jahren; die ersten fünf davon nur als Modellprojekt an der Hochschule Bremen. Mittlerweile ist der Studiengang „IFI“ nicht nur etabliert, sondern wurde auch zum Vorbild eines Frauenstudiengangs für Informatik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Wird es einen solchen Studiengang auf Dauer brauchen? „Wir arbeiten eigentlich daran, uns selbst abzuschaffen“, sagt Studiengangsleiterin Gerlinde Schreiber. Spätestens ab einem Frauenanteil in der Informatik von rund 30 Prozent sollte dies der Fall sein, sagt sie. Noch liegt sie bei etwa 16 Prozent. Siehe auch die Avanja Recruiting Challenge 2024. (Presse-Pott vom 29.4.2024)
Neue Kurse vom Empowerment College Bremen. Die neuen Kursangebote für Mai und Juni 2024 mit Bildungsangeboten rund um die seelische Gesundheit – für Betroffene, Fachkräfte, Angehörige und Interessierte – sind jetzt erschienen. Sie sind einzusehen unter: Kursbroschüre Mai/Juni 2024.
Belladonna: Mehr als eine Bildungs- und Kultureinrichtung für Frauen. Bürgermeister Andreas Bovenschulte ließ sich bei einem Besuch letzte Woche unter anderem durch das Digitale Frauenarchiv führen und meinte dazu: „Belladonna ist seit fast vier Jahrzehnten eine unverzichtbare Institution – nicht nur in Bremen, sondern weit über die Stadtgrenzen hinaus. Mein Dank gilt dem gesamten Team von Belladonna. Mit ihrem großartigen Engagement weisen sie auf noch immer bestehende Ungerechtigkeiten hin und bieten Frauen ein wichtiges Sprachrohr.“
Der Landesgesundheitsbericht 2024 wurde vorgestellt. Er umfasst zwei inhaltliche Schwerpunktsetzungen: Zum Einen den Einfluss der Corona-Pandemie auf die unterschiedlichen gesundheitlichen Themenfelder; zum anderen untersucht er, wie Sterblichkeit (Mortalität), Häufigkeit der Erkrankungen innerhalb einer Bevölkerungsgruppe (Morbidität) und gesundheitsrelevante Verhaltensweisen in den Städten Bremen und Bremerhaven nach sozialstrukturellen Merkmalen kleinräumig verteilt sind. Es werden vier Ausprägungen zum Merkmal Geschlecht berücksichtigt: männlich, weiblich, divers und ohne Angabe. Derzeit sind die Fallzahlen zum dritten Geschlecht (divers) zu gering, um diese in tiefer gegliederten Darstellungen berücksichtigen zu können.
Vorschau auf den Sommer:
- COMMON GROUND – Draußen. Umsonst. Für alle! Konzerte, Performances, Begegnung vom 19. Mai bis 30. Juni auf dem Goetheplatz
- SUMMER SOUNDS – Draußen. Umsonst. Für alle! Konzerte, Performances, vom 31. Mai – 02. Juni 2024 in den Neustadtswallanlagen
- LANGE NACHT DER MUSEEN – Eine Nacht, 30 Museen und Ausstellungshäuser am 25. Mai vom 18:00 bis 0:00 Uhr.
Vorschau auf den Herbst!: Bremerhaven Calling! Bildungsreise in eine vielfältige Zivilgesellschaft vom 11. bis 13. September 2024. Was geht in Bremerhaven? Als Hafenstadt ist Bremerhaven geprägt von gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Wandel sowie Migration und Diversität. Doch auch Problemlagen wie hohe Kinderarmut, Leerstand und ein politischer Rechtsruck prägen die Stadt aktuell. Wie gehen die Bremerhavener*innen mit diesen aktuellen Herausforderungen um? Wir wollen einen Blick in die aktive Zivilgesellschaft Bremerhavens werfen und erkunden, was in Bremerhaven alles geht! Die Anmeldefrist ist jetzt verlängert worden!
Glenys & Irene
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