Wir sehen. Wir hören. Wir triellieren. Wir freuen uns über Frankreich – und wir vergessen nicht die Frauen in Afghanistan.
https://twitter.com/ellywrightart/status/1436776960198336516?s=20
„Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen“
… heißt das Buch von Siba Shakib aus dem Jahr 2001. Die Aussage bewahrheitet sich jetzt erneut. Die Taliban haben ihre neue Regierung vorgestellt: ein Horrorkabinett, titelt die taz. Keine einzige Frau ist dabei und das Frauenministerium wurde abgeschafft. Es gibt weiterhin Proteste im Land, insbesondere auch von mutigen Frauen. Obwohl die Taliban in Interviews behaupten, Frauen nicht unterdrücken zu wollen, werden jedoch Demonstrationen mit Gewalt unterdrückt und auch die Berichterstattung darüber unterbunden. Frauen fühlen: Es ist das Ende.
Mutig: diese Frauen in Kabul demonstrieren gegen die Taliban und rufen „Freiheit!“pic.twitter.com/jpXKCOtsfC
— Aras-Nathan (@Aras_Nathan) September 8, 2021
Angela Merkel bekennt sich nun doch zum Feminismus
Vergangenen Mittwoch sprach die Kanzlerin auf einer Theaterbühne in Düsseldorf mit der nigerianischen Schriftstellerin und Feministin Chimamanda Ngozi Adichie (bekannt aus dem TedTalk „We should all be feminists“). Ein Gespräch zwischen zwei Frauen, deren Lebenswege kaum unterschiedlicher sein könnten. Die Publizistin Miriam Meckel und die Journalistin Léa Steinacker haben den beiden Frauen an diesem Abend Fragen gestellt, um deren Gemeinsamkeiten im Geiste aufzuzeigen. Und so kam es auch, dass Angela Merkel, die in der Vergangenheit so ihre Probleme mit dem „F-Wort“ hatte, im Laufe des Abends verkündete: „Ja, wir sollten alle Feministen sein.“
§218 – Ende nicht in Sicht
Zu „150 Jahre § 218 Strafgesetzbuch“ widmeten sich Ende August über ein Dutzend Organisationen, darunter AWO und Pro Familia, ein Fachkongress, um „sich aus sozialwissenschaftlicher, juristischer, historischer, medizinischer, politischer, praktischer und der Perspektive von Betroffenen kritisch mit § 218 auseinanderzusetzen und Hintergründe seines Ent- und Bestehens herauszuarbeiten.“ Eine Aufarbeitung hat sich Annett Gröschner von der „10 nach 8„-Redaktion vorgenommen; die findet Ihr hier: Gleich nach Mord und Totschlag.
Tabu-Thema: Gewalt im Kreißsaal
In unserem Gesundheitssystem liegt vieles im Argen, insbesondere für Frauen. Wenig diskutiert wurde aber bisher das Problem Gewalt gegen Gebärende im Kreißsaal. buten un binnen nimmt sich des Themas in einem Beitrag an. Zu Wort kommen eine Betroffene, eine Ärztin und die Vorsitzende des Bremer Landes-Hebammenverbandes.
Reproduktive Freiheit
Ein Tag nachdem UN-Experten das neue Abtreibungsgesetz im US-Staat Texas als „sexuelle Diskriminierung in ihrer schlimmsten Form“ bezeichneten setzte sich im benachbarten Mexico die sexuelle Selbstbestimmung teilweise wieder durch. Das lateinamerikanische Land wird mit der Erklärung seines Obersten Gerichtshofes, dass ein absolutes Abtreibungsverbot verfassungswidrig sei, zum bevölkerungsreichsten Staat mit katholischer Mehrheit, in dem die Abtreibung entkriminalisiert wird. Grenzverkehr wird erwartet. Inzwischen haben sich sowohl US-Justizminister Merrick Garland als auch US-Präsident Joe Biden dem Texanischen Gesetz 8 den Kampf angesagt.
Stimmrecht für Frauen…
…auch in der katholischen Kirche, fordert Maria Flachsbarth, Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes: „Es ist absurd und nicht länger hinnehmbar, dass in der katholischen Kirche Frauen von Konsultationsprozessen und Entscheidungen ausgeschlossen werden, die alle Gläubigen – also auch alle katholischen Frauen – betreffen! Dies widerspricht der Glaubensüberzeugung, dass alle Getauften die gleiche Würde haben“. Damit knüpft sie an die Forderungen an von Maria 2.0 und Berufung von Frauen in der Kirche anerkennen.
Kostenlose Verhütungsmittel…
…Jetzt auch – in Frankreich – für Frauen bis 25 Jahre „Eine ausgezeichnete Nachricht!“ Das ist die Meinung der medizinischen Fachkräfte und der Frauenschutzverbände Frankreichs. Wir können uns hier natürlich nur danach sehnen.
Gegen Period Shaming: Always-Werbung mit roter Flüssigkeit
Lange Zeit galt es als ungeschriebenes Gesetz, dass Periodenprodukte in der Werbung mit einer blauen Flüssigkeit dargestellt wurden. Die Marke Always will dies nun auch ändern. Die Periode von menstruierenden Menschen soll so gezeigt werden, wie sie ist: rot. Dies soll ein Zeichen gegen Period Shaming setzen, bei dem die Menstruation weltweit oftmals noch als etwas unreines gilt und mit Scham behaftet ist. Die realistischere Darstellung von Perioden wird in den sozialen Netzwerken überwiegend positiv aufgenommen.
https://twitter.com/old_and_grumpy/status/1434615026300723207
„Richtig“ Gendern?
Die Debatte um’s Gendern bewegt die Gemüter und wird zum Teil erbittert geführt. Zwischen (amtlichen) Vorschriften, wie zu gendern ist, und (amtlichem) Verbot, es zu tun, gibt es alle möglichen Begründungen, warum zu gendern sei oder warum nicht. taz-Redakteurin Waltraud Schwab hat zum Thema einen sehr klugen Beitrag geschrieben. Und der NDR widmet dem Thema die Sendung DAS! im Gespräch mit der Chefredakteurin der Duden-Redaktion.
Bremen News
Ihre Rechte im Minijob – Neuauflage
Update der ZGF-Infobroschüre ist jetzt online. Welche Rechte haben Beschäftigte im Minijob und wie lassen sich diese einfordern? Das erklärt die aktualisierte Infobroschüre der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF). Die Onlineveröffentlichung „Ihre Rechte im Minijob – Da ist mehr für Sie drin!“ (pdf, 328.6 KB) ist ab sofort verfügbar.
Premiere bei Werder Bremen
Erstmals in der Geschichte des Vereins wurde eine Frau in den Aufsichtsrat gewählt. Ulrike Hiller erhielt bei der Mitgliederversammlung die zweithöchste Stimmenzahl.
„Ich bin #wAlman“
Noch immer beteiligen sich zu wenige Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund an Wahlen in Deutschland – auch in Bremen.
„Ich bin #wAlman“ will helfen, eine bedachte Entscheidung zu treffen und zu einer vielfältigen Demokratie beizutragen. Dazu gibt es Tools und Infos (auch) auf Englisch, Türkisch, Russisch, Arabisch und Farsi. Verschiedene (Neu)Deutsche kommen dabei in Videos zu Wort. Zum Weiterempfehlen.
20 Jahre Friedenstunnel – für Vielfalt, Toleranz und Verständigung
Der künstlerisch umgestaltete Friedenstunnel feierte am Samstag, 11. September 2021, sein 20-jähriges Jubiläum. Bremens Baudenkmal für Frieden, Kunst und Kultur wird seit Jahren auf vielfältige Weise mit Leben gefüllt: als Bildungsort für Schulklassen, für Studiengänge der Universitäten Bremen und Oldenburg oder durch das Musikformat „Friedensklänge im Friedenstunnel – jeden Sonntag um 12 Uhr“. Mit dem Jubiläum „20 Jahre Friedenstunnel“ feiert der Verein ein großes Fest der Vielfalt, Toleranz und Verständigung. Dabei wird im Besonderen den Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und in Bremen ein neues zu Hause gefunden haben, ein Willkommenszeichen gesetzt. Die Straßenbahnhaltestelle „Rembertistraße“ soll künftig den Zusatz „Friedenstunnel“ erhalten.
Glenys, Irene, Melissa
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