Triggerwarnung: Der Text handelt von sexualisierter Gewalt und kann Traumata hervorrufen.
Nach immer mehr Lockerungen ist mittlerweile ein Gefühl der Normalität eingekehrt. Die Liebsten können, mit Abstand, wieder getroffen werden, der Mindestabstand hat sich automatisiert und unter der Maske atmet es sich schon fast frei. Doch die Normalität trügt, die Kämpfe gegen strukturelle Diskriminierungen und für einen gesunden Planeten sowie Nachhaltigkeit gehen weiter. Die zentralsten Meldungen hierzu haben wir euch zusammengefasst. Viel Spaß!
Feministischer Protest in Albanien
Nachdem die Nachricht über eine mutmaßlich sexuell missbrauchte junge Frau bekannt wurden, protestierten laut BalkanInsight hunderte Frauen in der Hauptstadt Tirana. Mit den Slogans “Du bist nicht allein”, “Du hast viele Schwestern”, und “Die Regierung ist der Vergewaltiger” kämpften sie gegen eine Gesellschaft, die die Opfer sexualisierter Gewalt am Missbrauch beschuldigt, statt die Täter in Rechenschaft zu ziehen.
Vergewaltigungsmythen entkräften
Vergewaltigungen sind keine individuellen Probleme, sondern gesellschaftliche. Laut dem Online-Magazin Edition F erlebt jede dritte Frau im Lauf ihres Lebens sexualisierte oder körperliche Gewalt. Doch das Thema ist weiterhin stark tabuisiert, weswegen die Angriffe oft nicht angezeigt werden. Um das zu ändern, müssen wir die Vergewaltigungsmythen entkräften.
Aufatmen für Bremer Werkstätten
Die Bremer Werkstätten für Menschen mit Behinderungen mussten aufgrund der Corona-Pandemie schließen. Das war für die Aktiven besonders tragisch, sind Menschen mit Behinderungen doch auch ohne Ausgangsbeschränkungen von gesellschaftlichen Ausschlüssen betroffen. Nun können die Werkstätten unter Hygiene-Vorschriften wieder öffnen, einen Live-Ticker zu den Entwicklungen stellt buten un binnen zu Verfügung.
Die Cytotec-Debatte – Akteur*innen der Geburtshilfe in Bremen besprechen sich zum Einsatz des Medikaments
Senatorin Claudia Bernhard (Gesundheit, Frauen) hat den Runden Tisch Cytotec eingerichtet und wird diese Debatte begleiten. „Frauen haben den Anspruch, umfassende Informationen rund um alle Fragen hinsichtlich der Geburt zu erhalten. Wir werden in enger Zusammenarbeit weiter über gemeinsame Standards beraten, um in den Kliniken einen offenen Umgang mit Cytotec zu erreichen“. buten & binnen-Beitrag mit Information zum kontroversen Gebrauch von Cytotec als Wehen-Mittel.
Theater Bremen spielt wieder live
Nicht mehr „aus dem Off“ sondern „aus dem Hof“: 4×4 Tage die Woche gibt es kleine Programme, die eigens für unseren St. Pauli Hof entwickelt wurden.
Weitere Infos, Programm & Karten
Noch mehr Programm – Die Sommerferien stehen an!
Wegen der Corona-Krise ist in diesem Sommer alles anders! Wir möchten Eltern in dieser schwierigen Zeit unterstützen. Nutzen Sie den bremer ferienkompass, um zu erfahren, welche betreuten Ferienangebote für Schulkinder stattfinden!
Ohne Druck geht nichts
„Nur eine Quotenregelung sorgt wirklich dafür, dass mehr Frauen in der Topetage landen, sagt ein neuer Bericht des Familienministeriums…. Bei allen Unternehmen, die nicht an [eine Quotenregelung] gebunden sind, liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten nur bei knapp 20 Prozent.“ taz,10.06.2020
„Traditionsreich und frauenarm“ nennt die Allbright-Stiftung die deutschen Familienunternehmen am gleichen Tag. „Ihr Führungsverständnis erscheint allerdings oft ebenso alt wie die Unternehmen selbst: Am 1. März 2020 sind weniger als 7 Prozent der Mitglieder in den Geschäftsführungen Frauen.“
Es gibt nichts Gutes…
Die Digital Media Women dachten sich „Es gibt nichts Gutes außer frau tut es“ und starteten die Reihe #30mit30 um innerhalb von 30 Wochen 30 Unternehmen zu suchen, die den digitalen Wandel mitgestalten und voranbringen und in denen bereits 30 Prozent und mehr der Führungspositionen mit Frauen besetzt sind. Sie veröffentlichen im Blog spannende Interviews und werden inzwischen in Bremen durch die Senatorin für Wirtschaft unterstützt.
Frauennetzwerke im Elbe-Weser-Raum
Die IHK Stade lädt Frauen aus der Wirtschaft ein, um ihnen eine Möglichkeit zur Vernetzung und zum Austausch zu geben. Sowohl die Unternehmerinnen im Elbe-Weser-Raum, als auch Multiplikatorinnen, die sich in Initiativen in den verschiedenen Landkreisen engagieren, Frauen aus der Politik, Verbänden, Verwaltung und Justiz. Im Frauennetzwerk für den Elbe-Weser-Raum werden alle miteinander verbunden.
Neuseeland setzt Meilenstein gegen Periodenarmut
Laut Deutschlandfunk-Korrespondentin für Neuseeland Lena Bodewein haben 30 Prozent der jungen Frauen schon mal die Schule oder die Arbeit verpasst, weil sie sich keine Hygieneartikel leisten konnten. Nun geht die neuseeländische Regierung entschlossen gegen Periodenarmut vor, in Schulen werden gratis Tampons und Binden verteilt. Das zeigt eindrucksvoll, was Frauen an der Regierungsspitze für die Gleichberechtigung bewirken können. Deutschland, zieh nach!
Tag des Meeres am 8.6.
On #WorldOceansDay I share this animation from https://t.co/IMpeJHZrP6, showing the growing records of #plasticpollution in our oceans. #Plastic is just a visual form of pollution. Our ocean is our life-support system, we must keep it healthy! https://t.co/lpppOVTonR via @YouTube
— Dr. Melanie Bergmann 🐘MBergmann🐘mstdn.social (@MelanieBergma18) June 8, 2020
Brauchen wir eine Frauenlobby?
Darauf, wie die Corona-Krise das Geschlechterverhältnis prägt, weist Elsa Köster im „Freitag“ hin. Die Pandemie macht eines offensichtlich: weibliche Arbeit ist „systemrelevant“, schlecht bezahlt und noch dazu meist unsichtbar. Die Krise bietet laut Köster dennoch die Möglichkeit, festgefahrene Strukturen umzukrempeln. Zentral hierfür ist die Frage, ob Frauen sich zu einer Lobby zusammenschließen und öffentlich für ihre Belange eintreten. Mit der Petition „#halfofit – Wir fordern die Hälfte der Coronahilfen für Frauen!“ richten sich unter anderen Jutta Allmendinger und Kübra Gümüşay an die Europäische Kommission und den Europäischen Rat.
Mein Bruder Mohammed
„Mein Bruder Mohammed – Flüchtlingsgeschichten“ beschäftigt sich mit den Erlebnissen Geflüchteter, aus der Heimat, während der Flucht, sowie den ersten Erfahrungen in Deutschland. Mit dem Buch werden Spenden gesammelt, die die Einreise eines jungen Afghanen ermöglicht werden, der dringend psychische Behandlung braucht. Das Projekt hat die Künstlerin Lou Noltenius in Zusammenarbeit mit Geflüchteten in Flensburg auf die Beine gestellt.
Redaktion frauenseiten, Pia, Ricarda, Irene und Renate
Schreibe einen Kommentar