Wir grüßen alle queeren und nicht queeren Freund*innen zum morgigen Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie. In Bremen zeigt das Rat & Tat-Zentrum zum IDAHOBIT den Film Eine fantastische Frau.
Derweil steigt die Hoffnung, dass wir bei der Abschaffung des §219a langsam auf der Zielgeraden sind. Euch Allen eine Gute Woche!
“Das Ziel ist nun vor Augen”
Am Freitag debattierte der Bundestag über die Abschaffung des Paragrafen 219a des Strafgesetzbuches, des so genannten Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche. Noch war das die “erste Lesung”; eine weitere Beratung und die Abstimmung müssen folgen. Die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm nannte den Paragrafen “ein bitterer Witz des letzten Jahrhunderts”. Ärztin Kristina Hänel, die unter diesem Gesetz verurteilt worden war, zeigte sich erleichtert. Am 18.5.2022 nimmt sie an der öffentlichen Anhörung des Bundestags teil.
Die Erste: Yasmin Fahimi
Erstmals in der Geschichte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wurde mit Yasmin Fahimi eine Frau zur Vorsitzenden gewählt. Sie steht nun an der Spitze der Dachorganisation der Gewerkschaften mit insgesamt 5,7 Millionen Mitgliedern.
Gender Pay Gap: Null
… jedenfalls beim Taschengeld für Mädchen und Jungen. Laut einer Studie des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) machen Eltern beim Taschengeld keinen Unterschied zwischen Töchtern und Söhnen – Das gilt für alle Altersgruppen, für West- und Ostdeutschland und auch für separate Analysen nach dem Einkommen der Eltern.
“Sommer der Wut” angekündigt
In den USA formiert sich der Protest gegen das drohende Urteil des Obersten Gerichtshofs gegen das Recht auf Abtreibung. Am Wochenende demonstrierten Hundertausende und kündigten einen “Sommer der Wut” an. Worauf sie wütend sind wird in diesem sehr fundierten deutschsprachigen Podcast dargestellt: “Denkangebot – Annika Brockschmidt über christlichen Nationalismus in den USA“. Sollte Roe vs. Wade vom Supreme Court gekippt werden, werden etwa 16 US-Staaten tatsächlich nicht davon betroffen sein: Das sind die Klugen, die die Abtreibungsrechte schon beizeiten in ihre interne Landesgesetzgebung überschrieben haben, wie zum Beispiel Delaware.
„Männliche Dominanz gefährdet das Überleben der Menschheit“
…. sagt Christian Pfeiffer. Der Kriminologe war einer der ersten männlichen Allies für Feminist*innen und führte 1992 die bahnbrechende Studie zu Vergewaltigungen durch. Sie bewies, dass Vergewaltigungen vor allem in Ehe und Partnerschaft passieren und nicht durch den unbekannten Fremden. Die Erforschung männlicher Gewalt ist sein Lebensthema geworden. Im Interview plädiert er für „eine neue, andere Männlichkeit, die gelassen, souverän, warmherzig, kommunikativ und emotional agiert“, denn „es geht um unser aller Überleben.“
Berufliche Beförderung durch die Taliban
Durch ihre strenge Ablehnung gemischtgeschlechtlicher Arbeitsbereiche sehen sich die Taliban zu einer seltsamen Beförderung von Ärztinnen, Hebammen und Krankenpflegerinnen gezwungen. In Frauen- und Geburtskrankenhäusern gibt es jetzt keine männliche Leitung mehr. Das Kollegium ist sich einig: in Frauenhand funktioniert das besser.
Und jetzt ein Comic
Fahmida Azims fesselnde Zeichnungen zu der Geschichte der Uighurin Zumrat Dawut und ihrer Flucht aus einem chinesischen Konzentrationslager gewann den 2022 Pulitzer Prize in der Kategorie Illustrierte Berichterstattung. Hier ist die Kurzfassung zu sehen.
Pussy Riot auf Anti-War-Tour
Die feministische Punkband aus Moskau ist zu einer neuen Tour aufgebrochen. Dafür musste die Frontsängerin Marija Aljochina aus Russland fliehen. Die Putin- und Kirchenkritikerinnen starteten ihre „Anti-War-Tour“ in Berlin. Näheres hier.
Die feministische Presserunde Folge #03
Von Abtreibungspolitik bis Wiederaufbau: Mithu Sanyal, Teresa Bücker, Hadija Haruna-Oelker und Ulrike Herrmann suchen gemeinsam feministische Perspektiven auf die Folgen des Ukraine-Krieges.
Bremen News
Bundesverdienstkreuz für “Bremerhavener Müllfischerin” Helene Daiminger
Die ehemalige Schulleiterin engagierte sich in Bremerhaven ehrenamtlich über vier Jahrzehnte lang für das Gemeinwohl, insbesondere im Bereich der Kultur. 40 Jahre lang war Daiminger Herz und Motor der legendären Kabarettgruppe “Müllfischer”. Mit Ironie und Scharfsinn nahm sie sich Themen aus Gesellschaft, Politik und Verwaltung vor, legte Missstände und Fehlentscheidungen offen und machte sich über manche “Provinzposse” lustig. In der ganzen Zeit schrieb sie, neben ihrem Beruf als Schulleiterin, jedes Jahr ein neues abendfüllendes Programm, führte selbst Regie und übernahm die komplette Organisation.
Internationale Stillkonferenz in Bremen
Vom 12. bis 14. Mai tagte die 12. internationale ELACTA-Stillkonferenz in Bremen. Der Dachverband der Europäischen Laktationsberaterinnen Allianz (ELACTA) engagiert sich in allen Aspekten der Förderung, des Schutzes und der Unterstützung des Stillens sowohl auf lokaler und nationaler, als auch auf europäischer Ebene. In ihrem Grußwort wies Frauen- und Gesundheitssenatorin Bernhard auf die viele Bremer Initiativen rund um Stillen und natürliche Geburt hin. Konferenzteilnehmer*innen besuchten die Frauenmilchbank am Klinikum Links der Weser
Bremerin übernimmt Vorsitz des Deutschen Museumsbundes. Wiebke Ahrndt, die Direktorin des Bremer Übersee-Museums, will sich in dieser Funktion vor allem der Aufarbeitung des kolonialen Erbes widmen und Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung vorantreiben..
Quereinstiegschancen für Frauen bei PAF
Für Frauen, die im Zuge der Corona-Pandemie arbeitslos geworden sind, hat die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa das Projekt “Perspektive Arbeit für Frauen (PAF)” auf den Weg gebracht. Frauen, die vor Kurzem arbeitslos geworden sind, finden neue berufliche Perspektiven in Einsatzgebieten mit hohem Personal- und Unterstützungsbedarf, beispielweise im KiTa-Bereich. Qualifizierung, Umschulung oder Ausbildung werden gefördert und übernommen.
Glenys, Irene
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