Wir haben alle Tassen im Schrank, Herr Merz. Hier kommt unser Presse-Pott. Jede Woche neu.
Frauenrechtskommission tagt in New York
Bis zum 21.3. 2025 kommen Vertreter*innen von Regierungen, UN-Einheiten und der Zivilgesellschaft aus der ganzen Welt zusammen. Schwerpunktthema ist die Umsetzung der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform, die 2025 ihr 30. Jubiläum feiert. Der aktuelle Bericht von UN Women „Women’s Rights in Review 30 Years After Beijing“ zeigt, dass 2024 ein Viertel der Länder weltweit Rückschläge für Frauenrechte verzeichnet hat. UN Women Deutschland wird bei der FRK mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Deutschen Juristinnenbund (DJB) ein Side Event zu Frauenrechten auf dem Arbeitsmarkt ausrichten. Mehr Information hier und hier.
Frauen und Schwarze verboten
Die New York Times hat eine Liste mit Hunderten von Wörtern veröffentlicht, die die Trump-Regierung verschwinden lassen will, darunter zum Beispiel die Begriffe Frauen, Schwangere, Schwarz und BIPOC. Sie sollen auf offiziellen Regierungs-Webseiten oder zum Beispiel in Schulbüchern nicht mehr genannt werden. Mann und weiß sind wohl weiterhin erlaubt…
300.000
… Frauen – die meisten davon Indigene – wurden zwischen 1993 und 2001 in Peru gezielt unfruchtbar gemacht. Der diktatorisch regierende Präsident Alberto Fujimori verstand diese Zwangssterilisationen als Beitrag zur Geburtenkontrolle und zur Armutsbekämpfung. Seit 2002 ermittelt die peruanische Justiz gegen die Verantwortlichen, Fujimori selbst verstarb 2024. Das UN-Komitee für das Ende aller Formen der Diskriminierung der Frau (CEDAW) forderte am 30. Oktober 2024 die peruanische Regierung auf, alle Opfer gewaltsamer Sterilisationen zu entschädigen, das Urteil ist für die Regierung jedoch nicht bindend. Näheres hier.
Inhaftierungen von Frauen steigen überproportional
Weltweit werden Frauen* immer mehr zur Zielscheibe von zunehmend ultrarechtsgerichteten und misogynen Justizsystemen. Seit 2000 ist die Zahl von inhaftierten Frauen um 57 Prozent gestiegen – im Vergleich zu einem 22- prozentigen Anstieg bei männlichen Gefangenen. Grund dafür sind unter anderem Einschränkungen von Frauenrechten, ob wegen Kleidungsvorschriften oder wegen Abtreibungsverboten. Am 17.3.2025 erscheint ein Report von Women Beyond Walls mit Statistiken und Analysen der Zahlen. Es ist der erste solche global angelegte Report seiner Art.
Lebenslänglich für Femizid?
Zum Weltfrauentag am 8. März legte die italienische Regierung einen Gesetzentwurf vor, wonach künftig Femizid als eigener Straftatbestand und das Standardstrafmaß lebenslänglich gelten soll. Die Verabschiedung durch das Parlament gilt als sicher. Kritiker werfen der Regierung Meloni jedoch vor, sie setze lediglich auf Repression und betreibe nicht genügend Prävention.
Plakatwettbewerb von LizzyNet
Unter dem Titel „Gleiche Rechte, gleiche Chancen“ startet das Onlinemagazin www.LizzyNet.de einen Plakatwettbewerb. Gesucht werden künstlerische Botschaften, die sich für das Thema Gleichberechtigung und Frauenrechte stark machen. Die Aktion soll dazu anregen, sich jenseits von „Gendersternchen“- und „Quoten“-Debatten mit der Frage zu beschäftigen, wie wir Sexismus und Gewalt beenden, welcher Weg zu mehr Freiheit, Selbstbestimmung und Würde führt und wie allen Geschlechtern der gleiche Respekt entgegengebracht werden kann. Einsendeschluss ist der 10. Juni 2025. Nähere Informationen gibt es hier.
„Frauen können alles“
… und das schon immer – im Guten wie im Bösen“. Dieser Satz soll auf Peggy Parnass zurückgehen. Nun ist die Publizistin und Schauspielerin, Antifaschistin und Ikone der linken Szenen im Alter von 97 Jahren gestorben. Hier ein Nachruf.
Podcasts
Wokidoki gibt es jetzt zum Hören. Immer 30 Minuten lang und von Stevie Schmiedel (Pinkstinks) moderiert. Zum Beispiel Folge 4: Kann Werbung den Rechtsruck stoppen?
Von Boom bis Z: In der neuesten Folge geht es um die Kraft der Bücher und um queerfeministische Perspektiven. Diese Gespräche und Reflexionen finden ihren praktischen Ausdruck im Queer Feminist Litspace, einem Projekt, das von der Heinrich-Böll-Stiftung Bremen initiiert und in Kooperation mit frauenseiten Bremen organisiert wird.
Frauen 47+ sind Gold wert: In der Reihe Gelassen älter werden. – Warum ältere Frauen eine Revolution starten – und warum wir alle davon profitieren.
Bremen News
Deutschland trifft auf die Niederlande. Im Bremer Weserstadion kommt es am 30. Mai 2025 zu einem Fußball-Klassiker: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft empfängt im Rahmen der Uefa Women’s Nations League die Auswahl der Niederlande. Anstoß ist um 20.30 Uhr und das ZDF überträgt die Begegnung live. Informationen zum Vorverkaufsstart für das Spiel werden rechtzeitig über die Kanäle des DFB bekannt gegeben.
Pionierinnen. Die Hochschule Bremen (HSB) hat ihre ersten Absolventinnen des neuen Internationalen Bachelorstudiengangs Hebammen verabschiedet. Der Studiengang war im Wintersemester 2020/21 gestartet. Er gehörte deutschlandweit zu den Vorreitern. „Sie waren mit uns zusammen die Pionierinnen dieses Studiengangs“, sagte die Leiterin Prof. Dr. Barbara Baumgärtner zu den 23 Absolventinnen. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard betonte: „Die Einführung des Hebammenstudiengangs ist ein Schritt zur Verbesserung der Versorgung vor, während und nach der Geburt.“ Durch die Akademisierung hat eine Aufwertung des Berufsfeldes stattgefunden, wie es in vielen anderen Ländern schon üblich ist.
Hebammen helfen gegen Depressionen. Das fand ein Bremer Präventionsprogramm für benachteiligte Familien heraus. Danach hatte das Hausbesuchsprogramm positive Auswirkungen: Kinder zeigten weniger Verhaltensstörungen und Mütter eine bessere psychische Gesundheit als die Kontrollgruppe ohne Hausbesuche durch Hebammen. Die Studie des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie (Bips) legt nahe, dass Hebammen in Deutschland hohes Vertrauen genießen, während Sozialarbeiter*innen eher mit negativen Erfahrungen mit Jugendämtern in Verbindung gebracht werden.
Es ist wieder Zeit für den Bremer Ferienkompass: Wir sind so froh, dass wir ihn haben. Am 7. April 2025 beginnen in Bremen die Osterferien – schulpflichtige Kinder ab 6 Jahren können an abwechslungsreichen Programmen und Aktivitäten teilnehmen, die auf die Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnitten sind. Von Sportcamps über kreative Workshops bis hin zu Naturerkundungen ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Bundesverdienstkreuz für Heide-Marie Härtel. Die Bremer Tänzerin, Kamerafrau und Filmregisseurin Heide-Marie Härtel wurde im Senatssaal des Bremer Rathauses mit dem Verdienstkreuz am Bande für ihre herausragenden Leistungen im Bereich Tanz und Tanzfilm ausgezeichnet.
Symposium Frauenherzen. Beim Norddeutschen Fachsymposium mit dem Schwerpunkt Frauenherzen kamen am 15. März Herzspezialist*innen in Bremen zusammen. Frauen sterben häufiger an Herzkrankheiten als Männer, weshalb Gendermedizin in Zukunft mehr in den Fokus kommen soll. Hier ein Bericht von butenunbinnen (ab Minute 0.30).
„Älter werden in Bremen“ 2025/2026 ab sofort erhältlich. Ein zentrales Thema der Broschüre ist das Thema Wohnen. Aufgelistet werden Informationen über das große Angebot an Wohnformen und Dienstleistungen, das kommentierte Wohnstätten-Verzeichnis bietet einen ersten Überblick über die bestehenden Pflegeeinrichtungen und Angebote im Service-Wohnen. Auch Angehörige finden Kontaktdaten von Ansprechpersonen und Informationen unter anderem zu Pflegestandards oder -beratungsangeboten. Der Ratgeber liegt ab sofort kostenlos an vielen öffentlichen Stellen aus, kann aber auch heruntergeladen werden.
Weiterbildungsmaßnahme psychosoziale Prozessbegleitung startet im Mai 2025 in Bremen – auch hybride Teilnahme möglich. Veranstalterin ist die Hochschule für Öffentliche Verwaltung in Bremen. Anmeldung bis 30. März 2025 (Eingangsstempel IPoS).
Wer möchte auf der Breminale auftreten? So funktioniert’s: Schickt bis zum 31.3.2025 (00 Uhr) eine E-Mail mit dem Betreff „EINGESCHLEUST III“ an live@popofficebremen.de mit folgenden Infos: 🎪 Projekt-/Bandname 🎪 Name, Pronomen und Wohnsitz der Musiker:innen 🎪 Kurzbeschreibung und Links zu eurer Musik und euren Profilen 🎪 Einen kurzen Text, warum du/ihr auf der Breminale spielen solltet
Senatorin Schilling begrüßt am 20.3. um 10:00 Uhr die Teilnehmenden des Kick-Offs des ESF+ Programms „Win-Win – durch Kooperation zu Integration„. Wir fragen uns, wo sie das Geld hernehmen will? Denn bei dem Geld, dass Bremen vom Europäischen Sozialfonds erhält, klafft jetzt eine 15 Millionen Euro große Lücke. Flächendeckend in ganz Bremen stehen jetzt etwa 100 soziale und kulturelle Projekte auf der Kippe – einschließlich der frauenseiten.bremen!
Zu Guter Letzt

Friedrich Merz hat jetzt mehr als genug Tassen im Schrank. Kurz vor der Bundestagswahl hatte CDU-Kandidat Friedrich Merz in einer Wahlkampfrede in München angekündigt, Politik für die Mehrheit der Bevölkerung machen zu wollen, die nämlich „alle Tassen im Schrank“ habe – und nicht „für irgendwelche grünen und linken Spinner auf dieser Welt“. Feministinnen hat er da vermutlich mitgemeint … Daraufhin initiierte Silke Burmester eine Protestaktion und rief dazu auf, Tassen in die Parteizentrale der CDU zu schicken. Geschätzt 5.000 Tassen sollen schon angekommen sein. (Unseren Presse-Pott haben wir allerdings behalten und werden weiterhin über Antifeminismus berichten….)
Glenys & Irene
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