Ein randvoller Presse-Pott: In Deutschland bewegt sich was… vielleicht… aus den USA kommen Nachrichten für ein Horror-Kabinett…
Gegen den Antifeminismus
Das Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung ruft dazu auf, sich dem Antifeminismus entgegenzustellen, der nach dem Aus der Ampel-Regierung an Boden gewinnen wird. Angemahnt wird die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen noch in dieser Legislatur. Dazu ein umfassendes Dossier über den aktuellen Stand hier. Ein weiteres wichtiges Thema: feministische Cybersecurity.
Aktionskunst gegen das Patriarchat
Mit Aktionen im öffentlichen Raum macht die Künstlerin Sarah Held gemeinsam mit Ihrem Kollektiv „Aufstand der Schwestern“ Front gegen sexualisierte Gewalt und Femizide. Über ihre Arbeit spricht sie im Interview.
Gesetz gegen Gehsteigbelästigungen ist in Kraft
Am 13. November 2024 trat das Gesetz zur Verhinderung von Gehsteigbelästigungen in Kraft. Schwangere werden jetzt vor Schwangerschaftsberatungsstellen und Einrichtungen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, wirksam geschützt. Bundesfrauenministerin Lisa Paus: „Ich freue mich sehr, dass das Gesetz zur Verhinderung von Gehsteigbelästigungen jetzt wirken kann. Frauen auf dem Weg zur Beratungsstelle müssen nun keinen Spießrutenlauf mehr fürchten. Mit dem neuen Gesetz stärken wir die Rechte der Frauen.“ Die Belästigung von Schwangeren gilt rechtlich nun als Ordnungswidrigkeit und kann mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro geahndet werden.
Deutsch-Polnische Zusammenarbeit bei Gleichstellung
Bundesfrauenministerin Lisa Paus und Katarzyna Kotula, Polens Ministerin für Gleichstellung haben sich zu einem ministeriellen Austausch in Berlin getroffen. Sie unterzeichneten eine Absichtserklärung, in der sie eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit im Gleichstellungsbereich und für die Queercommunity ankündigten. Die Schwerpunkte und Planung für ihre Zusammenarbeit findet Ihr hier.
Forderungen für die anstehende Wahl vom DJB
Der Deutsche Juristinnenbund (djb) sieht in der nun anstehenden Bundestagsneuwahl „auch eine Chance, Ausstehendes endlich umzusetzen„. Zu seinen zentralen Forderungen gehören: „Der umfassende Gewaltschutz für Frauen, die rechtliche Sicherung der reproduktiven Selbstbestimmung und entschlossene Schritte zur ökonomischen Gleichberechtigung“. Er fordert daher „umfassende Reformen im Aufenthaltsrecht, um Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, unabhängig von ihrem aufenthaltsrechtlichen Status Schutz zu gewähren“. Weiterhin: „Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs“ und „die vollständige Umsetzung der EU-Entgelttransparenzrichtlinie sowie die Förderung flexibler Arbeitszeitmodelle, um bestehende Benachteiligungen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig abzubauen“.
Gewaltschutz durch Täterarbeit
Nach einem Femizid in Buxtehude wird im Landkreis Stade überlegt, eine Beratungsstelle für gewalttätige Männer einzurichten, um weitere Femizide zu verhindern. Über den Sinn und die Aussichten solcher Präventivmaßnahmen Carin Huber von der Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit im Interview hier. Dass das Gewaltschutzgesetz durch den Bruch der Ampel-Koalition nun wohl nicht mehr verabschiedet werden wird hält sie für einen „totalen Rückschlag“. Denn der Gesetzentwurf sah in Fällen häusicher Gewalt verpflichtende Beratung vor.
Bundestagsabgeordnete legen Gesetzentwurf gegen § 218 vor
Partei- und fraktionsübergreifend haben 236 Abgeordnete von Grünen, Linken und SPD am 15.11.2024 zwei Gruppenanträge eingebracht, um noch in dieser Legislaturperiode über die Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs zu beraten. Danach sollen Abbrüche in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft künftig grundsätzlich rechtmäßig sein und Regelungen für Abbrüche nicht mehr im Strafgesetzbuch, sondern im Schwangerschaftskonfliktgesetz stehen. SPD und Grüne hatten in ihren Wahlprogrammen die Abschaffung des § 218 gefordert, aber die FDP blockierte das Vorhaben. Der Gruppenantrag soll die Abstimmung noch vor der vorgezogenen Bundestagswahl ermöglichen. Die CDU reagierte empört…
Demos gegen § 218 am 7.12.2024
Eine repräsentative Umfrage des Bundesfamilienministeriums zeigt: mehr als 75 Prozent der Menschen in Deutschland sind für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs. Auch die Expert*innen-Kommission der Bundesregierung und die Weltgesundheitsorganisation sprechen sich dafür aus. Und der Gesetzentwurf zivilgesellschaftlicher Organisationen beweist, dass es möglich ist. Aber nach dem Aus der Ampel-Regierung ist es fraglich, ob das Gesetz vom Bundestag noch beschlossen werden wird. Deshalb ruft ein breites Bündnis zu Großdemonstrationen am 7. Dezember 2024 auf: Kommt mit nach Berlin oder Karlsruhe! Näheres hier: abtreibung-legalisieren.de.
Drastischer Geburtenrückgang
Laut ifo-Institut ist die Zahl der neugeborenen Kinder in Deutschland in den letzten beiden Jahren deutlich zurückgegangen. Zum Teil sei dies auf eine rückläufige Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter und auf ein Vorziehen von Geburten im Zuge der Corona-Pandemie zurückzuführen. Weiterhin hätten „offenbar die globalen Krisen der letzten beiden Jahre viele junge Paare davon abgehalten, jetzt Kinder zu bekommen“. Und bislang sei nicht absehbar, ob sich das Gebärverhalten mittelfristig wieder an bisherige Trendverläufe anpassen werde.
Wechseljahre immer noch ein „privates Thema“
„Die meisten Frauen sind im Lauf ihres Lebens von Wechseljahresbeschwerden betroffen, mit gravierenden Auswirkungen auf den Job. Arbeitgeber ignorieren, unterschätzen oder tabuisieren das Problem, mit negativen Folgen für die betroffenen Frauen, wie für die Bindung und Gewinnung von Mitarbeiterinnen.“ Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage „meno@work“ von „kununu“ und „the-change.org“, die am 18. Oktober zum weltweiten „Menopausen-Tag“ veröffentlicht wurde. Hier mehr dazu.
Trump und die Frauenrechte
Das in der Verfassung verankerte Recht auf Schwangerschaftsabbruch zu kippen war sein erster Streich. Wenn Trump im Januar wieder ins Weiße Haus zurückkehrt, müssen wir uns auf noch viel mehr gefasst machen. Trump hat sich sowohl als „Unterstützer des Rechts auf Abtreibung“ bezeichnet als auch als “the most pro-life president” in der Geschichte der USA.
Trump und die Manosphere
„Das ging aber schnell,“ schreibt Arwa Mahdawi, „sobald sich Trumps Wahlsieg abzeichnete, füllten sich die Social Media Plattformen mit schadenfreudigem Frauenhass. Trumps Incel–Bataillone posten jetzt selbstbewusst: Your Body – My Choice.“ Ganz abgesehen von politisch/ökonomischen Unterschieden zwischen den beiden US-Wahlkandidaten, setzt Trump ausdrücklich auf die „Angry Young Men“ – die zornig frustrierten jungen Männer.
Die Erste
Ausgerechnet Donald Trump benennt eine Frau zur ersten Stabschefin in der Geschichte der USA. Diese wichtige Position im Weißen Haus soll an die erzkonservative Susan Wiles gehen. Hier ein Porträt.
„Behandlung“ für Hijab-Dissidentinnen
Der iranische Staat plant eine Klinik für Frauen, die sich öffentlich weigern, ihre Köpfe „korrekt“ zu bedecken. Mehri Talebi Darestan, Referats-Leiterin für Frauen und Familie im Teheraner Amt für die Förderung der Tugend und Bekämpfung des Lasters sagte, die Klinik würde eine „wissenschaftlich fundierte psychologische Behandlung bei Hijab-Verweigerung anbieten“.
The Lesbian Bar Project
In den 1980er Jahren gab es noch ungefähr 200 Lesbenbars in den USA – 2020 waren es weniger als 20. Seitdem erfahren die Bars einen Wiederaufschwung. Dazu beigetragen haben auch die New Yorker Filmemacherinnen Erica Rose und Elina Street, die das „Lesbian Bar Project“ gründeten, eine Dokureihe, die die noch existierenden Lesbenbars als Safe Spaces vorstellte, darunter die Lipstick Lounge in Nashville, Tennessee. Diese versteht sich als Heimat für alle Menschen.
Feminist Law Clinic
In diesem Jahr gegründet, hat die erste deutsche feministische Law Clinic – die Feminist Law Clinic sich zum Ziel erklärt: „Ein kostenfreies und niedrigschwelliges Rechtsberatungsangebot für FINTA* und queere Menschen anzubieten“. Die drei Gründerinnen sprachen in einem Interview darüber.
Bremen News
„Uns blüht was“. Unter diesem Motto soll der 40. Bremer Karneval am 21. und 22. Februar 2025 stattfinden. Allerdings ist die Finanzierung noch nicht gesichert. Deshalb ruft die Initiative Bremer Karneval zum Spenden auf. Spendenkonto: Initiative Bremer Karneval e.V., Sparkasse Bremen – BLZ 290 501 01 – Konto-Nr.: 12644431, IBAN: DE67290501010012644431 – BIC: SBREDE22XXX. Übrigens wird es die letzte Gelegenheit sein, dass der Bremer Karneval noch einmal in seiner traditionellen Form erblüht, denn das Organisationsteam hört auf, mit der Zuversicht, dass aus diesem Abschied neue Ideen wachsen werden.
Kostenloses Not-Taxi für Frauen. Nachdem seine beste Freundin nachts in einem Taxi belästigt wurde, fand ein 23-jähriger Bremer, er müsse etwas tun und gründete das kostenlose Not-Taxi Bremen für Frauen. Das Projekt ist privat organisiert und bisher über Spenden finanziert. Zur Zeit melden sich etwa vier Frauen pro Nacht. Erreichbar ist das Not-Taxi freitags- und samstagsnachts unter 0151/50317813.
35 Bremer und Bremerhavener Unternehmen sind „Ausgezeichnet familienfreundlich“ – Job-Sharing, flexible Arbeitsorte oder Unterstützung für pflegende Angehörige – Arbeitgeber haben es mit in der Hand, Fachkräfte zu halten oder zu gewinnen. Senatorin für Arbeit Dr. Claudia Schilling zeichnete jetzt 35 von Ihnen aus. Wie ein Unternehmen dazu kommt, als „familienfreundlich“ zu gelten, findet Ihr hier.
Belladonna-Gründerinnen-Preis verliehen. Bereits zum 14. Mal wurde der Preis, der Existenzgründungen von Frauen unterstützt, verliehen. Preisträgerin in diesem Jahr ist Sabrina Bojazian. Mitten in der Corona-Pandemie gründete sie die Praxis für Osteopathie und Naturheilkunde „Gesund im Tabakquartier“ und betreut heute mehr als 650 Patientinnen und Patienten.
Polizei Bremerhaven bittet um Mithilfe bei Suche nach Vermisster: In Bremerhaven wird eine 15 Jahre alte Jugendliche vermisst. Laut Polizei gab es Donnerstag gegen 22 Uhr den letzten Kontakt zu ihr, gegen 18 Uhr war sie in der Innenstadt gesehen worden.
Glenys & Irene
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