Im heutigen Presse-Pott: viel Bremisches und viele Preise…
Frauen haben weiterhin häusliche Pflichten
In Irland ist ein Referendum gescheitert, mit dem die Verfassung modernisiert werden sollte, die der Frau die häuslichen Pflichten zuweist. Aber nicht etwa, weil den Wahlberechtigten die Änderungsvorschläge zu modern gewesen wären und sie „die sexistische und veraltete Sprache beibehalten wollten“. Sondern weil Verwirrung um die Formulierungen herrschte, die als nicht klar genug empfunden wurden. Also bleibt erst einmal alles beim Alten. Näheres hier.
Frauen haben es weiterhin schwer bei der Bundeswehr
Die Bundeswehr bleibt für Frauen unattraktiv. Das zeigt der Jahresbericht der Wehrbeauftragten des Bundestages, Eva Högl (SPD). Die Zahl der Soldatinnen ist zwar leicht gestiegen, bleibt aber unter der anvisierten Quote. Ihr Anteil in Führungspositionen ist äußerst gering und es gibt kein Konzept, wie das zu ändern ist. Zudem steigt die Zahl der sexuellen Übergriffe, wobei noch von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist.
La maestra
In der Klassischen Musik werden Orchester immer noch meistens von Männern geleitet. Nur acht Prozent der Dirigent*innen ständiger Orchester sind Frauen. Der Internationale Dirigentinnen-Wettbewerb La maestra will Orchesterchefinnen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken. Der Wettbewerb fand vom 14 bis 17 März zum dritten Mal in Paris statt.
Weltbank: Gender Gap größer als gedacht
Frauen genießen in keinem Land der Erde die gleichen Chancen und Möglichkeiten wie berufstätige Männer, stellt die Weltbank in ihrem 10. Bericht aus der Reihe Women, Business and the Law 2024: EnglishFullReport fest. Sie fanden auch, dass der globale Gender Gap viel größer ist als bisher gedacht. Würde die Lücke aber geschlossen, so könnte das globale Bruttosozialprodukt um mehr als 20 Prozent gesteigert werden. Nicht nur Lohnunterschiede wurden untersucht, sondern zum Beispiel auch die rechtliche und soziale Absicherung von arbeitenden Frauen mit Kindern. Kaamil Ahmed fasst die Ergebnisse zusammen.
German Equal Pay Award 2024
Der German Equal Pay Award wurde zum ersten Mal am 4. März 2022 im Rahmen des neuen BMFSFJ-Unternehmensprogramms „Entgeltgleichheit fördern“ verliehen. Mit dem Wettbewerb um den German Equal Pay Award werden Unternehmen ausgezeichnet und öffentlich vorgestellt, die sich in besonderer Weise für Entgeltgleichheit von Frauen und Männern engagieren. Dabei richtet sich der German Equal Pay Award nicht nur an Unternehmen, welche bereits geringe Entgeltunterschiede und deutliche Fortschritte in diesem Bereich vorweisen können, sondern auch an Unternehmen mit innovativen Ideen und Konzepten zur Umsetzung von Entgeltgleichheit. Bewerbungsfrist ist 31. März 2024.
Palais F*luxx gegen Diskriminierung von älteren Frauen
Frauen47+ sollten stärker in den Arbeitsfokus genommen werden, findet Palais F*luxx: „Wenn wir uns einen 54-jährigen Mann und 54-jährige Frau vorstellen, die sich bewerben, dann ist dieser Mann meist beruflich sehr viel weiter und hat mehr verdient als die Frau, seine Ausgangsbasis für das, was kommen kann, ist viel besser. … Frauen haben häufig für ihren Lebenslauf und die Rentenkasse nicht so viel vorzuweisen wie jene, die sich nicht um die Familie gekümmert haben. Das, was sie an Wissen mitbringen, zählt nicht. Das ist eine Form der Diskriminierung, die sich ändern muss.“ Über dieses und noch viel mehr sprach Palais F*luxx-Gründerin Silke Burmester im Interview.
Kostenübernahme für Verhütungsmittel
36 Verbände und Organisationen wandten sich Ende Februar an alle Mitglieder des Deutschen Bundestags sowie an Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Familienministerin Lisa Paus. Sie fordern eine bundesgesetzliche Regelung zur Kostenübernahme für Verhütungsmittel, wie es im Koalitionsvertrag vereinbart wurde. Als Grundlage führte pro familia eine Studie durch. Fazit: Der Zustand, dass Menschen in Deutschland, die sicher verhüten und sich vor STI schützen wollen, dies aus Kostengründen nicht tun können, ist unhaltbar. Der Brief ist hier nachzulesen.
Gen Z
Mehr als 20 Prozent der Post-Millennials in den USA identifizieren sich als LGBTQ+. Das ergab sich aus einer demografischen Befragung des Gallup Instituts. Noch auffälliger jedoch ist die hohe Anzahl der jungen Frauen*, die sich der Queer Community zuordnen: nämlich 30 Prozent – Tendenz steigend.
Bremen News
Christa Nalazek ist Bremer Frau des Jahres 2024. Unter dem Motto #FrauenfürEuropa wurde die Frau gesucht, die sich aktiv für die europäische Verständigung einsetzt und dabei insbesondere die Anliegen von Frauen und ihre grenzüberschreitende Vernetzung verfolgt. Der Rechtsruck in der EU ist immer auch eine massive Gefahr für Frauenrechte. Seien es verschärfte Abtreibungsgesetze oder eine veraltete Sicht auf die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass mit Christa Nalazek eine Frau geehrt wird, die sich seit Jahrzehnten für die Rechte der Frauen in der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bremen einsetzt.
Maria Biedrawa wird mit dem Bremer Friedenspreis ausgezeichnet. Sie wird für ihre 20-jährige Arbeit in verschiedenen afrikanischen Ländern in der Kategorie Wegweisende Friedensarbeit gewürdigt. Zur Prävention von Konflikten bietet sie Ausbildung in Grundlagen und Methoden der Gewaltfreiheit an.
Rima Radhakrishnan bekommt den Bremer Förderpreis für Bildende Kunst: Die aus Indien stammende Rimadaum erhält die mit 6.000 Euro dotierte und vom Senator für Kultur verliehene Auszeichnung für ihr Werk „AW: AW: [EXTERN]-Re: AW: [EXTERN]-Fwd: Frage zum Aufenthalt“. Die Ausstellung zum 47. Bremer Förderpreis für Bildende Kunst kann vom 10. März bis zum 5. Mai 2024 in der Städtischen Galerie Bremen, Buntentorsteinweg 112, barrierefrei und kostenlos besichtigt werden. Öffnungszeiten sind: Dienstag bis Sonntag: 12 bis 18 Uhr. www.staedtischegalerie-bremen.de
Deutlicher Anstieg häuslicher Gewalt in Bremen: Sowohl Frauensenatorin Bernhard als auch Landesfrauenbeauftragte Wilhelm äußerten sich zu der jetzt veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik: Im Jahr 2023 habe es einen eklatanten Anstieg der Delikte von rund 34 Prozent im Bereich ‚Häusliche Gewalt‘ gegeben. Während Frau Wilhelm auf hohe Dunkelziffer dahinter verweist und an die Landesregierung appelliert, sieht Senatorin Bernhard den statistischen Anstieg auch darin, dass die implementierten Hilfsangebote für Frauen wirken und dass die gestiegene Anzahl der gemeldeten Fälle eben darauf hinweist. Weitere Informationen zum Stand der bereits erfolgten Maßnahmen des Bremer Landesaktionsplans zur Umsetzung der Istanbul-Konvention stehen im 2. Fortschrittsbericht.
Habt Ihr Diskriminierung an der Uni erlebt? Im Rahmen der kommenden Veranstaltung “Aware together” – Uni-Aktionstag gegen Diskriminierung am 24. April 2024 planen Mitarbeiterinnen des Referat 04 – Chancengleichheit & Diversität eine künstlerische Aktion zum Thema Diskriminierungserfahrungen an der Universität Bremen. Sie suchen Studierende und Mitarbeiter*innen, die sich daran beteiligen möchten und sich bereit erklären, in anonymer Form von ihren Erfahrungen mit Diskriminierung im Hochschulalltag zu berichten. Melden bis 31. März für die Sound-Installation: Echoes of SIlence
Am 25. April 2024 bietet die ZGF eine Informationsveranstaltung: Einführung in die Flatrate Videodolmetschung. Hierbei geht es um eine erste Berichterstattung aufgrund der vielen Nachfragen sowie der Abfrage nach Wünschen, Erfahrungen und Hinweisen, die bei der Vergabe gegebenenfalls beachtet werden könnten. Siehe auch: Senat bringt Dolmetscher-Flatrate auf den Weg vom 19.12.2023.
Glenys & Irene
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