Um Preise für Frauen, Zyklus-Apps und Schönheits-OPs geht es – unter anderem – im heutigen Presse-Pott…
Alternativer Nobelpreis geht an Frauen und Organisationen
Die Right Livelihood Awards, auch als “Alternativer Nobelpreis” bekannt, gehen in diesem Jahr an zwei Frauen und zwei Organisationen. Die Medizinerin Eunice Brookman-Amissah aus Ghana setzt sich für legale und sichere Abtreibungen ein. Phyllis Omido kämpft in Kenia gegen die Umweltbelastungen, die durch das Recyceln von Autobatterien entstehen. Weiterhin wurden ausgezeichnet: die Organisation Mother Nature Cambodia, die seit 2012 Jugendliche im Land mobilisiert, um die Umwelt zu schützen, sowie die Hilfsorganisation SOS Méditerranée, die seit 2016 mehr als 38.500 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer aufgegriffen und in Sicherheit gebracht hat.
Filmfestival San Sebastián
Die diesjährigen Fimfestspiele im spanischen San Sebastián waren “das Jahr der Frauen”. Die Hauptpreise für Regie gingen an Frauen: an die Regisseurin Jaione Camborda für „O Corno“, an die schwedische Regisseurin Isabella Eklöf für „Kalak“, an die beiden Taiwanesinnen Tzu-Hui Peng und Ping-Wen Wang für „Journey in Spring“ und an Isabel Coixet für „Un amor“. Allerdings: die Schauspielpreise werden inzwischen “genderneutral” vergeben – und gingen in diesem Jahr allesamt an Männer….
Verfassungsrichterin
Die Juristin und Menschenrechtlerin Sarah Lincoln soll Verfassungsrichterin in Hamburg werden. Bei der Berliner Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) leitet sie den Schwerpunkt Soziale Teilhabe und Antidiskriminierung und befasst sich mit Themen wie Equal Pay und Grundrechtsverletzungen in Geflüchtetenunterkünften.
Vorsicht bei Zyklus-Apps
Die Stiftung Warentest hat verschiedene Zyklus-Apps getestet. Ergebnis: nicht alle sind wirklich zuverlässig, einige erreichen auch beim Datenschutz nur die Note Mangelhaft.
Zyklus und Zucker
Diabetikerinnen haben schon länger darauf hingewiesen, dass ihr Menstruationszyklus Auswirkungen auf die Kontrolle des Blutzuckers hat. Neue Studien bestätigen dies und machen einmal mehr deutlich, dass Männer bei der Forschung nicht länger das alleinige Maß sein dürfen. Näheres dazu hier.
Sind Schönheits-OPs feministisch?
Botox und Lipfiller werden – gerade bei jungen Frauen – immer beliebter. Ist das ein “Einknicken vor dem Patriarchat” oder gar ein “emanzipatorischer Akt”? Das diskutiert Anna Fastabend in der taz. Und über “Inszenierungen”, “Schönheitshandeln” und “sichtbares Altern” spricht Katja Kullmann im Interview mit Nina Degele, Professorin für Geschlechterforschung an der Universität Freiburg.
Väterrechtsbewegung
Die Investigativ-Journalistin Gabriela Keller recherchierte für “Correctiv” innerhalb der Väterrechtsbewegung. Unter dem Deckmantel der Gleichberechtigung gehe es dort eher um Macht, Kontrolle und die Verharmlosung von Gewalt. Auch bei Sorgerechtsprozessen wird rabiat vorgegangen. Keller sprach über ihre Arbeit mit Verena Carl von der “Brigitte”.
Argentinier*innen befürchten rechten Backlash
Dieses Jahr war der Protest-Marsch zum Safe Abortion Day in Buenos Aires von den anstehenden Präsidentschafts- und Kongresswahlen geprägt. Bei den Vorwahlen im August hatten rechte und konservative Kandidat*innen mehr als zwei Drittel der Stimmen errungen. Jetzt befürchten Argentinier*innen um die “Ley 27.610” – das Gesetz, das den Zugang zu freiwilligen Schwangerschaftsunterbrechungen sichert – und auch, dass das Frauenministerium abgeschafft werden könnte. Dabei geht der Aktionstag Safe Abortion Day auf ein Treffen lateinamerikanischer und karibischer Frauen 1990 in Argentinien zurück.
Bremen News
Weg mit Paragraf 218! Aus Anlass des Safe-Abortion-Days, des internationalen Aktionstags für das Recht auf sicheren und legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen, am 28. September forderte Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm die Umsetzung von Landesrecht und die Streichung des Paragrafen 218 aus dem Strafgesetzbuch: “Ein Schwangerschaftsabbruch darf keine Straftat mehr sein, der Paragraf 218 muss aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden. Selbstbestimmung ist Menschenrecht und keine Straftat. Hierzu hatte das Bundesgesundheitsministerium Anfang des Jahres eine Fachleute-Kommission eingesetzt, die hoffentlich bald Ergebnisse liefert.” Bis 12.10.2023 läuft dazu die Ausstellung “Wegmachen” im Kaffee Krach.
Tagung der deutschsprachigen Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen. Am Wochenende fand die 59. Tagung der deutschsprachigen Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen in Bremen statt. Zur Tagung, die von belladonna e.V. ausgerichtet wurde, kamen fast 60 Personen aus fünf Ländern. Unter dem Motto „Analog & Digital“ widmete sich die Veranstaltung der Transformation aufgrund des digitalen Wandels für Archive, Bibliotheken und Dokumentationsstellen.
Eure Meinung ist gefragt! Befragung von Erzieher*innen startet: Warum wechseln Erzieher*innen so häufig ihren Arbeitsplatz oder verlassen den Beruf ganz? Was ist nötig, damit sie bleiben? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer Studie, die das Institut Arbeit und Wirtschaft durchführt. Zur Teilnahme aufgerufen sind Erzieher*innen in Weiterbildung, Berufseinsteiger*innen, langjährig beschäftigte pädagogische Fachkräfte sowie ausgestiegene Erzieher*innen. Die Online-Befragung läuft bis zum 15.12.2023 unter http://unihb.eu/verbleibstudie.
Für Rückfragen steht der Projektleiter René Böhme vom Institut Arbeit und Wirtschaft zur Verfügung: Tel.: 0421/218-61722, E-Mail: rene.boehme@uni-bremen.de
Kommende Woche in Bremen:
Christina Clemm liest aus ihrem neuen Buch “Gegen Frauenhass” in der Reihe OUT LOUD
PORNO – Zwischen Medienpanik & Medienkompetenz. Mit Madita Oeming
Wiramiri: Ein choreografisches Mosaik über Körperlichkeit, Dekolonialität und Feminismen
Glenys & Irene
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