Nachdem wir gestern, am 1. Mai, den Tag der Arbeit gefeiert haben, gibt es die genderpolitischen Nachrichten diese Woche am Dienstag. Wie immer ist Internationales und Lokales dabei.
UN-Treffen zu Afghanistan
In Katar leitet UN-Generalsekretär António Guterres ein internationales Treffen zur Lage in Afghanistan, bei dem es auch um die Situation der Frauen geht. 25 Staaten und internationale Organisationen sind vertreten. Es soll eine einheitliche Linie zu den Menschen- und Frauenrechten in Afghanistan gefunden werden.
Geburtskliniken: schon wieder eine weniger
In den letzten 30 Jahren hat sich die Anzahl der Geburtsstationen in Deutschland fast halbiert, und das bei inzwischen steigenden Geburtenzahlen. Weil Geburts- und Kinderstationen sich für Kliniken oft nicht rechnen, kommt es immer wieder zu Schließungen. In vielen Gegenden ist die Versorgung nicht mehr gesichert und Schwangere und Eltern müssen weite Anfahrtswege in Kauf nehmen. Jüngstes Beispiel: Zeitz in Sachsen-Anhalt.
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Das ist die Quote von Frauen zu Männern – und dabei handelt es sich schon um einen Riesen-Fortschritt, denn bisher hieß es 0:290. Wo das? Bei der Bischofssynode der Katholischen Kirche, deren ordentliche Generalversammlung im Oktober in Rom stattfinden wird. Papst Franziskus verfügte jetzt, dass künftig auch Frauen mitreden und sogar mitentscheiden sollen dürfen. Näheres hier. Dazu der Katholische Deutsche Frauenbund: Wartet Nicht!
Ideenklau
Wir kennen sie aus dem Biologieunterricht, die DNA (Desoxyribonukleinsäure). 70 Jahre ist ihre Entdeckung nun her, für die drei Wissenschaftler den Nobelpreis erhielten. Sie wurden als „Väter der DNA“ weltberühmt. Aber wir nennen ihre Namen hier nicht, denn: Wessen Erkenntnis war es eigentlich gewesen? Die der Wissenschaftlerin Rosalind Franklin. Wie es zu diesem Ideenklau kam, lest ihr hier.
Streit um Stuckrad-Barre
Wir empfehlen Theresa Bückers Applaus für das Mindeste und Nils Pickerts Literarisches Männleinwunder (Danke an PinkStinks).
News & Podcasts zum Selbstbestimmungsgesetz
Entwurf für neues Selbstbestimmungsgesetz steht, meldete endlich am 28.4.2023 die Tagesschau. Hintergrundberichte findet Ihr in den Podcasts: Trans: Der lange Weg zur Selbstbestimmung (32 Minuten). Geschildert wird der Lebensweg von Janka Kluge, die gegen ein Unternehmen von Julian Reichelt, Ex-Chefredakteur von „BILD“, geklagt hat und damit erfolgreich war. Und ein 10-minütiges Interview mit Sven Lehmann, seit Januar 2022 Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter).
Nachtrag zu Fashion Revolution Week #FashRev
Letzte Woche berichteten wir in den Bremen News über die Fashion Revolution Week. Jetzt sind eure Unterschriften gefragt. Fordert einen existenzsichernden Lohn für die Menschen, die unsere Kleidung herstellen: Good Clothes: Fair Pay.
Bremen News
Digital Media Women: Meet-up Metaverse. Hybridevent der Spitzenklasse, im Technologiepark Bremen und gleichzeitig live auf YouTube. Was verbirgt sich wirklich hinter Tokenisierung, DAOs, NFT, Web3 und dem oft bemühten Metaverse? Web3-Enthusiastin, Beraterin und Gründerin von wom3n.DAO Dajana Eder erklärt es.
Strategie gegen gesundheitliche Ungleichheit gestartet. „Gesundheitspunkte“ in den Stadtteilen sollen Anlaufstellen für allgemeine Gesundheitsberatung werden. Präventionsarbeit, Orientierung im Gesundheitswesen, Unterstützung beim Ausfüllen von Gesundheitsanträgen und die Durchführung von Veranstaltungen sollen zu ihren Aufgabengebieten gehören. Am 18. 4. wurde der erste Gesundheitspunkt in Huchting eröffnet; in der kommenden Woche folgt einer in Grohn. In Zukunft wünscht sich Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard auch den Ausbau von Hebammenzentren in den Stadtteilen. Mehr dazu.
Impfungen viel zu selten in Anspruch genommen. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 6.250 Frauen und rund 1.600 Männer an Karzinomen, die durch HPV-Infektionen bedingt sind. Den größten Anteil machen Tumore im Gebärmutterhals mit jährlich ungefähr 4.600 neuen Erkrankungen aus. Während der Europäischen Impfwoche vom 23. bis 29. April 2023 soll auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht werden, Kinder gegen diese Infektion impfen zu lassen. Humane Papillomviren gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Viren und sind weltweit verbreitet. Die meisten sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HPV. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Den besten Schutz entfaltet die HPV-Impfung, wenn der Körper noch nicht mit HP-Viren in Kontakt gekommen ist.
Bremer Senat plant Bundesratsinitiative zu nicht-invasiven Pränataltests. „Kassenzulassung des nicht-invasiven Pränataltests (NIPT) – Monitoring der Konsequenzen und Einrichtung eines Gremiums“ heißt der Antrag. Der NIPT weist – gerade bei jungen Frauen – eine hohe Fehlerhäufigkeit auf und birgt dadurch nicht vorhersehbare Konsequenzen und Nöte für Schwangere.
Am 27. April war Girls‘ Day. Schülerinnen haben die Möglichkeit, Berufe mit einem niedrigen Frauenanteil kennenzulernen. Zum Beispiel in den Bereichen IT, Handwerk, Naturwissenschaften oder Technik. Für Schüler gibt es als entsprechendes Pendant den Boys‘Day. Jedoch: „Der Girls‘Day allein reicht nicht, um Rollenklischees aufzubrechen„, sagte die Bremer Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm. Hier setzt das Projekt „Be oK – Berufsorientierung und Lebensplanung ohne Klischees“ an, das seit dem Jahr 2019 im Rahmen von Projektwochen an Schulen im Land Bremen Mädchen und Jungen dabei unterstützt, bestehende Rollenbilder und Klischees aufzubrechen und zu hinterfragen. Wie das genau funktioniert, zeigt ein Video, das die Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) anlässlich des Girls‘Day veröffentlicht hat. Der Film kann im Internet auf dem Youtube-Kanal der ZGF abgerufen werden: Be oK – Berufsorientierung und Lebensplanung ohne Klischees – YouTube
Davida gegen Goliath. Wir hatten euch schon mehrfach berichtet über die Bremer Designerin Viktoria Theoharova, die gegen den Internetriesen Amazon wegen der Verletzung von Markenrechten vorging. Nun haben sich beide Seiten geeinigt, allerdings über die Details Stillschweigen vereinbart. „Wir haben uns geeinigt und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, teilte Theoharova in einem Statement gegenüber kreiszeitung.de mit.
Einrichtung eines neuen Förderprogramms für Start-ups. Startschuss für die Antragsstellung ist am 26. April 2023. Antragsberechtigt sind Start-ups im Land Bremen, die sich in den ersten fünf Jahren nach Gründung befinden.
Europawochen in Bremen & Bremerhaven ab heute, 2.5.2023. zum Beispiel mit der Wochen-Reihe “Die passende Stelle finden und erfolgreich bewerben“ ab heute online für Frauen*.
Glenys, Irene
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