Heute im Presse-Pott neben den üblichen Rubriken: ein großartiger Tipp zur Reduzierung der Gewaltkriminalität…
Zu wenig Frauen in Brüssel
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen versucht, die Geschlechterparität zu fördern, indem sie die EU-Staaten aufforderte, je eine Frau und einen Mann für die nächste EU-Kommission zu nominieren. Viele Staaten haben allerdings bisher nur einen einzigen Bewerber vorgeschlagen, nämlich einen Mann. Der Stand der Vorschlagsliste bisher: Sechzehn Männer und nur fünf Frauen. Damit droht die neue Kommission „ein Männerclub“ zu werden, so die deutsche Europa-Staatssekretärin Anna Lührmann (Grüne).
FDP falsch gewickelt
Die FDP blockiert die Streichung des §218, möchte nun aber Eizellabgaben legalisieren.
„Die Eizellabgabe zu legalisieren, wäre kein Fortschritt für Frauenrechte – wie bei der Leihmutterschaft auch wird hier der weibliche Körper für die Interessen Dritter benutzt“, sagt Lena Henke, Referentin für reproduktive und sexuelle Rechte bei TERRE DES FEMMES.
„Wenn die Regierung in dieser Legislaturperiode Gesetze zur Stärkung von Frauenrechten verabschieden will, sollte nicht die Legalisierung von Eizellabgaben im Vordergrund stehen, sondern vielmehr die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen als entscheidender Schritt zur Stärkung weiblicher Selbstbestimmung.“
Turkmenistan erschwert Schwangerschaftsabbruch
Obwohl in Turkmenistan ein Schwangerschaftsabbruch im Prinzip bis zur 22. Woche aus sozialen oder medizinischen Gründen mit einem Gutachten möglich ist, soll das jetzt massiv eingeschränkt werden. Es heißt, Regierungsbeamte hätten medizinische Einrichtungen besucht und Ärzt*innen gedroht, ihnen ihre Diplome zu entziehen, falls sie einen Schwangerschaftsabbruch durchführen würden.
Gender-Verbot-Initiative gescheitert
Die Hamburger Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ konnte nicht genug Unterschriften für den Start einer Volksabstimmung zusammenbekommen und ist daher gescheitert. Sie gibt sich jedoch noch nicht geschlagen und erwägt nun eine Klage gegen den Entscheid des Hamburgischen Verfassungsgerichts vor dem Bundesverfassungsgericht. Näheres hier.
Preiswürdig
Die Moorforscherin Franziska Tanneberger erhält den Deutschen Umweltpreis 2024. Dieser ist mit 500.000 Euro weltweit einer der bestdotierten Preise seiner Art, wird allerdings in Deutschland stets geteilt. Der zweite Preisträger ist der Ingenieur Thomas Speidel.
Die Erste
Sie schoss das erste Tor der Frauen-Bundesliga: Katja Bornschein. Das war 1990. Hier die Pionierin des Fußballs im Interview.
Was denkst Du über Freund*innenschaft?
Im zweiten Teil unserer Boom bis Z Podcastfolge über Freund*innenschaften spricht Renate mit Susanna Janke, die sich selbst als Künstlerin, Sängerin, Stimmtherapeutin, Logopädin und Mutter aus der Millennial-Generation bezeichnet… Ein zentrales Thema der Podcastfolge ist der Wandel von Freund*innenschaften über die Jahre. Spannend!
Bremen News
„Was ich anhatte“ – das ist der Titel einer Ausstellung im Wilhelm-Wagenfeld-Haus. Frauen, die eine Vergewaltigung anzeigen, wird häufig eine Mitschuld unterstellt, weil sie angeblich aufreizende Kleidung getragen hätten, als sie angegriffen wurden. Auf dieses Victim-Blaming, die Täter-Opfer-Umkehr, will die Ausstellung auf Einladung der Bremer Polizei aufmerksam machen und zeigt unter anderem das Sommerkleid einer Sechsjährigen und das Nachthemd einer über Achtzigjährigen. Noch bis zum 6.September zu sehen.
Feministische Kunst und „Akustisches Fleisch“ – Der Herbst wird spannend: Ab jetzt bis in den Januar ist die Ausstellung Aural Flesh von Banu Çiçek Tülü bei der GAK zu sehen und zu hören: Termine nur für FLINTA* sind auch dabei. Ab dem 20.9.2024 – für 40 Tage – läuft zusätzlich das Kunstfestival „mind the mycelium“ vom Künstlerinnenverband Bremen. Vom 20.9.-10.11.2024 finden zwischen 70 Künstlerinnen* myzelartige Kollaborationen in 24 Projekten in Bremen und Umgebung statt. 💜😊💜
Der F*luxx-Tisch kommt nach Bremen! Am Dienstag, 1.Oktober 2024 findet das erste Treffen in Bremen statt. Anmeldung bitte bei Eva unter fluxxtisch-hb@web.de, Ort und Uhrzeit werden dann noch mitgeteilt. Save the date! Palais F*luxx Webseite hier.
Nachts in Bremen. Feiern auf der Partymeile oder im Viertel bedeutet insbesondere für Frauen* manchmal, in gefährliche Situationen zu kommen. Awareness-Teams in lila Westen sollen Anlaufstelle und Schutz vor sexualisierter Gewalt bieten.
Sie werden durch ein Projekt des Bundesfamilienministeriums finanziert. Die Förderung läuft aber Ende dieses Jahres aus.
Prozess eingestellt. Der evangelikale Pastor Olaf Latzel war wegen Volksverhetzung angeklagt worden, weil er sich extrem queerfeindlich geäußert hatte. Nach jahrelangem Rechtsstreit hat das Bremer Landgericht den Prozess nun gegen eine Geldauflage eingestellt. Diese muss Latzel an das „Bremer Rat&Tat-Zentrum für queeres Leben“ zahlen. Bei der Bremischen Evangelischen Kirche läuft noch ein Disziplinarverfahren gegen Latzel, das während des Gerichtsverfahrens ruhte.
Frauen in der Landwirtschaft: Obwohl mehr als ein Drittel aller in der Landwirtschaft hierzulande Tätigen Frauen sind, und laut einer Umfrage 35 Prozent von ihnen einen Hochschulabschluss haben, hinkt Deutschland mit nur 11 Prozent weiblichen Führungskräften im Agrarbereich weit hinter dem EU-Durchschnitt von 29 Prozent her.
Deshalb stehen in diesem Jahr die Frauen im Mittelpunkt der 27. Bremer Aktionstage Ökolandbau: „Frauen machen (Bio)Landwirtschaft“ lautet das diesjährige Motto. Viel Programm zwischen 1.9. und 28.9.2024: Bremer Aktionstage Ökolandbau 2024 (1)
Das „frauenzimmer“ ist ein Tagestreff der Inneren Mission für wohnungslose Frauen und besteht schon seit 20 Jahren. Über die Arbeit und die Angebote der hauptsächlich von Ehrenamtlichen getragenen Einrichtung hier ein Porträt.
Krise des Bremer Jobcenters und die Folgen für Frauen: Die Arbeitskreise (AKs) Berufliche Perspektiven für Frauen und Mädchen in Bremen sowie in Bremerhaven beziehen hierzu Stellung in einem offenen Brief. „Mit den vorliegenden Bundes-Haushaltsentwürfen kündigt sich ein Paradigmenwechsel in der Arbeitsmarktpolitik an: mehr fordern, deutlich weniger fördern. Bremen und Bremerhaven wären davon besonders betroffen mit dem hohen Anteil Zugewanderter, Erwerbsloser und nicht erwerbstätiger Alleinerziehender. Bei den Kürzungen, die jetzt zu erwarten sind, ist das soziale Miteinander in den sozial belasteten Quartieren in Gefahr.“ Hier der komplette Text: Offener Brief AK Berufliche Perspektiven.
Praxisbeispiele für erfolgreiche Integrationsangebote für migrantische Frauen. Rund ein Sechstel der bremischen Bevölkerung besteht aus Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund. Für sie sind Integration und Arbeitssuche wegen geringeren Sprachkenntnissen oder Bildungsstand oft am schwierigsten. Die ZGF stellte Frauen in Kattenturm Projekte und Angebote vor, die individuell angepasst werden können.
Zu guter Letzt
Studie: Abschiebung aller Männer würde Gewaltkriminalität um 85 Prozent senken.
Wir halten die Zahlen für zu niedrig gegriffen.
Glenys & Irene
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