Falls ihr nicht regelmäßig in euren Briefkasten guckt: jetzt lohnt sich ein Blick hinein, denn inzwischen sollten die Wahlbenachrichtigungen für die Bundestagswahl eintreffen. Warum es wichtig ist, feministisch zu wählen, dazu gibt es Tipps im heutigen Presse-Pott. Und noch einiges mehr.
Bundestagswahl am 23. Februar
„Frauenrechte – kannste dir sparen?“ Mit dieser provokanten Frage startet der Deutsche Frauenrat seine Kampagne zur Bundestagswahl und fordert eine engagierte gleichstellungspolitische Agenda für die kommende Legislaturperiode. Zu den Forderungen im einzelnen – wie zum Beispiel Gewaltschutz, ökonomische Eigenständigkeit, Umverteilung von Sorgearbeit – geht es hier.
„Deine Stimme für Gleichberechtigung und Demokratie“, fordert der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) in seiner Presseerklärung zu Bundestagswahl und fordert finanzielle Unabhängigkeit und Gewaltschutz für Frauen, sowie geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung.
Nahid Taghavi ist frei
Die deutsch-iranische Menschenrechtsaktivistin Nahid Taghavi ist nach mehr als vier Jahren (Geisel-) Haft im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran wieder frei und konnte nach Deutschland zurückkehren. Zu Porträt und Hintergrund Näheres hier.
konur eru konum bestar
„Frauen sind das Beste für Frauen“ – Dieser Begriff, dass Frauen* die besseren Kameradinnen, die besseren Mitstreiter*innen sind, ist zentral im isländischen Denken. Vor 50 Jahren traten die Isländerinnen gemeinsam in den Generalstreik, der eine Gender-Revolution auslöste. Heute durchdringt der Begriff das ganze öffentliche Leben – einschließlich der von Frauen* geführten Koalitionsregierung. Sicherlich nicht zuletzt, weil es auch den Männern dabei sehr gut geht.

Afrikanische Autor*innen weltweit bekannt…
…aber zuhause unerschwinglich und kaum erhältlich. Nur wenige afrikanische Länder haben überhaupt eine Verlagsindustrie oder Büchereien und Bibliotheken, die diese kaufen würden für eine lokale Leserschaft: Das Talent sei da, nicht aber die Herausgeber*innen und Redaktionen. Nun machen sich Indie-Herausgeber auf – wie Brittle Paper, Masobe Books, Tuba online- & audiobooks und eKitabu, um diese Missstände zu beheben. Übrigens: Chimamanda Ngozie Adiche’s neuer Roman „Dream Count“ erscheint bald!
Schreiben über Managerinnen
Wir kennen das ja: über Männer wird anders geschrieben als über Frauen. Bei der Berichterstattung in den Medien über weibliches Spitzenpersonal ist das nicht anders. Über irreführende Wahrnehmung und negative Auswirkungen auf Karrierewege findet ihr Näheres hier.
Menopause – nur ein Problem?
Die CDU hat einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der eine nationale Menopausenstrategie fordert. Iris Hahn vom Arbeitskreis Frauengesundheit kritisiert dies im Interview und meint: „Die Menopause wird zu sehr problematisiert.“ Ihr „gefällt das Frauenbild nicht: Frauen sind Opfer ihrer Hormone, hilfsbedürftig und schwach. Als ob nur Hormongabe ihnen helfen könnte.“ Im CDU-Antrag sieht sie eine zu große Nähe zur Pharma-Industrie. Sie gibt zu bedenken, dass Frauen, wenn sie in die Wechseljahre kommen, oft besonders mit Care-Arbeit für pubertierende Kinder und pflegebedürtige Eltern belastet sind: „Da müsste politisch etwas getan werden.“
Alleinerziehende Mütter sind oft von Armut betroffen
Bundesministerin Lisa Paus stellte den Zehnten Familienbericht vor, der die Lebenslagen Allein- und Getrennterziehender untersucht. Mehr als 80 Prozent davon sind Frauen. Alleinerziehende Mütter sind dem Bericht zufolge besonders oft von Armut bedroht, obwohl sie überwiegend erwerbstätig sind. Ihr Armutsrisiko ist etwa drei Mal höher als das von Müttern in Paarbeziehungen.
40 Prozent mehr Mädchen werden verschleppt
Zweimal im Jahr veröffentlicht das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) eine Analyse der Trends beim organisierten Verbrechen. Ende 2024 wurde eine auffallende Veränderung deutlich: Obwohl die meisten Opfer vom Menschenhandel immer noch weiblich waren, sank ihr Alter im Schnitt auf deutlich unter 18 Jahre. „Wir wissen nicht warum, aber wir gehen von Marktstrukturen aus“, so Fabrizio Sarrica vom UNODC. Mehr dazu hier.
Weniger Geld für Integration von Frauen
Kürzungen im Bundeshaushalt führen zu Streichungen bei Integrationskursen für Geflüchtete und Eingewanderte. Massiv gekürzt wird bei Sprachkursen. Besonders betroffen sind geflüchtete Frauen, weil es keine reinen Frauenkurse mehr geben wird.

Wie war dein Gap Year so?
Gap Year? Wer kann sich sowas leisten? Mit harter Arbeit und Zuhause Wohnen. Oder doch nicht? „Ich glaube, es bleibt nicht die einzige Folge zu diesem Thema“ so frauenseiten-Macherin Renate zu diesem Podcast in unserer Reihe „Von Boom bis Zett“.
Bremen News
Herz statt Hetze. Wöchentlicher Flashmob: „Keiner wählt hier rechts“. Jeden Samstag – bis zur Bundestagswahl – rufen die Bremer Initiativen Laut gegen Rechts und Omas gegen Rechts gemeinsam zum Singen auf. Treffpunkt und Uhrzeit: jeweils um 11 Uhr vor dem Kapitel 8 an der Domsheide. „Willkommen ist jede Person, ob mit oder ohne Gesangstalent, auch größere Gruppen – gerne mit Gitarre oder Ukulele“, sagt Mitinitiatorin Sonja Lox.
Neue Notunterkunft für Frauen geplant. In Bremen gibt es immer mehr Crack-Süchtige. Drogensüchtige Frauen brauchen dringend besondere Schutzräume, um sie vor Gewalt durch Männer zu schützen. Das Bremer Gesundheitsressort plant derzeit eine „spezialisierte Schutzeinrichtung für wohnungslose, psychisch kranke, Suchtmittel konsumierende sowie sich prostituierende Frauen.“
Elianna Renner erhält den Omanut-Zwillenberg-Förderpreis. Der in Zürich beheimate Verein Omanut vergibt alle zwei Jahre den Omanut-Preis für ein Werk in den Bereichen Musik, Bildende Kunst, Literatur, Theater/Tanz oder Film mit Bezug zur jüdischen Kultur. Für das Jahr 2024 erhielt nun die in Bremen lebende Elianna Renner den geschätzten Kunstpreis für ihre intensive Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit in Geschichte, Biografie und Politik.
Yoriko Seto zieht ein ins Künstler*innenhaus: Das Bremer Atelierstipendium 2025 geht an die 1975 im japanischen Fukuoka geborene Künstlerin Yoriko Seto. Das Bremer Atelierstipendium wird jährlich vergeben und umfasst ein Jahr lang einen mietfreien Arbeitsraum im Künstler*innenhaus Bremen sowie einen monatlichen finanziellen Zuschuss für Arbeitsmaterialien. Es können sich alle in Bremen tätigen Künstlerinnen und Künstler bewerben, deren erfolgreicher Abschluss eines Kunststudiums nicht länger als drei Jahre zurückliegt.
„Inga Pflege 3.0“ startet im Sommer 2025 in Bremen. Am 13. Januar 2025 wurden die Standorte bekanntgegeben, die „Inga Pflege 3.0“ – den Anpassungslehrgang für international ausgebildete Pflegefachpersonen – umsetzen werden. „Um den Fachkräftemangel in der Pflege zu bekämpfen, werden bundesweit vermehrt Pflegekräfte aus dem Ausland angeworben. Dass wir hier in Bremen einen innovativen Ansatz testen, der international ausgebildeten Fachkräften den Einstieg und das Ankommen am neuen Arbeitsplatz erleichtert, wird perspektivisch den Anpassungsprozess in Bremen und Bremerhaven verbessern“, so Gesundheits- und Frauensenatorin Claudia Bernhard.
Bremer Schulrockfestival. Bewerbungsschluss für das 31. Bremer Schulrockfestival ist am 29. Januar 2025. Mit dem Auftritt beim 30. Festival wurde die Girlgroup Young Diamondz mit Hip Hop bremenweit bekannt.
Glenys & Irene
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