Heute im Presse-Pott, wie immer, gute und schlechte Nachrichten aus der genderpolitischen Szene…
Nur 14 Staaten haben die volle Gleichberechtigung…
… meint das World Economic Forum und nennt folgende Länder: Belgien, Canada, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Island, Irland, Lettland, Luxembourg, Portugal, Spanien und Schweden. Deutschland und die Niederlande seien jetzt neu dazu gekommen. Hier hätten Männer und Frauen – zumindest im rechtlichen Sinne – die volle Gleichberechtigung. Was meint Ihr?
Gleichstellung in der ökologischen Transformation …
… wird Schwerpunktthema des Vierten Gleichstellungsberichts. Die Sachverständigenkommission nimmt heute unter Leitung von Frau Prof. Dr. Silke Bothfeld von der Hochschule Bremen ihre Arbeit auf. Bundesministerin Lisa Paus dazu: „Die ökologische Umstellung unseres Wirtschaftens und Handelns beeinflusst unsere Arbeitswelt, unsere Ernährung und Gesundheit ebenso wie unser Miteinander in der Gesellschaft. Viele Aspekte der Klimakrise treffen Frauen und Männer unterschiedlich und berühren deshalb Fragen der Gleichstellung.“
Iranerinnen kommen zu Wort:
Unser Buch ist fertig und kommt zum Persisch kurdischen Neujahr – Frühlingsbeginn 21. März- im @ESVerlag auf den Markt… Darin haben wunderbar starke iranische Frauen geschrieben, über ihren Kampf, ihre Wünsche, Träume u Ängste … @DuezenTekkal und ich haben mit ihnen gesprochen: pic.twitter.com/PrpT8FolcN
— Natalie Amiri (@NatalieAmiri) March 4, 2023
Dazu passend: Gilda Sahebi: „Unser Schwert ist die Liebe. Die feministische Revolte im Iran“ auf Deutschlandfunk und hier ein Interview mit der Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur über den Stand der Proteste. Auch die Tagesschau berichtet, dass der Widerstand sechs Monate nach Beginn der Proteste aktiv ist.
Parität bis Ende 2025 + Digitalisierung feministisch gestalten
Das sind die Ziele von Gleichstellungsministerin Lisa Paus. In den obersten Bundesbehörden lag der Anteil von Frauen in Führungsverantwortung 2022 bei 41 Prozent, ein Anstieg um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt der heute veröffentlichte Gleichstellungsindex mit Stichtag 30.06.2022. Vor der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen in New York betonte sie: „Wir müssen das weltweite Digital Gender Gap schließen. Viel zu oft fehlt aber die weibliche Perspektive. Denn digitale Technik ist keineswegs neutral: Beispielsweise schreiben die Algorithmen Geschlechterklischees fort.“
13 Jahre lang war die „Pille danach“ verboten
Jetzt hat die erste weibliche Präsidentin von Honduras, Xiomara Castro die Verschreibung und Einnahme wieder per Präsidentialgebot erlaubt. Die Änderung kam am Weltfrauentag, den 8. März. Präsidentin Castro hat auch vor, im weitgehend katholischen Land mehr reproduktive Rechte von Frauen gesetzlich zu verankern. „Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat festgelegt, dass die „Pille danach“ zu den universalen reproduktiven Rechten der Frau gehören.“ erklärte sie in den sozialen Medien.
„Ich akzeptiere dieses Urteil nicht“:
Justyna Wydrzyńska wurde gestern in Warschau wegen „Beihilfe zum Schwangerschaftsabbruch“ schuldig gesprochen. @amnesty: „Das heutige Urteil stellt einen neuen Tiefpunkt in der Unterdrückung der reproduktiven Rechte in Polen dar.“ #IamJustyna #Polen https://t.co/zai7KNgRm4
— pro familia Bundesverband (@profamilia_bv) March 15, 2023
„Wish for a Baby“-Messe
Terre des Femmes prangert die am 18. und 19. März in Berlin stattfindende Baby-Wunsch-Messe als teilweise „illegal“ und „kommerziell“ an. Hinter dem Konzept der Messe stehe: „ein globales Geschäftsmodell, das auf ungleichen Machtverhältnissen beruht.“, so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES e. V.: „Die Leihmütter stehen in einem ausgeprägten Abhängigkeitsverhältnis zu den AuftraggeberInnen. Die Körper von Frauen, die von sozialer Ungleichheit besonders betroffen sind, werden ausgebeutet.“ Aus diesem Anlass veranstaltet TdF am 4. April die Online-Veranstaltung „Perspektiven auf Leihmutterschaft – Eine kritische Betrachtung“. Dabei wird der Themenkomplex aus medizinischer, ethischer und frauenrechtlicher Perspektive sowie aus dem Blickwinkel der Menschen mit Kinderwunsch beleuchtet. Anschließend gibt es für alle Teilnehmenden die Möglichkeit zur Diskussion.
Um Anmeldung – inklusive kurzer E-Mail mit Namen und ggf. Institution – wird bis zum 27. März 2023 an repro@frauenrechte.de gebeten.
Das breite und komplexe Thema der ungewollten Kinderlosigkeit wird in unserem Video zum Wochenende vom 17.3.2023 beleuchtet, die 3-teilige Reihe „#kinderwunsch – einfach schwanger?!“.
Frauen in der Kunstwelt
… gab es früher kaum? Von wegen! Im Berliner Kupferstichkabinett läuft die Ausstellung Muse oder Macherin über Frauen in der italienischen Kunstwelt 1400 bis 1800. Sie zeigt, dass Frauen auf dem Kunstmarkt auch als Unternehmerinnen durchaus erfolgreich waren. Eine Besprechung der Ausstellung, die noch bis zum 4. Juni 2023 läuft, findet ihr hier.
Medienkoffer gegen limitierende Rollenbilder
Die klische*esc-Medienkoffer für Fachkräfte in Bildungs-, bildungsnahen und Freizeiteinrichtungen sind hier erhältlich. Neu ist der Koffer für 5 – 11-Jährige. Ob in Büchern, Filmen, Computerspielen …, überall werden Kinder mit limitierenden Rollenbildern konfrontiert, mit Botschaften, die ihnen vermitteln, wie Jungen und Mädchen angeblich so sind. Und ganz viele Kinder kommen in diesen Geschichten gar nicht vor. Damit „Anderssein“ nicht zu Ausschluss und Diskriminierung führt, ist es wichtig, die Themen Toleranz und Solidarität, Ausgrenzung und Mobbing, Zugehörigkeit und Normalität mit Kindern in der pädagogischen Praxis aufzugreifen.
Die Feministische Presserunde…
… ist wieder da. Immer am letzten Montag im Monat von 18.00 – 19.30 Uhr und danach auf YouTube. Nächster Termin ist am kommenden Montag, 27.3.2023. ACHTUNG: Korrigierte Uhrzeit!
Bremen News
Bundesweit einmalige Initiative: Die Bremer Regierungskoalition will es Frauen per Gesetz erleichtern, eine ungewollte Schwangerschaft abzubrechen. Die Gesundheitsbehörde soll dafür sorgen, dass alle betroffenen Frauen schnell und zuverlässig einen Termin für eine Abtreibung bekommen können. Aktuell sei das nicht immer der Fall. Die Gesundheitsbehörde möchte in Zukunft bei fehlendem Angebot Praxen, die Abbrüche anbieten wollen, finanziell und mit Fortbildungen für medizinisches Personal unterstützen.
Meanwhile in South Carolina: Republikaner möchten ein Gesetz einführen, dass Abtreibungen mit bis zu 30 Jahren Gefängnis oder eben mit der Todesstrafe ahndet.
Modellprojekt soll Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern. Der Personalmangel in der Pflege ist inzwischen deutlich spürbar. Das Problem hat sich über viele Jahre hinweg aufgebaut und es wurde zu wenig getan, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Alle Kliniken im Land Bremen haben die Möglichkeit, sich für die Umsetzung des Modellprojekts zu bewerben. Die Modellmittel stammen aus Mitteln der Landesstrategie „Gendergerechtigkeit und Entgeltgleichheit“ bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa. Insgesamt werden folgende Ziele verfolgt:
- Gewinnung von Fachpflegepersonal und ausgestiegenen Pflegenden durch attraktive Arbeitsbedingungen und Karrieremöglichkeiten
- Entlastung des Pflegedienstes durch Verbesserung der Personalsituation
- Erhöhung der Vollzeitstellen durch Aufstockung der Arbeitszeit von Teilzeit-Beschäftigten
- Halten und Binden von Pflegenden, die Abwanderungsgedanken haben
Hoffentlich bekommen auch die Klingelrufe ein Update…
Wie sieht der Knopf zum Rufen einer Pflegefachkraft aus in einem vor nur 2 Jahren eröffneten Klinikteil (Eltern/Kind Zentrum) einer Großstadt?
😭#EqualCare #RosaHellblauFalle pic.twitter.com/kyJVya5tou
— Dr'in Sonja Bastin (@SonjaBastin) March 15, 2023
Fünf Jahre Bremer Ferienkompass. Es gibt nichts Gutes außer man tut es. Schon seit knapp fünf Jahren bietet das familiennetz bremen mit bremer-ferienkompass.de eine ideale Übersicht für Eltern, die aus ganz unterschiedlichen Gründen auf eine Ferienbetreuung angewiesen sind. Wir möchten ihn nicht missen!
Glenys, Irene
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