Es ist Juni – und Ungarn feiert den Pride Month mit einem neuen Gesetz gegen sexuelle Minderheiten. [wp-svg-icons icon=“sad“ wrap=“span“] Wenigstens droht jetzt die EU mit einer Kürzung von Geldmitteln deswegen. Mit eurer Unterschrift könnt Ihr der EU noch mehr Druck machen. Beim Spiel Deutschland – Ungarn am Mittwoch plant München immerhin eine eigene Protestaktion [wp-svg-icons icon=“happy“ wrap=“span“].
Wir feiern den Sommeranfang wie gewohnt mit genderpolitischen Nachrichten.
Amtlich: ZDF bezahlt Frauen schlechter als Männer
Vor- und Nachteile beim Entgelttransparenzgesetz: Die mehrfach preisgekrönte ZDF- Redakteurin Birte Meier hat endlich die Gewissheit, dass sie unverhältnismäßig viel weniger Geld erhält als vergleichbare männliche Kollegen, dafür musste sie durch sämtliche Instanzen klagen. Der einzige Haken an der Sache – nachdem sie massiv unter Druck gesetzt wurde, ihren Job aufzugeben (hat sie nicht) wurde sie vom Hauptstadtstudio zum ZDF-Info nach Mainz versetzt. Kann frau mit diesem Gesetz überhaupt gewinnen? Das ist das Thema bei der neuesten – 12. – Ausgabe von Rolle Rückwärts von der ZGF Bremerhaven und Arbeitnehmerkammer Bremen.
Femizid ins Strafgesetzbuch?
Jahr für Jahr sterben in Deutschland und weltweit Frauen, weil Männer sich zu deren Tötung „berechtigt“ fühlen. Niedersachsens Innenminister Pistorius beschrieb das als „Schlicht und ergreifend Mord… Der Hintergrund solcher Taten ist fast immer ein minderwertiges Frauenbild der Täter“. Nun hat er der Innenministerkonferenz eine Verschärfung der Strafzumessung angetragen: frauenfeindliche Beweggründe sollten explizit als niedriger Beweggrund genannt werden so dass eine Verurteilung wegen Mordes erfolgen kann. Am 18. Juni kam dann der enttäuschende Kompromiss: man wolle frauenfeindliche Straftaten in den Polizeistatistiken genauer erfassen.
Schutz und Hilfe bei häuslicher Gewalt – Online-Kurs
Der interdisziplinäre Online-Kurs startet voraussichtlich im Juli 2021. Er richtet sich an alle, die zum Thema häusliche Gewalt/Gewalt in Paarbeziehungen arbeiten bzw. in ihrem Arbeitsalltag damit zu tun bekommen. Er ist interdisziplinär angelegt, wurde in Abstimmung mit Expertinnen und Experten aus der Praxis der Frauenhäuser, Beratungsstellen, Justiz, Täterarbeit, der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Polizei entwickelt. Die Teilnahme an dem Online-Kurs ist während der Projektlaufzeit kostenlos. Einen Flyer zum Projekt finden Sie hier.
Immer weniger Möglichkeiten zum Schwangerschaftsabbruch in Norddeutschland
Ungewollt Schwangere müssen immer längere Wege in Kauf nehmen, um einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen. Es gibt wenig Aussicht, dass sich das ändert, solange auf Bundesebene nicht gehandelt wird. Das verhindert der „Abtreibungs“-Paragraf 218, der den Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellt und nur unter bestimmten Bedingungen zulässt. Zwar läuft am Uni-Klinikum Eppendorf (Hamburg) jetzt ein Forschungsprojekt zu den Hilfsangeboten für ungewollt Schwangere. Aber das löst noch nicht das Problem, dass junge Ärzt*innen wenig bereit sind, Abbrüche vorzunehmen. Und eine weitere Schwierigkeit: wenn Kirchen Kliniken übernehmen, können sie Abbrüche in ihren Häusern verbieten.
Frauengesundheit zum Zweiten: Frauen als Versuchskaninchen?
Wie kann eine neue Anti-Baby-Pille freigegeben werden, ohne dass ihr Thromboserisiko bekannt wäre? Seit Mai nehmen Tausende von Frauen unfreiwillig teil an einem „Experiment“: Die neue Pille Drovelis wurde freigegeben, ohne dass der Hersteller Angaben zum Risiko machen musste. Während bestimmte Covid-Impfstoffe – bei einem verhältnismäßig geringen Thromboserisiko – manchen Altersgruppen offiziell „nicht empfohlen“ werden, können Hersteller bei einem Medikament, das nur Frauen betrifft, viel einfacher verdienen.
Wer finanziert eigentlich den Antifeminismus?
…. das hat jetzt ein Bericht des Europäischen Parlamentarischen Forums (EPF) analysiert. Während etwa die Hälfte der Gelder aus Europa selbst kommt, unterstützen vor allem christliche Rechte aus den USA und russische Oligarchen antifeministische Organisationen, die gegen Gleichstellungspolitik, den freien Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen und LSBTI-Rechte kämpfen. Näheres lest ihr hier.
Ungarn verabschiedet Gesetz gegen LSBTQI
In Ungarn ist zukünftig die Darstellung von Homo- und Transsexualität in Buch und Film verboten, zumindest sofern sie positiv dargestellt werden.
Junge Filme junger Frauen
Bei der neuen Filmreihe am Montagabend zeigt der NDR vom 7. Juni bis 26. Juli Spielfilme von jungen Regisseurinnen. Alle Filme werden danach in der ARD Mediathek abrufbar sein. Bislang gelaufen sind
„Back for good“ von Mia Spengler und „Plötzlich Türke“ von Isabel Braak – heute Abend um 23.15 Uhr gibt es „Sommerhäuser“ von Sonja Maria Kröner.
Bremen News
Vier starke Frauen in Osterholz geehrt
Sozialsenatorin Anja Stahmann hat vier starke Frauen besonders geehrt. Bei den Frauen handelt es sich um Mihdiye Akbulut vom Mütterzentrum Tenever, die während des Feuers in der Neuwieder Straße 3 am 4. Juli 2020 für Bewohnerinnen und Bewohner die Maßnahmen der Feuerwehr erläutert und übersetzt hat. Zudem hat sie mehrere Kinder vorübergehend bei sich aufgenommen. Daneben wurden Sylvia Klingler, Balkis Mele und Anika Simonis als Vorstandsfrauen und Gründungsmitglieder von „arco Bremen Osterholz e. V.“ geehrt. Der Verein fördert die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen und stellt dazu rund 80 Streichinstrumente zur Verfügung.
Kino ahoi!
Ab dem 24. Juni läuft wieder Programm im City 46. Da könnt Ihr „May, die dritte Frau“ sehen. Weitere Kinos folgen Anfang Juli.
Glenys, Irene
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