Wir beginnen den heutigen Presse-Pott mit Fantasy und enden mit einem ganz realen Girls‘ Picknick, um uns dann Ende dieser Woche in die Sommerpause zu verabschieden.
„House of the Dragon“
In der letzten Woche startete die zweite Staffel der Fantasy-Reihe House of the Dragon. Die taz-Autorin Arabella Wintermayr hat vier der vorab verfügbaren neuen Folgen angesehen. Sie beschreibt die Serie als feministische Fantasy, in der es darum geht, wie Frauen mit unterschiedlichen Strategien versuchen, in einem patriarchalen Machtsystem zu bestehen. Einerseits mit Verinnerlichung der Spielregeln oder aber mit offenem Widerstand dagegen: „Frauen und ihre jeweiligen Machtansprüche, die Strukturen, die sie davon abhalten, sie zu verwirklichen, und vor allem besagte Formen, mit ihnen umzugehen, sind geradezu das zentrale Thema der Handlung.“
Odyssee einer Mutter
Die taz schildert den Fall von Valeriia O., deren Tochter vom Vater entführt wurde. Die Suche nach ihrem Kind dauerte zwei Jahre und führte sie durch mehrere Länder. Die deutsche Justiz war dabei nicht sehr hilfreich. Hier die ganze Geschichte.
Weibliche Führungskräfte
Laut einer Studie sind Arbeitsnehmer*innen mit weiblichen Führungskräften eher zufrieden als mit männlichen. Sie schätzen vor allem die direkte und klare Kommunikation und den unterstützenden einfühlsamen Führungsstil.
Dänemarks männliche EM-Fußballer verzichten auf Gehaltserhöhung
… zugunsten ihren weiblichen Kolleginnen. Damit ermöglichen sie eine finanzielle Gleichberechtigung für die Spielerinnen der dänischen Frauennationalmannschaft. Fridolin Haagen nimmt die Zahlen auseinander und analysiert den enormen Gender Pay Gap im Profi-Fußball.
Berufswahl
„Mädchen bevorzugen bei der Wahl des Arbeitgebers vor allem ‚den Handel'“, lautet eins der Ergebnisse des aktuellen Trendence-Schüler*innen-Rankings. „Während Mädchen in erster Linie auf Jobsicherheit und eine sinnvolle Tätigkeit bei der Auswahl ihres ersten Arbeitgebers achten, sind es bei den Jungs neben dem Gehalt primär die individuellen Karriereperspektiven.“ Außerdem sind Vielfalt und Diversity für Mädchen bei der Berufswahl wichtiger als für Jungen. Lieblingsarbeitgeber der Mädchen ist die Polizei, danach kommt Douglas …
Beschlüsse der Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister
Am 13. und 14. Juni fand die 34. Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK) in Ludwigsburg statt. Unter anderem ging es darum, eine Fristenlösung für Schwangerschaftsabbrüche einzuführen. Die GFMK fordert dazu die Bundesregierung und den Bundestag auf, zeitnah eine Reform zum Paragrafen 218 Strafgesetzbuch (StGB) vorzulegen und darin eine Fristenregelung für die ersten zwölf Schwangerschaftswochen einzuführen. Weiterhin forderte die Konferenz, ein geplantes Gewalthilfegesetz zügig vorlegen und die Finanzierung verbindlich festlegen, Kinderwunschbehandlungen als Kassenleistung diskriminierungsfrei zu gestalten sowie Endometriose zu enttabuisieren und wirksam zu bekämpfen.
UBSKM-Gesetz
Dieses Kürzel steht für das Amt der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs. Die Bundesregierung hat den vom Bundesfamilienministerium vorgelegten Entwurf für ein „Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ beschlossen. Das Gesetz soll den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung verbessern, betroffene Menschen bei ihrer individuellen Aufarbeitung des erlittenen Unrechts unterstützen sowie Prävention und Qualitätsentwicklung im Kinderschutz stärken.
Schwangerschaftsdiabetes: Es muss früher getestet werden
Bislang wird der Test zwischen der 24. und der 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Jetzt stellt sich heraus, dass das viel zu spät ist. In einer Themenreihe des britischen Medizinjournals The Lancet stellen 28 Mediziner*innen aus 13 Ländern die Forderung, schon vor der 14. Schwangerschaftswoche zu testen und behandeln. Mehr dazu.
Ist Beschwichtigung sinnvoll?
Beim UN-treffen mit den Taliban am 30.6.2024 werden keine Frauen zugegen sein und die Rechte und Situation von Frauen in Afghanistan werden nicht zur Debatte stehen. Wie sinnvoll kann eine Beschwichtigungspolitik sein angesichts der Menschenrechtsverletzungen an Frauen und Mädchen seit der Machtübernahme der Taliban 2021? Verschiedene ehemalige Frauenbeauftragte und Frauenministerinnen Afghanistans kommen hier zur Wort und nennen es „einen Verrat“.
Namibia kippt Anti-LGBTQ+Gesetz
Der oberste Gerichtshof Namibias hat am 21.6.2024 ein Gesetz widerrufen, dass gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen kriminalisiert hat. Mehr hier.
Bremen News
Frauen- und Gesundheitssenatorin Bernhard zum GFMK-Beschluss (s.o.) „Schwangerschaftsabbrüche in den ersten zwölf Wochen gehören nicht ins Strafgesetzbuch und ich bin froh, dass die GFMK einhellig diesen Beschluss gefasst hat. Das hat die jüngst eingesetzte Kommission auch eindeutig empfohlen und sieht sogar ein verfassungsrechtliches Gebot dafür. Eine solche Regelung ist lange überfällig. Der Zugang zu legalen und sicheren Schwangerschaftsabbrüchen ist Teil der reproduktiven Gesundheit als unveräußerliches Menschenrecht von Frauen. In Deutschland ist ein Schwangerschaftsabbruch immer noch ein Straftatbestand (Paragraf 218 StGB). Frankreich hat als erstes Land der Welt im März 24 Abtreibung ausdrücklich zu einem verfassungsgemäßen Recht erklärt.“ Mehr dazu.
Studentinnen gegen Einsamkeit. Gerade junge Menschen leiden immer häufiger unter Einsamkeit, wie eine Studie ergeben hat. Eine Gruppe Bremer Studentinnen hat nun die Initiative ergriffen, um etwas dagegen zu unternehmen. Die Idee: Girls‘ Picknick nach dem Motto „gemeinsam statt einsam“. Näheres hier.
Glenys & Irene
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