Eine Woche voller Proteste von mutigen Frauen im Iran und wir wissen zur Zeit nicht, wie es ausgehen wird….
„Femizide sind die Norm in Südkorea“
… so steht es auf einem der vielen Zettel, die vor dem provisorischen Gedenk-Altar an der U-Bahn-Station Sindang der Hauptstadt Seoul niedergelegt wurden. Hier war eine Frau von ihrem Stalker niedergestochen und tödlich verletzt worden. Sie hatte mehrfach Anzeige gegen den Mann erstattet, jedoch keine Hilfe bekommen. Seit Jahren wird fast jede Woche über neue brutale Femizide auf den Titelseiten der Zeitungen berichtet, ohne dass dagegen etwas unternommen wird. Im Gegenteil: Der im Frühjahr gewählte Präsident Yoon Suk Yeol will sogar das Ministerium für Gleichstellung, das sich für die Belange von Frauen einsetzt, abschaffen.
Iran: „Wenn das Kopftuch fällt, fällt auch die Diktatur“
Seit dem Tod von Mahsa Zhina Amini durch Polizeigewalt im Iran verfolgen wir Tweets von ARD-Korrespondentin @NatalieAmiri. Die iranische Regimekritikerin Masih Alinejad gibt auch westlichen Politikerinnen eine Mitschuld an der Unterdrückung, weil sie selber im Iran den Hijab anlegen (taz), und @teresabuecker retweetete: „Wenn die Zwangsverschleierung endlich gestoppt wird, wird der Islamische Staat in Iran stürzen.“
"Die Wut hat sie auf die Straße gebracht!" Seit dem Tod von #MahsaAmini demonstrieren die Menschen im #Iran gegen den repressiven Kurs der Regierung. @NatalieAmiri sieht eine neue Dimension des Protests erreicht: Erstmals sei ein breiter Querschnitt der Gesellschaft vereint. pic.twitter.com/xpIcnMqIeF
— phoenix (@phoenix_de) September 24, 2022
Die Proteste sind besonders stark in den kurdischen Gebieten des Iran, denn Zhina (so ihr kurdischer Name) Amini war Kurdin und damit doppelt diskriminiert.
Billigware Sex
Mit der Legalisierung des Sex-Gewerbes in Deutschland 2002 und dem Prostituiertenschutzgesetz von 2016 (ProstSchGes) sollte die Situation von Prostituierten verbessert werden. Dies hat sich jedoch nicht bewahrheitet. „Zwangsprostitution ist integraler Bestandteil des Systems Prostitution.“ Die Doku Billigware Sex – Ausgebeutet für 30 Euro verfolgt die Spur des Geldes aus der Prostitution. Zu sehen in der ZDF-Mediathek.
Kommunal unterrepräsentiert
Frauen sind in der Kommunalpolitik immer noch unterrepräsentiert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Fernuniversität Hagen im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung, in der 80 Großstädte untersucht wurden. So sind zum Beispiel nur 11,7 Prozent der Oberbürgermeister*innen weiblich. Hier geht es zur Studie.
#ParitätJetzt!
– heißt die bundesweite Kampagne für gleichberechtigte politische Teilhabe von Frauen & Männern! Die #Wahlrechtsreform im Bundestag bietet JETZT die Chance, die richtigen Weichen für eine gesetzliche Regelung zu stellen. ZGF Bremen fordert auf, Druck auf lokale Politiker*innen zu machen, um bei der jetzt anstehenden Wahlrechtsreform Gleichberechtigung zu fordern.
Wir unterstützen die bundesweite Kampagne #ParitätJetzt – für gleichberechtigte politische Teilhabe von Frauen & Männern! Die #Wahlrechtsreform im Bundestag bietet JETZT die Chance, die richtigen Weichen für eine gesetzliche Regelung zu stellen. Mitmachen👉https://t.co/6bBFfC1nEd pic.twitter.com/cLRetXGtqr
— ZGF Bremen (@zgf_bremen) September 22, 2022
Es geht nicht ohne Frauen
„Frauen sind Teil der Lösung“ beim Wiederaufbau der Ukraine, fordert Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze. Und damit müsse schon jetzt begonnen werden. Auch in anderen Regionen der Welt müsse erfolgreiche Entwicklungsarbeit an den strukturellen Ursachen für Ungleichheit ansetzen. „Ich habe für mein Ministerium neue Quoten festgelegt, wonach der Anteil von Projekten für Geschlechtergerechtigkeit in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. Aktuell fließen rund 60 Prozent der bilateralen Projektmittel meines Ministeriums in Projekte, die die Gleichberechtigung der Geschlechter berücksichtigen.“
Verbesserung für queere Geflüchtete
Die Bundesregierung hat beschlossen, das sogenannte Diskretionsgebot abzuschaffen. Danach durften queere Geflüchtete, die in ihrem Herkunftsland aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden, abgeschoben werden mit dem Hinweis, sie könnten dort ja „ein diskretes Leben“ führen. Dies soll nun nicht mehr zulässig sein, sondern den Betroffenen soll Schutz gewährt werden, unabhängig davon, ob sie ihre Sexualität offen oder verdeckt leben.
Yippee! die feministische Presserunde…
…ist aus der Sommerpause zurück, um einen frischen feministischen Blick auf aktuelle Themen zu werfen. Am 2.10.2022 um 13:00 Uhr geht es um die Ukraine – und um den Iran, wo „feministische Weltgeschichte geschrieben wird“, mit Input von Gästin Gilda Sahebi. Mit:
- Mithu Sanyal Journalistin, Kulturwissenschaftlerin und Autorin beim WDR
- Teresa Bücker Freie Journalistin und Autorin
- Hadija Haruna-Oelker Autorin und Journalistin hauptsächlich beim HR
- Ulrike Herrmann Wirtschaftskorrespondentin, die taz
Siostry*Preis
Zum Safe Abortion Day am 28.9.2022 verleihen Dziewuchy Berlin Preise für Gute Schwesternschaft und Feministische Zusammenarbeit! Seit der Gründung am 2. April 2016 haben Dziewuchy Berlin viele Demonstrationen, Aktionen und Ausstellungen organisiert. Was in Polen illegal ist wird für Polinnen – in Berlin – legal gemacht. Viele haben daran gearbeitet: Nominierungen und weitere Informationen.
Bremen News
Protest gegen das Regime im Iran auch in Bremen
Auch in Bremen wurde am Sonntag für Frauenrechte und gegen die iranische Regierung demonstriert. Der Protest ist auch ein Appell an die deutsche Regierung um Unterstützung.
Personalmangel verhindert sichere Abtreibungen
Eine Schwangere erfährt, dass ihr Kind nicht lebensfähig ist und sucht eine Abtreibung. Sie wird in allen Bremer Kliniken abgewiesen. Hier die ganze Geschichte eines verzweifelten Paars.
Safe Abortion Day am 28.9.2022 in Bremen
Der Feministischer Streik Bremen fordert auf zum Protest mit einer Kundgebung zum Safe Abortion Day. „Schwangerschaftsabbruch: Unser Recht, unsere Entscheidung! Hier und weltweit!
Kommt am 28.09., dem internationalen Safe Abortion Day, ab 18 Uhr auf den Marktplatz.
Schwangerschaftsabbrüche werden in Deutschland seit über 150 Jahren durch die Paragraphen 218 und 219 im Strafgesetzbuch kriminalisiert und erschwert. Erfahrungsberichte gesucht!
Rollenbilder spielerisch hinterfragen: Schulprojekt „Be oK“ zieht Bilanz. Das Schulprojekt „Be oK – Berufsorientierung und Lebensplanung ohne Klischees“ (www.be-ok.de) für Schulen in der Metropolregion Nordwest wird fortgesetzt. Im kommenden Jahr haben zehn weitere Schulen im Land Bremen die Möglichkeit, teilzunehmen. Bei einem Fachtag in Oldenburg beleuchteten Expertinnen und Experten der Berufsorientierung die Wirkung von zwei Jahren „Be oK“. Dass „Be oK“, bei dem im Rahmen einer Projektwoche Jugendliche der 6. und 7. Klassen spielerisch ihre Stärken erkunden, Geschlechterklischees und ihre Wirkung diskutieren und Role Models kennenlernen, ein Erfolg und zudem ein wichtiger Baustein in der schulischen Berufsorientierung ist, darin waren sich alle Teilnehmenden einig. Das Projekt wird jetzt um ein Jahr verlängert bis Ende Dezember 2023.
Glenys, Irene
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