Die Diskussionen um Corona dominierten auch diese Woche jede Diskussion. Um dabei standhaft, auch über Diskussionen um mögliche Lockerungen hinaus, feministisch zu argumentieren braucht es natürlich eins: Infos! Um euch dahingehend zu unterstützen, haben wir die wichtigsten Meldungen der letzten Woche zusammengetragen. Viel Spaß!
Und schon hört der Spaß auf: vor einem halben Jahr schaffte es die erste Frau, Jennifer Morgan, an die Spitze eines DAX-Konzerns. Seitdem leitete sie zusammen mit Christian Klein das Software-Unternehmen SAP. In der Krise scheint diese Doppelspitze dem Konzern nun wohl zu aufwändig, berichtet die taz. Und wer muss gehen? Natürlich die Frau, während der Mann bleibt…
Passend hierzu der Tweet der Woche
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— katja berlin (@katjaberlin) April 21, 2020
Thema Schwangerschaftsabbrüche
Viele haben bereits davor gewarnt, dass es für ungewollt Schwangere schwierig werden wird, einen Abbruch zu erhalten. Dabei wurde zunächst an die geschlossenen Beratungsstellen gedacht. Jetzt wurde bekannt, dass Kliniken, die wegen der Corona-Krise aufschiebbare Operationen verschieben, dazu auch Schwangerschaftabbrüche zählen.
TERRE DES FEMMES meldet
21.04.2020 „Corona-Lockerungen zeigen, dass die Bundesregierung Kinderbetreuung als entbehrlichen Luxus ansieht… Die Frauenrechtsorganisation stellt mit Erschrecken fest, dass die Lockerungsmaßnahmen auf den alten verstaubten Familienrollenmodelle der frühen Bundesrepublik basieren und einmal mehr Frauen benachteiligt….“ Mehr
31 weitere Schutz-Plätze für Frauen und Kinder geschaffen
21.04.2020 Senatorin Claudia Bernhard: „Wir greifen mit der Einrichtung weiterer Aufnahmeplätze sowohl dem Anstieg häuslicher Gewalt als auch möglichen Beschränkungen durch Corona-Fälle in den Einrichtungen vor. Frauen sind von der aktuellen Situation besonders betroffen und leiden darunter. Wir bieten jetzt weiteren Frauen die Möglichkeit einer sicheren Unterbringung sowie Unterstützung.“ Mehr
Ehemalige VHS-Direktorin Dr. Barbara Loer verstorben
Dr. Barbara Loer war promovierte Philosophin und arbeitete zunächst in der Organisation von Bildungsprozessen, bevor sie für rund zehn Jahre als stellvertretende Landesfrauenbeauftragte Bremens arbeitete. 1991 wechselte sie in die Kulturbehörde und war dort als Referatsleiterin unter anderem für die Stadtbibliothek zuständig.
Im Herbst 2000 wurde sie als Direktorin an die Spitze der Bremer VHS berufen. In dieser Funktion kämpfte sie mit großem Engagement für eine neue VHS-Zentrale, waren doch die Standorte bis dahin über das Stadtgebiet verteilt. Ihre Hartnäckigkeit zahlte sich aus: 2007 bezog die VHS das Bamberger Haus in der Innenstadt.
Bürgermeister Dr. Bovenschulte: „Barbara Loer hat sich um unsere Stadt verdient gemacht, nicht nur durch ihr großes Engagement für die VHS, sondern auch durch ihren unermüdlichen Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit. Bei ihren beruflichen Stationen – ob in der Kulturbehörde, der VHS oder der Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau – genoss sie fachlich wie menschlich ein hohes Ansehen. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen.“
Kritik der Wissenschaftskommunikation
Die Youtuberin Mai Thi Nguyen-Kim hat es mal wieder geschafft! Auf ihrem Kanal „maiLab“ setzt sie sich seit 2017 für die Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte ein und nimmt so nicht selten aktuelle Debatten auseinander. So auch in ihrem aktuellen Video, in dem sie Bezug nimmt auf die Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse bezüglich der Corona-Krise. Dabei beweist sie einmal mehr das Talent für messerscharfe Analysen und gibt spannende Denkanstöße für die Zusammenhänge von Wissenschaft, Medien und politische Maßnahmen.
Einschränkungen der Presse-Freiheit
Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ warnt vor neuen Einschränkungen der Pressefreiheit durch die Corona-Krise. Die Pressefreiheit sei durch die nun noch prekärere Situation von Journalist*innen im besonderen Maße gefährdet. Durch wegbrechende Anzeigenerlöse und Redaktionsverkleinerungen seien Journalist*innen existenziell unter Druck gesetzt, so Doris Achelwilm, medienpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. „Diesen Einschränkungen muss die Bundesregierung offensiver begegnen, indem sie lokale Medienstrukturen und Journalist*innen umfassender mit finanziellen Hilfsmaßnahmen und -paketen zur Rettung journalistischer Infrastruktur unter die Arme greift“, so Achelwilm.
Nothilfe für Bremer Künstler*innen
Der Senat hat ein neues Sofortprogramm zur Unterstützung freischaffender Künstler*innen beschlossen. Mehr Informationen hier.
Studienteilnehmer*innen gesucht!
Schon mal ehrenamtlich aktiv gewesen? Und abgebrochen? Super! Eine aktuelle Studie der Universität Siegen möchten mehr über ehrenamtliches Engagement erfahren. Deshalb werden Studienteilnehmer*innen gesucht, die schon einmal ehrenamtlich tätig waren, ihr Engagement dann aber abgebrochen haben.
5000 Masken für die Bremer Freiwilligenarbeit
Masken fehlen, vor allem in der sozialen Arbeit, an allen Ecken und Enden. Dank einer Spende der Firmen „53acht“ und „DE-LIVER“ an die Freiwilligen-Agentur Bremen (FAB) können ab dem 23. April 5000 Einmalmasken an gemeinnützige Organisationen verteilt werden. Bremer Vereine und Organisationen können sich an die FAB wenden und kostenfrei Masken anfragen.
Redaktion frauenseiten Ricarda, Pia, Irene und Renate
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