Heute könnt ihr von einer tanzenden Regierungschefin, einer Fußballerin im Männerteam und vielem mehr lesen.
Die feministische Bewegung in Indien
… kommt ursprünglich aus dem ländlichen Raum, wo Aktivistinnen anfingen für ihre Rechte zu kämpfen, als sie in den siebziger Jahren merkten, dass die Unabhängigkeit des Landes (1949) ihnen diese nicht automatisch garantierte. Über die weitere Entwicklung bis hin zu der Generation jüngerer Feministinnen von heute berichtet Urvashi Butalia in der taz.
Nicht nur gegen patriarchalen Strukturen sondern auch gegen das Kastensystem müssen die „Untersten der Untersten“ ankämpfen: Shreeja Rao (selber Dalit) schreibt über die kaum vorhandenen „Reproductive Rights“ der Unantastbaren.
Die Erste: Fußballerin im Herrenteam der Kreisliga
Als erste Frau darf Amina Paßlack in einem deutschen Männerteam Liga-Fußball spielen. Obwohl das vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) eigentlich verboten ist. Ob das Verbot wohl bald fällt? Näheres hier.
Wir sind Kirche: KirchenVolksKonferenz
Als Antwort auf die tiefe Krise der katholischen Kirche und des damit einhergehenden Bedeutungsverlustes laden Reformgruppen, katholische Verbände sowie Betroffeneninitiativen zu einer KirchenVolksKonferenz am letzten Septemberwochenende nach Köln ein: unter dem Titel „Wir gehen schon mal voran“. Mitorganisiert wird die Konferenz sehr stark von Frauenverbänden und -Initiativen wie Maria 2.0, Aktion „Lila Stola“, Frauenwürde e. V., Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e. V. und über 20 weiteren überregionalen Verbänden.
Kein Klima-Ticket mehr?
Trotz großer Beliebtheit in der Bevölkerung steht das 9-Euro-Ticket vor dem Aus. Und das, obwohl Christian Lindners Ministerium die Gelder für das Folge-Ticket und den Ausbau des Nahverkehrs leicht auftreiben könnte – zum Beispiel durch den Abbau klimaschädlicher Subventionen, etwa für Dienstautos. Hier könnte der Bund insgesamt 46 Milliarden Euro jährlich sparen. Damit wäre ein Klima-Ticket elf Mal finanziert. Heute steigt in Berlin eine große Zug-Demo zu Lindner – wer nicht dabei sein kann kann hier unterschreiben!
34 Jahre fürs Twittern
Weil sie „diejenigen, die öffentliche Unruhe stiften und die zivile und nationale Sicherheit gefährden, unterstützte, indem sie ihnen auf Twitter folgte und ihre Tweets retweetete“, wurde eine junge Mutter in Saudi-Arabien zu 34 Jahren Haft verurteilt mit anschließendem Reiseverbot für 34 Jahre. Die saudische königliche Familie steht vermutlich hinter Hack-Angriffen auf Twitter, um anonyme Nutzer*innen zu enttarnen und zu inhaftieren. Kronprinz Mohammed ist auf direkte und indirekte Weise Großinvestor bei Twitter.
Ungarische Schulen: Zu weiblich
Staatliche Schulprüfer in Ungarn haben einen Bericht veröffentlicht, um vor einer „Verweiblichung“ des nationalen Schulsystems zu warnen. Dieser Trend, so hieß es, könne der Entwicklung von Jungen schaden und zu gesellschaftlichen Problemen führen. „Pink Education“ mit ihrer Betonung auf emotionaler und sozialer Reife würde zu einer Vorherrschaft von Frauen bei der höheren Bildung führen und somit die Gleichstellung der Geschlechter stören. Jungen und Männer bekämen sowohl mentale als auch Verhaltensprobleme.
Frauenfeindliche Sparvorschläge
Die Beschlüsse der Bundesregierung zum notwendigen Energiesparen hören sich zunächst ganz sinnvoll an: Weniger nächtliche Beleuchtung in den Innenstädten, Absenkug der Raumtemperatur auf 19 Grad. Warum dies für Frauen schlimmere Konsequenzen hat als für Männer lest ihr in diesem Kommentar.
Darf die Regierungschefin in ihrer Freizeit tanzen?
Offenbar nicht. Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin jedenfalls wird seit Veröffentlichung eines Party-Videos, das sie ausgelassen tanzend zeigt – ganz legal und privat – hart kritisiert. Sie fühlte sich sogar genötigt, sich einem Drogentest zu unterziehen. Der fiel negativ aus. Bei einem Regierungchef, einem Mann, sähe die Sache wohl anders aus. Warum hier mal wieder mit zweierlei Maß gemessen wird, erklärt Gaby Coldewey in einem Kommentar.
Kein Platz im Frauenhaus Lüneburg
«Wir mussten in 2019 150 Frauen und Kinder ablehnen, in den vergangenen beiden Jahren waren es jeweils 300», berichtet Laura Bussieck, Vorstandsmitglied von Frauen helfen Frauen in Lüneburg. Freie Plätze gibt es im Frauenhaus Lüneburg selten, es gäbe ein „unfassbar großes Dunkelfeld“. Mehr dazu.
Bremen News
Bis 6. November sind die Bilder von der peruanischen Künstlerin Teresa Burga (1935-2021) in der Weserburg zu sehen. Sie gilt als eine der wichtigen Wegbereiter*innen von Pop Art und Konzeptkunst in Lateinamerika, deren Werk in den großen Häusern und auf den wichtigen Biennalen dieser Welt zu sehen ist.
Auch in der Weserburg zu sehen sind derzeit Silvia Bächli mit Lange Linien Lang bis 9. Oktober und The Use of Color mit Nan Groot Antink und Fransje Killaars bis 22. Januar 2023.
Nach dem CSD ist vor dem Trans*Inter*Dyke*-March
Trans*, Inter* und Dykes* verbindet, dass sie in mehrfacher Form durch Sexismus und Heteronormativität begrenzt werden in ihrer Selbstbestimmung und freien Entfaltung. In den CSD-Demos sind sie oft weniger sichtbar. Am 3. September 2022 startet der #TID22 am Brill.
Stipendium für Studentinnen mit Sorgepflichten: bis 15.9.2022 beantragen!
Studentinnen, die Kinder betreuen, Eltern oder andere Verwandte pflegen und damit bereits eine besondere Leistung erbringen, stehen oft zusätzlich unter hohem finanziellen Druck. Hierauf möchte der Deutsche Akademikerinnenbund Bremen e.V. (DAB) mit seiner Ausschreibung eines Stipendiums aufmerksam machen. Für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten gewährt der DAB einen monatlichen Zuschuss von 150 Euro zu den Studien- und Lebenshaltungskosten.
Informatica Feminale & Ingenieurinnen-Sommeruni vom 1. bis 14. September
Die internationalen Sommeruniversitäten für Frauen in den Technikwissenschaften laden wieder nach Bremen ein:
25. Informatica Feminale https://www.informatica-feminale.de
14. Ingenieurinnen-Sommeruni https://www.ingenieurinnen-sommeruni.de
Beide Sommerunis finden vom 1.-14. September 2022 auf dem Campus der Universität Bremen in Präsenz statt.
Wissen fair teilen
Mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm startet die Bremer Volkshochschule (vhs) in den Herbst. Das Programm umfasst mehr als 1.900 Lernangebote. Es liegt in vielen Buchhandlungen, Sparkassen und Kultureinrichtungen aus und ist online verfügbar. Zum Beispiel Simone de Beauvoirs „Das andere Geschlecht“ und der Feminismus im 21. Jahrhundert. Wie immer gilt: man kann online buchen aber falls man eine Ermäßigung haben möchte, muss man persönlich hin.
Bremer Netzresidenz für Daniela Dröscher
Schriftstellerin Daniela Dröscher ist Preisträgerin der Bremer Netzresidenz des virtuellen Literaturhauses. Sie wird das Projekt Anleitung für Parkbesucher:innen realisieren, ein performatives literarisches Format, das digitalen Text mit dem analogen Raum in Verbindung bringt. Die Bremer Parkanlagen mit ihren Bäumen, Wegen, Wiesen, Blumen, Parkbänken und Passant*innen werden dabei zugleich Bühne und Zuschauerraum.
Glenys, Irene
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