Mutige Katholik*innen outen sich, Bremerhavener*innen *Innen sich wieder…
Und denkt daran:
Jedes Mal
Wenn Du *innen sagst
Fühlt sich
Irgendwo
Irgendwer
Etwas weniger außen @maxrichardlessmann
Out in Church
Die katholische Kirche hat’s zur Zeit wirklich nicht leicht. Nachdem bekannt wurde, dass das Gutachten zu sexualisierter Gewalt im Bistum München und Freising auch den emeritierten Papst Benedikt XVI. belastet, mehrt sich die Kritik aus kirchlichen Institutionen. Und nun auch noch das: 125 bei der Kirche beschäftigte Menschen outeten sich als queer. Sie riskieren damit ihren Job. Und von überall gibt es Zuspruch für sie, zum Beispiel vom Bundesfamilienministerium. Das Erste Deutsche Fernsehen sendet zur Primetime die Dokumentation Wie Gott uns schuf, in der Betroffene von ihrem Leid erzählen. Die Kirche schweigt bisher.
Anmerkung dazu: Diese Woche könnt Ihr bei uns das Interview Kirche und Queer lesen, die Naomi mit der evangelischen Pastorin Katharina Payk geführt hat. Absolut spannend!
Polen: Schon wieder stirbt eine Schwangere
… wegen des strikten Abtreibungsgesetzes. Sie erwartete Zwillinge und begab sich mit starken Schmerzen ins Krankenhaus. Die Ärzte weigerten sich, zu operieren, unter Berufung auf das Gesetz. Erst starb der eine Fötus, dann der andere, dann sie selbst. „Das ist ein Beweis dafür, dass die Regierung Blut an ihren Händen hat“, postete die Familie der Toten auf Facebook.
Wenn das Mutterschutzgesetz schadet…
Das Mutterschutzgesetz wird dieses Jahr 70 Jahre alt. Es soll die Gesundheit von Schwangeren und Babys während der Schwangerschaft und Stillzeit schützen. Oft wird den Schwangeren aber auch gegen ihren Willen ein Beschäftigungsverbot vom Arbeitgeber ausgesprochen, sobald sie ihre Schwangerschaft angezeigt haben. Dies ist insbesondere in den Gesundheitsberufen der Fall. Warum das eher schädlich ist, dazu Näheres hier.
… und was Schwangeren sonst noch passieren kann…
Warum die neuseeländische Kriegsreporterin Charlotte Bellis in Doha zwar arbeiten aber nicht schwanger sein und auch nicht in ihr Heimaltland zurückkehren darf, dann aber ausgerechnet von den Taliban in Kabul aufgenommen wird, lest ihr hier.
Gendergerechter Friseur
Frauen verdienen zwar weniger als Männer, müssen aber für so manche Produkte und Dienstleistungen mehr bezahlen. Ein Berliner Friseur findet das ungerecht und gestaltet nun seine Preise „genderneutral“, das heißt Frauen und Männer zahlen für die gleiche Leistung den gleichen Preis. Leider bleibt er damit bisher die Ausnahme.
Radical Rudeness – Stella Nyanzi in Deutschland
Die „unverschämteste Feministin“ Ugandas, Stella Nyanzi, hat jetzt ein Stipendium des Writers-in-Exile-Programm vom deutschen PEN Zentrum erhalten und ist soeben dafür nach München gezogen. Nyanzi ist eine ugandische Wissenschaftlerin, Aktivistin und Dichterin, die für ihre heftige Kritik am ugandischen Präsidenten Yoweri Kaguta Museveni bekannt wurde, der seit über 30 Jahren als Diktator Uganda regiert. Sie führt die alte antikoloniale Taktik der „radikalen Unverschämtheit“ gegen ihn an und protestiert zur Not auch nackt: Es sei „höchst effektiv, besonders, weil ich Akademikerin und ehrbare Mutter bin“, meint sie dem Guardian gegenüber.
Bremen News
Bremerhaven und der Genderstern
Nachdem der Bremerhavener Magistrat beschlossen hatte, den Genderstern zu verbieten und die Stadtverordnetenversammlung ankündigte, Vorlagen mit Genderstern nicht mehr behandeln zu wollen, hagelte es Proteste. Nun wurde der Beschluss zurückgenommen. Merke: protestieren hilft… manchmal.
Ohne Kröten geht die Zukunft flöten
So lautet die diesjährige Devise des Internationalen Frauentags in Bremen: Sie beschränkt sich jedoch nicht nur auf einen Tag! Mit einer ressortübergreifenden Strategie will Bremen der Entgelt-Ungleichheit zwischen den Geschlechtern entgegenwirken. Dazu hat Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa am 28. Januar 2022 eine Kick-Off-Veranstaltung organisiert.
Frauen haben im Jahr 2020 im Land #Bremen 22 Prozent weniger verdient als Männer. Jetzt wird eine Strategie gegen die Entgeltungleichheit zwischen den Geschlechtern im Land Bremen entwickelt. Mehr dazu hier➡️ https://t.co/asDr4Tmz4u pic.twitter.com/bOmm61eZNy
— Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation (@Wirtschaft_HB) January 28, 2022
Frauen & Geld – eine gute Verbindung
Unter diesem Motto lud der Landesfrauenrat Bremen am 26.1.2022 zu seinem Online-Neujahrsempfang. Zu Gast waren unter anderem Landesfrauensenatorin Bernhard und Bremer Frauenbeauftragte Bettina Wilhelm. Im Mittelpunkt stand das Gespräch mit Dr. Rita Kellner-Stoll, Gründerin der Kellner & Stoll Stiftung für Klima und Umwelt, die Fördergelder für Nachwuchswissenschaftler*innen auf diesem Gebiet bereitstellen kann: zum Beispiel Klimawandel und Gender. Gründungsidee, Finanzierung und Struktur der Stiftung können im Video nachverfolgt werden.
Judith Hermann wurde im Rathaus mit dem 68. Bremer Literaturpreis ausgezeichnet.
1999 gewann sie für ihr literarisches Debüt „Sommerhaus, später“ den Bremer Förderpreis. In diesem Januar nun, 23 Jahre und sechs Bücher später, nimmt sie den Hauptpreis entgegen. In einem sehr persönlichen Gespräch erzählt sie Silke Behl ihre Geschichte. Vom Schreiben, vom Leben und davon, was die Bremer Auszeichnungen ihr bedeuten.
Glenys, Irene
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