Transrechte können von einem Tag auf den anderen verschwinden. Können Frauen auch verschwinden?
Abgewickelt
Das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (bisher: BMFSFJ) wird es unter der neuen Regierung wohl nicht mehr geben. Neue Bildungsministerin soll Karin Prien (CDU) werden, die dann auch für Frauen zuständig sein soll. „Wenig ist bisher bekannt über das Verhältnis der designierten Ministerin Karin Prien zur Geschlechterpolitik. Die Unionsquote hat sie mitverhandelt, Gendern an Schulen verboten“, schreibt Patricia Hecht in der taz.
Bascha Mika diskutiert diesen „Verschwindefluch“ mit der frauenpolitischen Sprecherin der Grünen, Ulle Schauws, in der neuesten Folge von Mikas Matrix.
Gesichert rechtsextremistisch
… ist die AfD nun vom Verfassungsschutz eingestuft worden. Damit gilt nun als gesichert, was bisher nur als Verdachtsfall eingeordnet worden war. Näheres hier und hier und hier.
Forderung an der Wand
Angesichts der Tatsache, dass im Koalitionsvertrag das Wort Frauenrechte gerade zweimal vorkommt, fordert Terre des Femmes ein „Sondervermögen für Frauenrechte“ und hat mit einer Aktion die Namen der UnterstützerInnen auf den Wänden im Regierungsviertel sichtbar gemacht.
Sexuelle Belästigung, Gewalt und Gewaltschutz…
… in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) ist Thema für den Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff). Rund um den ersten Mai führen sie eine Kampagne zum Thema Schutz vor sexueller Belästigung und Ausgrenzung in WfbM durch. Sie beziehen sich dabei auf die Veröffentlichung des BMAS „Sexuelle Belästigung, Gewalt und Gewaltschutz in Werkstätten für behinderte Menschen„.
Selbstbestimmte Sexarbeit ist Arbeit
Der ver.di-Bundesfrauenrat und viele weitere Frauenorganisationen positionieren sich zum Thema und wollen gemeinsam gegen Kriminalisierung und für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Der ver.di-Bundesfrauenrat lehnt die Kriminalisierung von selbstbestimmter Sexarbeit ab und fordert verbesserte soziale Absicherung, arbeitsrechtliche Unterstützung und gesundheitliche Versorgung für Sexarbeitende. Sie meinen, dass ein Verbot des Sexkaufs (sogenanntes „Nordisches Modell“) die Situation für Sexarbeitende erheblich verschlechtern würde .
Dad Strike
Väter mit ihren Kleinkindern planen am 11. Juni 2025 in London einen Papa-Streik, um sich gegen die miserablen Bedingungen des britischen Vaterschaftsurlaubs zu wehren. Sie wollen vor dem Amt für Industrie und Wirtschaft protestieren, um Verbesserungen für Väter und Partner*innen zu erreichen. Die Aktivist*innengruppe The Dad Shift hat eine Petition eingerichtet: „Zwei Wochen sind nicht genug“.
Tag der Pressefreiheit
Am 3.5.2025 war Internationaler Tag der Pressefreiheit. Zahra Joya, Exil-Afghanin und Herausgeberin der Frauen-Onlinemagazin Rukhshana Media berichtet in einem Interview mit dem ZDF über ihre Arbeit – und über die mutigen Journalistinnen, die heimlich aus Afghanistan berichten. Wer im Taliban-regierten Afghanistan kritisch berichtet, bringt sich in Lebensgefahr.
Auch trans-Mütter können stillen….
Weil es nur so wenige Studien zu induziertem Stillen bei trans Frauen gibt, weiß man nicht, wie häufig es klappt. Aus mindestens einer Fallstudie ist jedoch bekannt, dass die Zusammensetzung der Milch von trans Frauen hinsichtlich Fettanteil, Proteinen und Kalorien mit der Milch von cis Frauen vergleichbar ist. Mehr darüber.
Transrechte in Großbritannien
„Die rechtliche Kategorie beziehe sich auf Menschen mit einer amtlichen Geschlechtsangleichungsbestätigung (Gender Recognition Certificate – GRC). Da dies nicht notwendigerweise eine physische Veränderung voraussetze und es verboten sei, jemanden zu fragen, ob er oder sie ein GRC trage oder nicht, sei ein Diskriminierungsverbot auf Grundlage eines GRC praktisch nicht anwendbar.“ – So schrieb die taz, als das Urteil des obersten Gerichts gefällt wurde, nur das „Geburts-“ oder „biologische“ Geschlecht in Groißbritannien anzuerkennen. Da Transrechte damit jetzt „praktisch nicht anwendbar“ seien, regt sich schon der Widerstand: Vorne weg will Großbritanniens erste Trans-Richterin, Victoria McCloud, ihr Land vor den Europäischen Gerichtshof bringen, wegen unterlassener Anhörung im Prozess. Eine Tagung der British Medical Association fasste den Beschluss, dass: “attempting to impose a rigid binary has no basis in science or medicine”.
Rückschrittliche Modetrends
Beim Shoppen in Fast-Fashion-Filialen treffen wir derzeit auf folgende Modetrends: Clean Girl – Tradwives – Cottagecore. „Der Trend richtet sich an den männlichen Blick und inszeniert eine Reinheitsästhetik, die auf ein zutiefst konservatives Frauenbild verweist.“ Näheres hier.
Bremen News
Gut gekämpft und doch verloren. Die Werder-Frauen haben im DFB-Pokalfinale am 1. Mai gegen die Bayerinnen in Köln doch nicht gesiegt. Trotzdem gab es am 2. Mai einen Rathaus-Empfang für sie, weil noch nie ein Fußballerinnen-Team aus Bremen es ins Finale geschafft hatte.
Hidden Sheroes: In den fast 200 Jahren seit der Stadtgründung haben viele Frauen Bremerhaven mitgeprägt. Doch oft blieben sie für die Öffentlichkeit unsichtbar. Das soll eine urbane Ausstellung namens „Hidden Sheroes“ jetzt ändern und stellt einige dieser Frauen in den Mittelpunkt.
Stipendium für junge FLINTA*-Jazzbands: Im Bremer Tonstudio „Studio Nord“. Auch wir empfinden die Jazzwelt immer noch als viel zu männlich-dominiert und vergeben deshalb mit freundlicher Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung dieses Jahr ein Stipendium speziell für junge FLINTA*-Jazzbands mit dem perfekten Durchstart-Paket!
Das Stipendium beinhaltet: Zwei Tage Aufnahmesession im Studio Nord Bremen, Postproduktion, professionelles Fotoshooting, Coaching zum Thema Booking und Marketing, Livekonzert im Tonstudio inkl. Liverecording und Videomitschnitt. Einsendeschuss für eure Bewerbung ist der 31. Mai 2025!
Die Feministische Buchwoche läuft vom 3.5. bis 11.5.2025 mit einigen Veranstaltungen in Bremen und Oldenburg!
Die Universität und die Hochschule Bremen (HSB) erhalten Millionen für innovative Lehre: Interaktive Seminare, flexible Lehrpläne und mehr Raum für einen kreativen und damit produktiven Austausch werden immer wichtiger. Die Universität Bremen und die Hochschule Bremen haben nun insgesamt 13,5 Millionen Euro eingeworben, um diese Transformation in den kommenden Jahren voran zu treiben. Bei den Projekten „nuts@UB“ und „Campus2031@HSB“ sollen in den kommenden sechs Jahren unkonventionelle Studiengänge mit flexiblen Curricula erarbeitet werden und einem diverseren Personenkreis als bisher zugänglich gemacht werden.
Glenys & Irene
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