Die Leihgaben aus den Bremer Sammlungen kehren aus dem Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek (DK) zurück.
In Deutschland längst als Pionierin der Moderne anerkannt, erobert Paula Modersohn-Becker derzeit den internationalen Raum. Die erste große Retrospektive in Skandinavien Paula Modersohn-Becker (5.12.2014– 6.4.2015) lockte bis zum Wochenende über 175.000 Besucher ins renommierte Louisiana Museum of Modern Art in Dänemark.
Einen Großteil der Leihgaben dieser Ausstellung, die im Frühjahr 2016 im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris ihre zweite Station hat, stellten die großen Bremer Sammlungen von Paula Modersohn-Becker zur Verfügung: Die Paula-Modersohn-Becker-Stiftung, das Paula Modersohn-Becker Museum sowie die Kunsthalle Bremen. Die Werke aus Bremen sind nun auf dem Rückweg und befinden sich ab nächster Woche wieder im Paula Modersohn-Becker Museum und der Kunsthalle Bremen.
Kunsthalle Bremen:
Aus Dänemark kehren 14 Werke (11 Gemälde und 3 Zeichnungen) von Paula Modersohn-Becker in die Sammlung der Kunsthalle Bremen zurück. Ausgepackt werden die Werke am Montag, dem 13. April 2015 (Zeichnungen) und am Dienstag, dem 14. April 2015 (Gemälde).
Paula-Modersohn-Becker-Stiftung:
Die Paula-Modersohn-Becker-Stiftung, die seit 1978 den Nachlass der Künstlerin betreut, war Mitinitiatorin der Retrospektive und maßgeblich an deren Konzeption beteiligt. Neben umfangreichen Leihgaben aus dem eigenen Bestand, hat die Stiftung zahlreiche Gemälde aus privaten Sammlungen vermittelt.
Paula Modersohn-Becker Museum:
Das 1927 von Ludwig Roselius gegründete Paula Modersohn-Becker Museum ist weltweit das erste Museum, das einer Malerin gewidmet wurde und präsentiert dauerhaft Meisterwerke der Künstlerin.
Unter den 15 Werken, die nun aus dem Louisiana Museum zurückkehren, befinden sich u. a. das berühmte Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag (1906), die Liegende Mutter mit Kind II (1906) und die Alte Armenhäuslerin mit Glaskugel und Mohnblumen (1907). Die Hauptwerke werden ab sofort wieder im Paula Modersohn-Becker Museum zu sehen sein.
Ein Teil der Bilder wird allerdings nach der Inspektion durch die Restauratorinnen erneut auf Reisen gehen, darunter das Brustbild einer Frau mit Mohnblumen (um 1898): Ab dem 26. April ist das Museo Comunale d’Arte Moderna in Ascona die zweite Station der vom Paula Modersohn-Becker Museum im Frühjahr 2013 gezeigten Ausstellung Paula Modersohn-Becker. Berlin – Worpswede – Paris. Gleichzeitig ist das Bildnis Lee Hoetger vor Blumengrund (1906) noch bis zum 5. Juli 2015 im Palazzo Ducale in Venedig zu sehen – in direkter Nachbarschaft zu Frida Kahlo und Henri Rousseau.
Die Rückkehr der Werke in die Kunsthalle ist sofern passend, da Kuratorin Dr. Dorothee Hansen stilistische Ähnlichkeiten zwischen Paula Modersohn-Becker und Emile Bernard entdeckt. Die Aufmerksamkeit von Paula Modersohn-Becker galt „Malern wie Paul Gauguin und der Gruppe der Nabis, die in engem Kontakt mit Bernard gearbeitet hatten und wesentliche stilistische Impulse von ihm erhielten. […] Angesichts der gemeinsamen künstlerischen Vorlieben und Freunde sind auch die stilistischen Berührungspunkte in den Bildern Bernards und Modersohn-Beckers plausibel. Die formalen Analogien wirken besonders bei den Stillleben verblüffend.“ Weitere Informationen zu diesem Vergleich finden Sie auf dem Blog der Kunsthalle: http://www.kunsthalle-bremen.de/blog/wahlverwandtschaft-paula-modersohn-becker-und-emile-bernard/
Die Sonderausstellung „Emile Bernard – Am Puls der Moderne“ wird noch bis zum 31. Mai 2015 in der Kunsthalle Bremen präsentiert.
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